Modell: F-104G Starfighter Marineversion
Hersteller: Revell
Maßstab: 1/72
Art. Nr.: 04344
Material: Polystyrol (Spritzguss)
Preis: nicht mehr in Produktion

Vorweg ...
Ich denke, wer sich wirklich detailliert über die Geschichte der F-104 allgemein als auch speziell bei der Bundesluftwaffe und Bundesmarine informieren möchte ist besser damit beraten, sich die einschlägige Fachliteratur einerseits als auch das Internet als Medium andererseits zu Rate zu ziehen – ich bin kein Kenner des Starfighters, auch gehöre ich persönlich nicht zur Kaste der „Nietenzähler“, weswegen ich hier an dieser Stelle auch kein Urteil über die Vorbildtreue des Modells wagen möchte.

Der Bausatz
Beim Öffnen des Kartons mag der ein oder andere überrascht sein – hat man den enthaltenen Kunststoffbeutel ausgeleert, präsentiert sich der Bausatz doch recht übersichtlich: 66 Teile verteilen sich auf zwei graue und einen klaren Gießrahmen, dazu kommt eine großformatige Bauanleitung und ein doch recht imposanter Decalbogen, der die Markierungen für insgesamt sieben unterschiedliche Maschinen (drei mal Luftwaffe und vier mal Marineflieger) enthält.


Betrachtet man die einzelnen Bauteile genauer so offenbart sich einem ein durchaus solide gemachtes Modell, das sowohl dem Einsteiger ein Erfolgserlebnis bereiten dürfte als auch dem Fortgeschrittenen noch genug Platz für Eigeninitiative bietet.
Die Gravuren sind sehr filigran gehalten, Auswerfermarken sind sehr flach und allesamt an Stellen, die nachher kaum noch oder gar nicht einsehbar sind – ein Kompliment an den Formenbauer!


Überhaupt mutet der gesamte Guss sehr gut an – Sinkstellen sucht man hier nahezu vergebens, ich persönlich habe beim ersten Blick nur zwei entdeckt – und die sitzen direkt auf den Pedalen Im Cockpitwannenbauteil. Auch wird sich das Versäubern in engen Grenzen halten, denn Gussgrate der üblen Art sucht man hier vergebens.


Das Klarsichtteil für das Cockpit ist einteilig gehalten und erscheint mir persönlich ein wenig dick im Guss geraten – was aber dem bis jetzt doch recht guten Gesamteindruck eigentlich keinen Abbruch tut.


Kommen wir zum Schluss zu den Decals. Wie eingangs schon erwähnt hinterlässt der Bogen einen wirklich guten Eindruck – zumindest optisch, denn was die Verarbeitung angeht vermag ich noch nichts zu berichten.


Summa summarum betrachtet verspricht dieser Bausatz durchaus Bastelspaß und lässt ein ansehnliches Modell erwarten – ich hoffe, ich werde beim Bau nicht negativ überrascht, wovon ich aber eigentlich nicht ausgehe.
Wer sich also eines der wichtigsten Flugzeuge aus der Geschichte der Bundesmarine (oder auch wahlweise der Bundesluftwaffe) in die Vitrine stellen möchte, ist mit diesem Modell, sei es oob oder als Basis für eigene Detailergänzungen, meiner Meinung nach gut bedient!
Allerdings, und damit spanne ich den Bogen nun zurück zu meinen Eingangsworten, scheint mir speziell die Option ein Flugzeug der Marineflieger aus diesem Bausatz zu erstellen ein nachträglich beigefügtes Goodie der Firma Revell.
Auf dem obligatorischen Kartontext wird diese Möglichkeit nicht erwähnt, dort werden lediglich die drei Versionen der Luftwaffe genannt - das man aus dem vorhandenen Bausatz auch vier Maschinen der Marineflieger erstellen kann wird lediglich durch den Aufkleber „Marineversion“ auf dem Karton ersichtlich.
Wie eingangs also schon erwähnt: ob Revell es in Punkto Authentizität bezüglich des Marineflieger-Vorbildes genau genommen hat können andere Leute weitaus sicherer beantworten als ich.
 

Verfügbarkeit
Meines Wissens nach ist dieser Bausatz bei Revell nicht mehr im Programm, gesehen habe ich ihn dennoch bei Ebay – und der ein- oder andere Händler könnte ihn sicher noch in irgendeiner Regalecke liegen haben.

Fazit
Positiv:
+ sauber gearbeitet (kaum Sinkstellen, Auswerfermarken und Gussgrate)
+ feine Gravuren
+ umfangreicher Decalsatz
Negativ:
- für meinen Geschmack fällt mir nichts wirklich erwähnenswertes auf
Von Marcus Pfahl