Modell: German Pocket Battleship (Panzerschiff) Admiral Graf Spee
Hersteller: Trumpeter
Maßstab: 1/350
Material: Polystyrol
Art.Nr.: 05316
Preis: ab 34,99 € (moduni)
Deutschland-Klasse
Nach dem Versailler Vertrag durfte die deutsche Flotte veraltete Kriegsschiffe erst 20 Jahre nach ihrem Stapellauf ersetzen. 1924 bot sich die erste Gelegenheit. Bei der Ersetzung „gepanzerter Schiffe“ durften 10.000 ts Verdrängung nicht überschritten werden. Da Deutschland jedoch nicht zu den Unterzeichnern des Washingtoner Flottenvertrages gehörte, war dem Kanonenkaliber keine Grenze gesetzt. Admiral Zenker legte fest, dass die Flotte nicht auf eine Küstenverteidigungskraft zurückgeführt werden soll. Er ersetzte auch keine veralteten Schlachtschiffe durch Kreuzer. Zenker gab eine Studie in Auftrag über eine Serie von Schiffen mit optimierter Hauptartillerie, Panzerung oder Geschwindigkeit. Das Resultat waren im wesentlichen vier Varianten: 4 38-cm- oder 6 30,4-cm-Geschütze könnten bei einer Geschwindigkeit von 18 kn mit einem 249-mm-Panzergürtel verbunden werden. Eine Verringerung der Panzerung auf 201 mm gestattete dagegen eine Geschwindigkeit von 21 kn. Falls 6 kleinere 28-cm-Kanonen mitgeführt werden und die vertikale Panzerung auf 99 mm gestutzt ist, wäre eine Geschwindigkeit von 26 kn möglich. Das Optimum für Zenker war ein Schiff, das einem viel stärkeren Großkampfschiff entrinnen könnte, mit seinen Kanonen jedoch einem schnelleren Kreuzer überlegen ist.
Die letzte der genannten Varianten akzeptierte man deshalb als Grundlage. Darauf entstanden die berühmten „Westentaschen“-Schlachtschiffe.
Die Gewichtseinsparung war entscheidend. Großflächiges Elektroschweißen verminderte erheblich das Gewicht des Schiffsrumpfes. Die Zusammenfassung der Hauptartillerie zu Drillingen sparte vergleichsweise noch mehr ein. Dennoch wurden die Türme, Barbetten und der Rumpf nur in einem Maße geschützt, das der Standfestigkeit gegen das Feuer von Kreuzern genügte. Ungeachtet dessen waren der Panzerung zugeordneten 20 % der Verdrängung sehr gering, die 19 % für die Bewaffnung dagegen sehr hoch. Ein zunehmendes Wachstum in die Breite besiegelt die Empfindlichkeit des Schiffes. Die endgültige Verdrängung überschritt die zugelassene Grenze um eine große Marge.
Drei Schiffe dieser Klasse wurden gebaut, jedes hatte ein anderes Schutzkonzept. Gemeinsam war ihnen ein flacher äußerer Panzergürtel, der sich auf einer Ausbuchtung des Schiffskörpers mit einem leeren Raum dahinter befand. Nach innen hin wurde dieser Raum durch ein in Längsrichtung verlaufendes Torpedoschott begrenzt. Der Panzergürtel und das Schott waren beide geneigt, um ihre Widerstandsfähigkeit gegen eindringende Körper zu erhöhen. Die letzte Einheit, die GRAF SPEE, hatte eine erhöhte Verdrängung, die eine dickere Auslegung des Panzergürtels und des Torpedoschotts sowie ein ausgedehnteres Panzerdeck gestattete. Die Mittelartillerie umfasste 8 15-cm-Kanonen in offener Aufstellung, um Gewicht zu sparen. Die hinzugefügten 8,8-cm-Kanonen wurden später auf 10,5 cm angehoben. Unüblich waren die beiden Gruppen Vierlingstorpedorohre auf dem niederen Hinterdeck. Zunächst wurde eine Dieselmaschine angegeben, die dann gängige Technologie legte den Einbau von vier Einheiten mit neuen Zylindern nahe, die jede der drei Schrauben antrieben.
Panzerschiff ADMIRAL GRAF SPEE
Kiellegung am 1. Oktober 1932, Stapellauf am 30. Juni 1934 bei Marinewerft Wilhelmshaven, Indienststellung am 6. Januar 1936. Nach Ende aller Erprobungen ab 9. Mai 1936 Flotte und mit dem 29. Mai 1936 Flottenflaggschiff. Vom 6. bis 29. Juni 1926 Atlantikerprobungen und ab August dieses Jahres insgesamt fünfmal in spanischen Gewässern eingesetzt. Zwischendurch Teilnahme an Flottenmanövern und –schießen sowie Werftzeiten.
Vom 15. bis 22. Mai 1937 Teilnahme an der internationalen Flottenschau in Spithead sowie Auslandsbesuche in Schweden und Norwegen. Auch 1938 erfolgte eine Nordlandreise. Am 22. August 1938 Teilnahme an der Flottenparade anlässlich Stapellauf PRINZ EUGEN und im Oktober des Jahres kam es zu Atlantikübungen. Ab 1. Januar 1939 wird Wilhelmshaven Hauptliegehafen des Schiffes. Im März 1939 Teilnahme an der Eingliederung Memels ins Reich, im Mai 1939 an den Flottenmanövern im Atlantik sowie Einholung der aus Spanien zurückkehrenden „Legion Condor“.
Auslaufe Wilhelmshaven am 21. August 1939, Warteposition im Südatlantik. Ab 26. September 1939 Freigabe Handelskrieg. Erfolge: Neun Schiffe mit 50089 BRT. Dann von britischen Kreuzern am 13. Dezember 1939 vor der La Plata-Mündung gestellt und – durch die Umstände bedingt – am 17. Dezember 1939 selbstversenkt. Auch heute sind bei Ebbe Wrackteile sichtbar.
Technische Daten:
Länge: 186 mBreite: 21,65 m
Tiefgang: 7,34 m
Geschwindigkeit: 28,5 kn
Gürtelpanzer:
Panzerbreite: 4 m
Seitenpanzerdicke im Zitadellbereich: oben 80, unten 50 mm
Panzerdeck: 30 – 40 mm
Panzerschotts: 100 mm
Torpedoschotts: 45 mm
Bewaffnung:
8 x 3,7-cm-Flak L/83 C 30 in vier Doppellaffetten
8 x 2-cm-Flak L/65 C 30 in acht MPL C 30
8 x 53,3-cm-TR in zwei Vierlingsrohrsätzen
Flak-Änderung im Krieg: 1939 12 x 2-cm-Flak C 30 in zwölf MPL C 30
Der Bausatz
Die Fotoätzteile
Decals
Das Decalblatt ist ohne Versatz sauber gedruckt und beinhaltet Reichsflaggen, Bugwappen und Abzeichen.
Die Anleitung
Der Bauplan umfasst 12 Seiten und in 18 Baustufen wird der Modellbauer sicher zum Ziel geführt. Die Bemalungsanweisung liegt als Extrablatt bei. Hier sind zwei Versionen darstellbar: Der Endzustand 1939 und die Version 1937. Die Farbangaben beziehen sich auf das Sortiment von Gunze, Vallejo, Model Master, Tamiya und Humbrol.
Fazit
Jörg