Modell: Typ VII C - U 96 "Das Boot Collector's Edition"
Hersteller: Revell
Maßstab: 1/144
Material: Polystyrol (Spritzguss), Abziehbilder, Farben, Plastikkleber, Pinsel
Art.Nr.: 05675
Preis: 25,49 €
Das Original
Hier von einem Original anzufangen ist etwas schwierig, denn es stellt sich die Frage bei diesem Bausatz, was man sich zum Vorbild nehmen möchte. Entweder das reale U 96, also ein Standard Typ VII C oder aufgrund der vorgegebenen Thematik "Das Boot" doch eher das Studio-Modell.
Der Typ VII C war eine Weiterentwicklung des in den 1930er Jahren entwickelten Hochsee-U-Boots Typ VII A. So wuchs die Länge z.B. von 64 m auf etwas über 67 m und die Tonnage stieg von 626 t ↑ / 725 t ↓ auf 761 t ↑ / 865 t ↓.
Mit einer Reichweite von 6500 sm hatten diese Boote einen Aktionsradius der ihnen auch lange Einsätze im Atlantik möglich machte, wo sie die alliierten Geleitzüge angriffen. Von den knapp über 700 gebauten Einheiten kehrte ein Großteil mitsamt seiner Besatzungen nicht mehr von Feindfahrt zurück. Die U-Boot-Waffe hatte mit die höchste Verlustquote im Zweiten Weltkrieg.
U 96 wurde 1938 bei der Germaniawerft in Kiel in Auftrag gegeben, lief im August 1940 vom Stapel und wurde im Folgemonat in Dienst gestellt. Die Indienststellung erfolgte unter Kapitänleutnant Heinrich Lehmann-Willenbrock, welcher auch das Kommando auf der in Roman und Film festgehaltenen 7. Feindfahrt innehatte. In der Zeit als aktives Boot versenkte U 96 auf 11 Feindfahrten insgesamt 29 gegnerische Schiffe mit einer Tonnage von 178.00 BRT. Während der gesamten Zeit gehörte U 96 der 7. U-Flottille an. Der Rückzug aus der Frontlinie und der Einsatz als Schulungsboot erfolgten im April 1943. Bis 1944 war das Boot der 22. U-Flottille angegliedert und lag in Gotenhafen, bzw. Wilhelmshaven. Dort wurde es auch nach seiner Außerdienststellung im Februar 45 bei einem Fliegerangriff im März ohne Personenschäden versenkt.
Die bekannte 7. Feindfahrt dauerte von Oktober 1942 bis Dezember 1942 mit insgesamt 41 Tagen. Zwar sind die Stationen dieser Fahrt mit z.B. Vigo und Gibraltar korrekt wiedergegeben, wie auch die schwere Beschädigung des Boots, allerdings wurden die Vorgänge zur Erhöhung der Spannung natürlich dramatisiert.
Als interessante Lektüre kann ich hierzu die von der Nord-West-Zeitung herausgegebene Serie empfehlen, welche das Tagebuch des LI Freidrich Grade beinhaltet und einen sehr interessanten Einblick gerade in diese Feindfahrt ermöglicht.
Der Bausatz
Der Bausatz besteht aus insgesamt 87 Teilen, verteilt auf 3 Spritzlinge und 2 Rumpfhälften.
Die beiden Rumpfhälften sind sauber gespritzt und sehr gut detailliert. Sowohl die Flutschlitze als auch die Nietreihen bis hin zu den Nähten sind gut ausgeformt. Die Hälften weisen nur an ein paar Stellen minimal Fischhaut auf.
Spritzling A ist mit Spritzling C verbunden. A umfasst Spanten zur Stabilisierung des Modells, den Ständer und die Ausfahrgeräte. Hinzu kommen noch diverse Anbauteile für den gesamten Unterwasserbereich. Alle Teile sind auf der Höhe der Zeit und weisen sehr ansprechende, saubere Details auf. Zwar gibt es an ein paar Stellen ein wenig Gussgrat oder Fischhaut, aber das lässt sich alles sehr leicht entfernen.
Spritzling C umfasst die restlichen Teile des Turms und des Oberdecks, wobei sich ebenfalls der gute Gesamteindruck des Bausatzes widerspiegelt.
Spritzling B beinhalten die Teile für das Oberdeck. So unter anderem das in drei Teile aufgeteilte Oberdeck, das Turmunterteil und die Reling. Auch stellt man, wie z.B. schon bei den Rumpfhälften, fest, dass die Teile sehr gut detailliert sind, so dass im Endeffekt keine Wünsche offen bleiben.
Decals
Dem Bausatz liegt ein kleiner sauber und versatzfrei gedruckter Decalbogen bei. Er umfasst die passende Flagge sowie natürlich den allseits bekannten Sägefisch.
Für den Sockel sind die passenden Beschriftungen sowie ein für die Collector's Edition spezieller "Das-Boot"-Schriftzug vorgesehen.
Die Anleitung
Die Anleitung umfasst, alles zusammen genommen, 16 Seiten. Davon befassen aber lediglich zehn Seiten mit dem eigentlichen Bau. Der Rest verteilt sich auf Titelseite, generelle Hinweise und Hilfestellungen sowie Farb- und Teileübersicht.
Revell-typisch bleiben durch den übersichtlichen Aufbau keinerlei Fragen offen.
Extras
Dem Bausatz liegen sechs Farben, ein Pinsel sowie eine Tube Revell-Klebber bei. Im Endeffekt also alles, was benötigt um unbedarft drauflos bauen können. Die Farben decken den Großteil dessen ab, was für das Boot an sich gebraucht wird. Da es sich um Aquacolors handelt dürften sie auch entsprechend einfach zu verarbeiten sein.
Zusätzlich gibt es noch eine Replik eine Filmposters im Format A 3. Das Poster ist in Hochglanz ausgeführt und sauber gedruckt.
Quellen
- Rössler: Geschichte des deutschen U-Boot-Baus – Bd. 1
- Bodo: Deutsche U-Boote 1906 – 1966
- Grade: Tagebuch des LI´s - NWZ-Sonderdruck
Fazit
Ein gelungener, einfach zu bauender Bausatz aus dem Hause Revell. Durch die Verwendung von 1/144 als Maßstab passt er sich wunderbar in die Reihe der anderen Bausätze von Einheiten der deutschen Marine aus gleichem Hause ein. Auch für den ungeübten Bastler oder den Einsteiger ist dieser Bausatz aufgrund der guten Passung und durchdachten Ausführung zu empfehlen, während anspruchsvolle Modellbauer hier eine gute Basis vorfinden um sich entsprechend zu verwirklichen.
empfehlenswert
Mathias Carl
Wir danken Revell für das Bausatzmuster