Modell: Deutsches U-Boot Typ VII C
Hersteller: Revell
Maßstab: 1:350
Material: Polystyrol
Art.Nr.: 05093
Preis: ca. 8,- €
Das Original
Über den U-Boot-Typ VII ist schon viel gesagt worden und ich spare mir dies an dieser Stelle zu wiederholen.
Der Bausatz
Nachdem Revell in den letzten Jahren bereits mehrere verschiedene Ausführungen des Typ VII in 1/144 und 1/72 herausgebracht hat, widmet sich der Hersteller nun auch dem Maßstab 1/350 mit Neuerscheinungen. 29 Bauteile verteilen sich auf fünf Spritzlinge. Da vermutlich der vorhandene Datensatz des "großen" Typ VII für den Maßstab herunterskaliert wurde, weisen die Bauteile ähnlich viele Details auf. Die Rumpfhälften zeigen sämtliche Schweißnähte, Nieten, Flutschlitze und Klappen.
Merkwürdigerweise weisen die Innenseiten viele Aussparungen auf. Diese Unterschiede in den Wandstärken zeigen sich auf der Außenseite als Einfallstellen, wobei das in diesem Fall gar nicht so negativ zu bewerten ist. Im Original ist die Außenhaut selbst eines werftneuen Schiffes an vielen Stellen eingebeult. Und vermutlich verschwinden diese nach der Lackierung sowieso.
Unschön sind allerdings die zahlreichen Einfallstellen an den Anbauteilen. Es kann natürlich sein, daß diese zu einem späteren Zeitpunkt bei einem anderen Produktionslos behoben sind. In dem mir vorliegenden Exemplar sind sie aber z.B. am Deckgeschütz oder den Wellenböcken doch sehr störend. Allerdings muß auch hier gesagt werden, daß diese nach dem Zusammenbau nicht mehr direkt einzusehen sind.
Nichtsdestotrotz setzt sich der hohe Detaillierungsgrad auch an den Kleinteilen fort. Der Turm ist in zwei Hälften zerlegt mit separatem Deck. Dadurch ist das Innenleben desselben mit der Holzverkleidung gut wiedergegeben. Wer sich daran stören mag findet in diesem Bereich auch die beiden einzigen Auswerferpunkte im Sichtbereich. Das Turm- wie auch das Oberdeck sind mit zahlreichen feinsten Gravuren und erhabenen Strukturen versehen.
Spritzgußtechnisch fallen die Relingteile maßstäblich zu dick aus. Da Ätzteile bei Revell nicht üblich sind und sich vermutlich kaum ein Ätzteilhersteller die Mühe machen wird eine Platine dafür zu entwickeln, ist die Reling vollkommen akzeptabel.
Decals
Ein kleiner Abziehbilderbogen mit den Namensschildern und Malings der U-Boote U-81, U-96 und U-255, sowie einer Flagge der Kriegsmarine und Schriftzüge für den Modellständer liegen dem Bausatz bei.
Die Anleitung
Die revelltypische Bauanleitung ist in 20 Abschnitte übersichtlich gegliedert. Die letzten vier widmen sich der Lackierung, wobei ein Basisanstrich und dann die der drei darstellbaren Boote mit Einsatzort und -zeitpunkt gezeigt wird. Zusätzlich gibt es zu jedem einzelnen Boot noch einen Kurzlebenslauf.
Fazit
Detaillierung auf höchstem Niveau kombiniert mit einem unschlagbaren Preis. Da juckt es einem beim bloßen Anblick in den Fingern und man möchte mit dem Bau sofort loslegen. Im direkten Vergleich mit dem Typ IX von Bronco Models gewinnt Revell ganz klar. Zwar trüben die vorgenannten Schwächen das Gesamtbild etwas, trotzdem ist der Bausatz
uneingeschränkt empfehlenswert
Bleibt zu Hoffen, daß Revell sich künftig auch anderer Einheiten der Kriegsmarine (oder auch mal Schiffen aus anderen Epochen) mit dem gleichen Enthusiasmus annimmt und zu einem ähnlichen Ergebnis führt.
Sven