Modell: Deutsche Marinefiguren WW2
Hersteller: Revell GmbH & Co KG, Bünde
Maßstab: 1/72
Art.Nr.: 02525
Preis ca.: 5,99 Euro
Verwendungsmöglichkeiten
Aus dem Hause Revell stammt dieser nagelneue Figurensatz. Er ist in erster Linie zur Ausrüstung der hauseigenen Modelle „Deutsches U-Boot VII-C“ (Revell Nr. 05015) und „Deutsches Schnellboot S-100 Class“ (Revell Nr. 05051) gedacht, darüber hinaus auch als Ergänzung für Scratchbauten und short runs geeignet. Einige Figuren können darüber hinaus auch auf „Feindschiffen“ eingesetzt werden.
Das Material
Der Karton enthält einen mittig gefalteten Formrahmen mit 51 unbemalten Figuren in 14 unterschiedlichen Posen. Das PVC-Material ist extrem weich, fast schon gummiartig. Die Wahl zur Verwendung einer tiefblauen Spritzmasse wird Lackierer kaum erfreuen. Eine deckende Lackierung von Hauttönen, weißen Hemden und grauer Arbeitskleidung erfordert viel Sorgfalt oder eine detailmindernde Grundierung.
Positiv – keine der Figuren tritt mit Werkzeugauswerfern in Kontakt oder ist durch Sinkstellen verunstaltet. An den Trennstellen der Formwerkzeuge baut sich ein Grat von einigen Hundertstel Millimetern auf. Messtechnisch wenig, aber für das Auge deutlich sichtbar.
Bis auf die Geschützbedienungen haben alle Figuren angegossenen Stellflächen, die vor der Verwendung auf einem Schiff oder U-Boot entfernt werden müssen.
Die Modellierung
Der Satz besteht ausnahmslos aus schlanken Riesen. Auf 1:1 umgerechnet liegt die Größe der Figuren (Abstand Schuhsohle-Kopfbedeckung) zwischen 1, 82m und 1,94m. Einige Figuren haben unnatürlich lange Hälse, dünne Arme oder Beine. Den Körpern würde mehr Volumen gut zu Gesicht stehen. Apropos: Die Darstellung der Gesichter ist selbst für PVC-Figuren sehr monoton und grobschlächtig. Die Dimensionalität/räumliche Tiefe der Figuren ist gut wiedergegeben, der Faltenwurf der Kleidung ist stimmig aber zu „soft“. Eine scharfe Knickfalte sucht man vergebens. Hierbei hat PVC deutliche Nachteile gegenüber Gießharzen und Weißmetall. Drei Figuren sind für das Schnellboot nicht verwendbar, da ihnen der Schnorchel ihres Tauchretters vor der Brust baumelt. Die Rettungswesten scheinen zu modern, fast schon US-Navy-Style. Von historischen Aufnahmen her, kennt man überwiegend andere Ausführungen.
Die Posen
Ein ganz trauriges Kapitel. Keine der Figuren lässt auch nur die Spur von dynamischen Verhalten erkennen. Sie stehen einfach nur herum, gucken Löcher in die Luft oder starren ausdruckslos nach vorn. Die Geschützbedienungen haben die Hände fest an die Oberschenkel gepresst, andere halten sich an Ferngläsern, Seilenden und Fendern fest. Keiner Figur ist eine sinnvolle Betätigung an Bord eines U- oder S-Bootes zuzuordnen. Selbst wenn man die 12 Matrosen in „Rührt Euch!“ antreten lässt und einen Kaleu davor stellt, wirkt die Szene aufgrund der Einheitsgröße geklont und unnatürlich. Dieser Figurensatz stellt eindeutig die gelangweilteste Besatzung der Kriegsmarine dar.
Nachfolgend zwei Aufnahmen, die auf dem Messestand der Fa. Revell aufgenommen wurden. Besonders beim Schnellboot wird deutlich, wie schwierig es ist die Figuren zweckgerichtet einzusetzen. Für die angetretene U-Boot Besatzung sind zwei Figurensets erforderlich.
Das Fazit
Revell hat es mit diesem Satz sicherlich gut gemeint, aber bekannterweise ist „gut gemeint“ die Negationsvariante von „gut gemacht“. Dieser Figurensatz ist bestenfalls Basic-Style, hart an der Grenze zum Strandspielzeug. Die Fertigungsqualität ist ordentlich, aber das Material, die Modellierung und die szenische Umsetzung sind einfach unzureichend. Wer sich für 50 Euro ein VII-C kauft, eventuell weiteres Geld für Aftermarket-Teile investiert, sollte sein Modell nicht mit diesen Figuren abwerten. Firmen wie Andrea, CMK, GFL und Hecker&Goros bieten hierfür hervorragende Marinefiguren zu vertretbaren und gerechtfertigten Preisen an. P.S.:
Und dieser Kollege ist meine Lieblingsfigur. Was hat sich der Modelleur dabei bloß gedacht ?
Lutz
Verwendungsmöglichkeiten
Aus dem Hause Revell stammt dieser nagelneue Figurensatz. Er ist in erster Linie zur Ausrüstung der hauseigenen Modelle „Deutsches U-Boot VII-C“ (Revell Nr. 05015) und „Deutsches Schnellboot S-100 Class“ (Revell Nr. 05051) gedacht, darüber hinaus auch als Ergänzung für Scratchbauten und short runs geeignet. Einige Figuren können darüber hinaus auch auf „Feindschiffen“ eingesetzt werden.
Das Material
Der Karton enthält einen mittig gefalteten Formrahmen mit 51 unbemalten Figuren in 14 unterschiedlichen Posen. Das PVC-Material ist extrem weich, fast schon gummiartig. Die Wahl zur Verwendung einer tiefblauen Spritzmasse wird Lackierer kaum erfreuen. Eine deckende Lackierung von Hauttönen, weißen Hemden und grauer Arbeitskleidung erfordert viel Sorgfalt oder eine detailmindernde Grundierung.
Positiv – keine der Figuren tritt mit Werkzeugauswerfern in Kontakt oder ist durch Sinkstellen verunstaltet. An den Trennstellen der Formwerkzeuge baut sich ein Grat von einigen Hundertstel Millimetern auf. Messtechnisch wenig, aber für das Auge deutlich sichtbar.
Bis auf die Geschützbedienungen haben alle Figuren angegossenen Stellflächen, die vor der Verwendung auf einem Schiff oder U-Boot entfernt werden müssen.
Die Modellierung
Der Satz besteht ausnahmslos aus schlanken Riesen. Auf 1:1 umgerechnet liegt die Größe der Figuren (Abstand Schuhsohle-Kopfbedeckung) zwischen 1, 82m und 1,94m. Einige Figuren haben unnatürlich lange Hälse, dünne Arme oder Beine. Den Körpern würde mehr Volumen gut zu Gesicht stehen. Apropos: Die Darstellung der Gesichter ist selbst für PVC-Figuren sehr monoton und grobschlächtig. Die Dimensionalität/räumliche Tiefe der Figuren ist gut wiedergegeben, der Faltenwurf der Kleidung ist stimmig aber zu „soft“. Eine scharfe Knickfalte sucht man vergebens. Hierbei hat PVC deutliche Nachteile gegenüber Gießharzen und Weißmetall. Drei Figuren sind für das Schnellboot nicht verwendbar, da ihnen der Schnorchel ihres Tauchretters vor der Brust baumelt. Die Rettungswesten scheinen zu modern, fast schon US-Navy-Style. Von historischen Aufnahmen her, kennt man überwiegend andere Ausführungen.
Die Posen
Ein ganz trauriges Kapitel. Keine der Figuren lässt auch nur die Spur von dynamischen Verhalten erkennen. Sie stehen einfach nur herum, gucken Löcher in die Luft oder starren ausdruckslos nach vorn. Die Geschützbedienungen haben die Hände fest an die Oberschenkel gepresst, andere halten sich an Ferngläsern, Seilenden und Fendern fest. Keiner Figur ist eine sinnvolle Betätigung an Bord eines U- oder S-Bootes zuzuordnen. Selbst wenn man die 12 Matrosen in „Rührt Euch!“ antreten lässt und einen Kaleu davor stellt, wirkt die Szene aufgrund der Einheitsgröße geklont und unnatürlich. Dieser Figurensatz stellt eindeutig die gelangweilteste Besatzung der Kriegsmarine dar.
Nachfolgend zwei Aufnahmen, die auf dem Messestand der Fa. Revell aufgenommen wurden. Besonders beim Schnellboot wird deutlich, wie schwierig es ist die Figuren zweckgerichtet einzusetzen. Für die angetretene U-Boot Besatzung sind zwei Figurensets erforderlich.
Das Fazit
Revell hat es mit diesem Satz sicherlich gut gemeint, aber bekannterweise ist „gut gemeint“ die Negationsvariante von „gut gemacht“. Dieser Figurensatz ist bestenfalls Basic-Style, hart an der Grenze zum Strandspielzeug. Die Fertigungsqualität ist ordentlich, aber das Material, die Modellierung und die szenische Umsetzung sind einfach unzureichend. Wer sich für 50 Euro ein VII-C kauft, eventuell weiteres Geld für Aftermarket-Teile investiert, sollte sein Modell nicht mit diesen Figuren abwerten. Firmen wie Andrea, CMK, GFL und Hecker&Goros bieten hierfür hervorragende Marinefiguren zu vertretbaren und gerechtfertigten Preisen an. P.S.:
Und dieser Kollege ist meine Lieblingsfigur. Was hat sich der Modelleur dabei bloß gedacht ?