Trumpeter: DKM Type XIII U-Boat, 1/144

Modell: DKM Type XIII U-Boat
Hersteller: Trumpeter
Maßstab: 1/144
Material: Polystyrol
Art.Nr.: 05907
Preis: ab 9,49 €

Historie

Die U-Boot-Klasse XXIII war ein deutscher U-Boot-Typ gegen Ende des Zweiten Weltkrieges und wurde als Küsten-U-Boot eingestuft.
Am 13. August 1943 war von Dönitz der Befehl für den grundsätzlichen Übergang des deutschen U-Bootbaus auf die neuen Typen XXI und XXIII erlassen worden. Damit wurden alle Überlegungen, die an dem Weiterbau eines Teils der bisherigen Typen festhielten, hinfällig. Mit Ausnahme der Transport- und Versorgungs-U-Boote wurden sämtliche Boote älterer Typen in frühen Bauzuständen oder noch in der Planung sistiert bzw. annulliert. Das betraf auch das große Walter-U-Bootprogramm vom 10. Juli 1943. Nur die vier kleinen Versuchs-U-Boote, die 24 Typ XVII-Boote sowie die beiden großen Walter-U-Boote vom Typ XVIII sollten vorerst weitergebaut werden.
Genau wie die größere U-Boot-Klasse XXI war dieser Typ ein Elektro-U-Boot und auf große Unterwasserfahrleistung ausgelegt. Im Gegensatz zum Typ XXI war die Klasse XXIII ein U-Boot mit nur einer Hülle. Durch die geringe Größe konnte dieses U-Boot zwar nur zwei Torpedos mitführen, war aber einfacher zu produzieren und gelangte noch vor Kriegsende zum Einsatz.
 

Der gesamte Typ XXIII-Bau wurde der Deutschen Werft Hamburg übertragen. Für die Einsatzgebiete Nordsee und Atlantikküste sollte der Sektions- und Zusammenbau auf der Stammwerft in Hamburg-Finkenwärder erfolgen. Für das Mittelmeer und das Schwarze Meer waren die Außenstellen der Deutschen Werft in Toulon (Arsenal), Genua (Ansaldo), Monfalcone bei Triest (Cantiere Riuniti) und Nikolaev (später Odessa und dann Linzer Schiffswerft) vorgesehen.

Am 20. September erhielt die Deutsche Werft einen Auftrag über 140 U-Boote des Typs XXIII. Davon entfielen auf Hamburg-Finkenwärder 50, auf Toulon und Genua je 30 und auf Monfalcone und Nikolaev je 15 Boote. Im Endziel sollten für den Einsatz gegen England insgesamt 60 Boote zur Verfügung stehen und 20 weitere für Schul- und Ausbildungszwecke in der Ostsee vorhanden sein.
Insgesamt wurden 61 Boote des Typs XXIII  fertiggestellt, sechs davon gingen noch auf Feindfahrt und versenkten insgesamt fünf Schiffe. Sieben U- Boote des Typs XXIII gingen im Krieg verloren.
Nach dem Krieg begann mit zwei wieder gehobenen U-Booten dieses Typs der Neuaufbau der deutschen U-Bootwaffe. Die mehrfach umgebauten U-Boote HAI und HECHT haben bis zum tragischen Untergang von U-HAI eine neue Generation von U-Bootfahrern ausbilden helfen.
 
Technische Daten
Verdrängung:                234 t aufgetaucht, 258 t getaucht
Länge:                         34,7 m total, 26 m Druckkörper
Breite:                         3 m
Tiefgang:                     3,67 m
Höhe:                          7,7 m
Leistung:                      1 x MWM RS 74S Sechszylinder- Viertakt- Dieselmotor mit 630 PS/ 470 kW Überwasserfahrt:           580 PS/433 kW getaucht
Höchstgeschwindigkeit:  9,7 kn Überwasserfahrt, 12,5 kn getaucht
Reichweite:                  2600 sm  bei 8 kn Überwasserfahrt, 194 sm bei 4kn getaucht     
Besatzung:                   14 bis 18 Mann
Maximale Tauchtiefe:     180 m
 
Bewaffnung
2 Torpdorohre 53,3 cm
 

Der Bausatz

Drei Spritzlinge aus hellgrauem Polystyrol, ein Bauplan und eine Bemalungsanweisung erwarten den Modellbauer. Der Guss präsentiert sich gratfrei und auf der Höhe der Zeit. Spritzling A enthält die beiden Rumpfhälften mit sehr guten Details. Schön dargestellt sind die Flutschlitze, die Schweißnähte sind allerdings als versenkte Gravuren vorhanden. B enthält drei unterschiedliche Turmvarianten für U-2326, U-2322 und U-2360. Die letzte Turmversion für U-2360 war wohl eine Erprobungsversion. Das Boot war nie auf Feindfahrt. Alle Turmversionen sind schön detailliert, die aufgesetzten Aussenschotts gut wiedergegeben. Spritzling C enthält unter anderem die Schnorchelanlage und zwei Turmdach-Versionen. Version 20 dürfte für U-2360 vorgesehen sein, was im Bauplan allerdings nicht dargestellt wird. Weiter sind enthalten die Ruderanlage, das Persiskop, die dreiblättrige Schraube, ein Turmschott, das Decksteil 24 und ein nicht besonders repräsentativer Display-Ständer. Das Periskop lässt sich allerdings hier durch eine bessere Version austauschen.
Spritzling A Spritzling D Spritzling C
Die Turmversion für U-2322 hat in der Turmverkleidung die noch im Original eingebrannten Öffnungen, die als Tritte für das Betreten der Brücke dienen sollten. Sie wurden später durch eine Leiter aus angeschweißten Bügeln an der Vorderseite der Turmverkleidung ersetzt.  Schön detailliert hier die beiden Turmdachvarianten 18 und 20 zu sehen. Die Entlüftungöffnungen sind allerdings durch Aufbohren besser darstellbar.
Turmverkleidung U-2322 Turmdachdetails

Die Anleitung

Der Bauplan ist recht einfach gehalten, enthält eine Teileübersicht und führt den Anfänger wie den versierten Modellbauer in fünf Baustufen sicher zum Ziel. Wählbar sind drei Turmvarianten. Auf die Positionierung des Bauteils 20 wird allerdings nicht eingeangen. Die Bemalungsanweisung bezieht sich auf das Sortiment Aqueous Hobby Color/Mr. Color aus dem Hause Gunze, geht aber noch etwas ungenau bezeichnet auf das Sortiment von Tamiya, Vallejo und Humbrol ein. Das Einheitsgrau dürfte wenig authentisch sein, hier ist Recherche über die Farbgebung von U-Booten der Deutschen Kriegsmarine hilfreich. Decals sind leider nicht vorhanden, so dass die Streifen am Turm auflackiert werden müssen.
Bauplan Bemalungsanweisung

Fazit

Gegenüber dem Pendant von ICM kantenscharfer, gratfreier und exakter Guss. Die Detaillierung ist hervorragend, es sind drei unterschiedliche Varianten darstellbar. Versionen der Bundesmarine (U-HAI und U-Hecht) sind aber nicht baubar, Decals sind nicht vorhanden. Für die exakte Farbgebung der Deutschen Kriegsmarine sollte recherchiert werden. Es ist nur ein Vollrumpfmodell vorgesehen, will man die Waterline-Version darstellen, muss die Säge angesetzt werden. Für U-Boot-faszinierte Schiffsmodellbauer ein willkommener Bausatz in guter Qualität.
 
alt empfehlenswert

 
Jörg
 
Wir danken der Firma Faller für das Bausatzmuster
 
Quellen
Eberhard Rössler U-Boot-Typ XXIII, Bernard & Graefe, 2002