U-Boot-Spezialwoche

 

Seitentitel

Modell: German Minelayer Type VII D
Hersteller: Revell
Maßstab: 1/350
Material: Polystyrol
Art.Nr.: 05107
Preis: ca. 6,49 €

Das Original


Eine der wichtigsten Waffen der Seekriegsführung war die Mine. Um diese Waffe dicht an die Schifffahrtswege der Gegner zu bringen, nutzte die deutsche Kriegsmarine besonders U-Boote. Verwendet wurden dazu außer den Kampfboottypen II, VII und IX, die größten deutschen U-Boote, die speziellen Minenleger des Typs XB. Während die kleineren Bootstypen nur solche Minen transportieren konnten, die durch die Torpedorohre passten, konnten die Boote vom Typ XB als einzige Ankertauminen vom Typ SMA transportieren. Aufgrund ihrer Schwerfälligkeit und der Ausrüstung mit nur zwei Hecktorpedorohren hatten sie keinen großen Kampfwert und nur acht Boote dieses Typs wurden gebaut.

Um weitere Transportkapazität für SMA Minen zu bekommen, lag es nahe den erfolgreichen Typ VII zu einem Minenleger umzubauen, ohne die positiven Eigenschaften des Grundentwurfs zu verlieren. Um dies zu erreichen wurde eine zustäzliche Rumpfsektion von 9,80 m Länge hinter dem Turm eingefügt, wodurch sich die Gesamtlänge auf 76,9 m vergrößerte. In dieser Sektion befanden sich fünf vertikal angeordnete Silos, die je 3 Minen aufnehmen konnten. Die Rohre waren nicht Teil des Druckkörpers, sondern ständig bewässert. Nach dem Scharfstellen wurden die Minen nach unten in eine Tiefe von bis zu 250 m aus den Rohren entlassen.
Die sechs Boote des nun VII D genannten Typs (U-213 bis U-218) wurden bei der Kieler Germania-Werft gebaut und zwischen dem 30.08.1941 und dem 31.01.1942 in Dienst gestellt. Da die Boote ansonsten einem Typ VII C entsprachen, konnten sie auch in die „Atlantikschlacht“ geworfen werden und tatsächlich wurden auf insgesamt 31 Feindfahrten nur 9 Minenunternehmungen durchgeführt.
Die ab 1943 völlig veränderte Kriegssituation machte den Umbau aller deutschen Kampfboote notwendig. So wurden auch die verbliebenen Typ VII D von ihren 8,8 cm Geschützen befreit und erhielten eine verstärkte Flak-Bewaffnung. Sogar eine zweite Flak-Plattform wurde nachgerüstet, welche die ersten zwei Minen-Silos abdeckte. Später wurde zumindest U-218 auch noch mit einem Schnorchel nachgerüstet. Im Kriegsverlauf wurden fünf VII D U-Boote versenkt. Nur U-218 überstand den Krieg und lief am 08.05.1945 in Bergen/Norwegen ein.
Quelle: Bauanleitung von Revell

Der Bausatz

Nach dem bereits erschienenen Bausatz des Typs VII C in 1/350 legt Revell nun den Minenleger Typ VII D im gleichen Maßstab und mit bemerkenswert guten Details nach. Auch dieser Bausatz erschien bereits im größeren Maßstab 1/144. Der Guss ist relativ gratfrei und auf dem aktuellen Stand der Zeit.
In einer stabilen Schüttbox findet der Modellbauer alle zum Bau erforderlichen Teile wie die Spritzlinge mit den beiden Rumpfhälften, das durchgehende Hauptdeck, einen Spritzling mit Teilen für den Kommandoturm und einen Spritzling mit der Ruderanlage sowie dem Displayständer. Enthalten sind weiterhin ein Decalbogen und die Bauanleitung in Heftform.
 
Der Rumpf ist von der Form und den Abmessungen her stimmig, Torpedorohrmündungsklappen, Schweißnähte, Flutschlitze und Nietenstrukturen sehr gut wiedergegeben, wie man es schon vom Bausatz in 1/144 her kennt. Das Hecktorpedorohr ist angesichts des Maßstabs nur verschlossen angedeutet. Der Guss ist sauber, kantenscharf, versatz- und gratfrei.
 
Rumpf Rumpf Rumpf
 
War das Hauptdeck in 1/144 noch dreigeteilt, so liegt es im Maßstab 1/350 in einem Teil gegossen vor. Die obere Minensiloabdeckung ist mit anmodelliert und ebenso wie das gesamte Decksteil bemerkenswert gut strukturiert und detailliert. Lukenöffnungen und die gesamte Beplankung sind für den Maßstab sehr gut wiedergegeben. 
 
Hauptdeck Hauptdeck Hauptdeck
 
Der Kommandoturm zweigeteilt, Windabweiserkragen, Spritzwasserschutz und Nietenreihen gut umgesetzt, weist aber an den Innenseiten leichte Auswerfermarken auf. Die Reling wirkt zwar maßstäblich etwas dick, ist aber noch akzeptabel. Das 8,8-cm-Decksgeschütz und die Flak sind noch gut detailliert. Im Gussrahmen rechts im Bild sind das Display, Sehrohre und die Ruder- und Antriebsanlage enthalten. Leichte Fischhaut und Gratbildung findet sich hier nur am Displayständer.
 
Kommandoturm, Reling, Bewaffnung Kommandoturm Antriebsanlage, Display
 

Decals

Der Decalbogen ist sauber und versatzfrei gedruckt und enthält Abziehbilder der drei Varianten U 213, U 217 und U 218 für den Displayständer, sowie verschiedene Turmabzeichen und die Reichsflagge.

 

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Die Anleitung

Der Bauplan in Heftform ist in 17 gut verständlichen Baustufen gegliedert, wobei sich die Baustufen 14-17 mit dem Bemalungsschema befassen. Die Farbangaben beziehen sich auf das Farbsortiment von Revell, wobei die Farbangabe C "Staubgrau" für das Unterwasserschiff nicht unbedingt authentisch ist. Beim Original war der Farbton RAL 7016 "Schiffsbodenfarbe III Grau. Hier sollte der Modellbauer recherchieren. 

 

Fazit

Angesichts des Maßstabs 1/350 zeichnet sich der Bausatz durch einen hervorragenden Detaillierungsgrad aus. Und dies zu einem praktisch unschlagbaren Preis. Modellbauanfänger und Enthusiast erhalten hier ein schön detailliertes und einfach zu bauendes Modell des DKM-U-Boot-Typs VII D und jede Menge Bastelspaß zu einem vernünftigen Straßenpreis.

alt  uneingeschränkt empfehlenswert

Jörg