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Modell: HMS Repulse 1941
Hersteller: Trumpeter
Maßstab: 1/700
Material: Polystyrol
Art.Nr.: TRU 755763
Preis: ab ca. 17,09 €

Das Original

 

Als Admiral Jackie Fisher im Oktober 1914 als 1. Seelord in die Admiralität zurückkehrte, sorgte er mit äußerster Energie dafür, dass seine Lieblingsidee des Schlachtkreuzers weitergeführt wurde.
Die für den Bau von zwei Schlachtschiffen der Royal Sovereign-Klasse bereits vorbereiteten Materialien wurden nun für zwei neue Schlachtkreuzer, die Renown und die Repulse, verwendet. Als Hauptbewaffnung waren die gleichen 15" Geschütze vorgesehen wie bei den neuesten Schlachtschiffen. Da jedoch nur sechs 15" Lafetten zur Verfügung standen, bekamen die neuen Schlachtkreuzer nur je drei Geschütztürme mit insgesamt sechs Rohren - was für eine effektive Feuerleitung eigentlich unzureichend ist.

Die Panzerung wurde als nachrangig erachtet und so entsprach der Schiffsschutz lediglich dem eines gewöhnlichen Kreuzers. Die Konstruktion der Schiffe beruhte weitgehend auf dem Entwurf der HMS Tiger.
Die Renown und die Repulse wurden in Rekordzeit fertiggestellt:


                     Kiellegung        Stapellauf         Fertigstellung        Bauwerft
Renown          25.01.1915      04.03.1916      20.09.1916          Fairfield
Repulse           25.01.1915      08.01.1916      18.08.1916          John Brown

Nach dem Debakel in der Seeschlacht am Skagerrak - drei britische Schlachtkreuzer gingen wegen ihres ungenügenden Schutzes verloren - gerieten die nagelneuen Schiffe sofort unter heftige Kritik. Es wurde eine Verstärkung vor allem der vertikalen Panzerung beschlossen und so befanden sich Renown und Repulse ab 1918 wieder in der Werft.Der seitliche 15,2 cm-Gürtelpanzer der Repulse wurde durch einen wesentlich erweiterten 22,86 cm-Panzer ersetzt. Außerdem wurde der vordere Schornstein um 1,5 m erhöht, um Rauchgase von der Brücke und vom Feuerleitstand fernzuhalten.
Da nach Kriegsende kein großer Zeitdruck mehr bestand, zogen sich die Umbauten bis ins Jahr 1921 hin. Da der Schlachtkreuzer sehr wartungsintensiv war, wurde er spöttisch HMS Repair genannt.
Zwischen April 1933 und Mai 1936 erfolgte ein erneuter Umbau bzw. Modernisierung der Repulse, die ihr Erscheinungsbild merklich veränderten. Neben einer erneuten Verstärkung des Panzerschutzes wurde ein Flugzeughangar und ein quer zur Schiffsachse über das Hauptdeck verlaufendes Startkatapult eingebaut. Die 10,2 cm-Mittelartillerie wurde verringert und dafür die Flugabwehr mit zwei 8fach PomPoms und zwei 4fach 12,7 mm-MGs verstärkt. Abgesehen von zusätzlich aufgestellten leichten Flugabwehrgeschützen fanden keine wesentlichen Umbauten mehr an der Repulse statt.
Im zweiten Weltkrieg wurde die HMS Repulse zunächst zur - erfolglosen - Jagd auf deutsche Handelsstörer, dann zum Schutz von Konvois eingesetzt. Im Jahr 1941 war sie an der Jagd auf das deutsche Schlachtschiff Bismarck beteiligt.

Mit dem Kriegseintritt Japans wurde der Schlachtkreuzer nach Asien verlegt und bildete zusammen mit dem Schlachtschiff Prince of Wales und den Zerstörern Electra und Vampire den Kampfverband Force Z, der Singapur vor Landeoperationen schützen sollte.
Ohne jegliche Luftunterstützung bzw. Jägerschutz wurde Force Z am 10. Dezember 1941 von japanischen Aufklärern entdeckt und in einem darauffolgenden Luftangriff von 86 Kampfbombern wurden die Prince of Wales und die Repulse versenkt.


Technische Daten (1941):
Verdrängung: 38.300 ts (Einsatz)
Länge: 40m
Breite: 30m
Tiefgang: 8,94m
Bewaffnung:           6 x 15 inch (381 mm) (3x2)
                             9 x 4 inch (102 mm) low angle (3x3)
                             8 x 4 inch (102 mm) AA (2x2, 4x1)
                             24 x 2-pdr (40 mm) pom-pom (3x8)
                             8 x 20 mm AA (8x1)
                             8 x 21 inch (533 mm) Torpedorohre
Bordflugzeuge:         max. 4 x Supermarine Walrus
Antrieb:                  112.400 PS auf vier Wellen
Geschwindigkeit:      28.36 kn
Reichweite:             3.650 Seemeilen
Besatzung:              1.181 Mann

(Text zum Original von Stefan)

Der Bausatz

Nachdem bereits die Version der HMS Repulse im Bauzustand von 1941 in 1/350 erschienen ist, legt Trumpeter nun auch im beliebten Sammlermaßstab 1/700 nach.
Qualitativ ist der Guss auf dem Stand der Zeit. Grat, Formenversatz und Fischhaut sucht man vergebens.
Die Ausführung ist wie gehabt als Vollrumpf- oder Wasserlinen-Modell baubar. Für diese Ausführung liegt eine Wasserlinienplatte bei. Die Passung zwischen Über- und Unterwasserschiff ist relativ gut. Der Schiffsrumpf ist in der Form stimmig, der Deckssprung ist korrekt. Mit angegossen sind bereits vertiefte Bullaugen und Regenabweiser. Die seitliche Beplankung des Rumpfes ist nicht dargestellt, der Gürtelpanzer wirkt etwas zu dick ist aber von Form her ebenfalls korrekt. HMS Repulse erhielt 1940 ein externes Entmagnetisierungskabel, was jedoch fehlt, aber beispielsweise aus gezogenem Gussast oder Rundmaterial selbst ergänzt werden kann.
Seitenansicht Rumpf Rumpf Vorschiff mit Gürtelpanzer
 

Die beiden Spritzlinge A und B beinhalten alle wichtigen Decksteile wie Hauptdeck, Admiralsdeck und Bootsdeck mit angegossenen Auflagern für die Beiboote.  Das Hauptdeck liegt dreiteilig vor, die Plankenstruktur ist gut wiedergegeben, wenn auch vereinfacht dargestellt und nicht ganz mit dem Original stimmig.

Spritzlinge A und B Spritzlinge A und B Spritzlinge A und B
Spritzling C im linken Bild enthält das Vordeck mit schönen Details wie angegossenen Ankerketten, Verstrebungen des Stahldecks. Auf dem gesonderten Bild links unten zu sehen. Weiterhin Teile für den Hauptmast, wie Plattformen, Fleckerstand, Oberdecks, Antriebsanlage, Wellenbrecher, Entfernungsmesser und Teile für den Schornstein.  Spritzling D beinhaltet das Namenschild für das Display, Seitenverkleidungen der Aufbauten mit angegossenen Schotten und Niedergängen, die man jedoch besser durch Fotoätzteile ersetzt, Barkassen, die recht einfach gehalten sind, Lüfter und Plattformen.  In C enthalten sind die Schornsteinkappen, die allerdings recht massiv ausfallen, ein Doppelturm der Hauptartillerie, Seitenverkleidungen, der Scheinwerferstand, Bauteile für den Hangar, sowie diverse Plattformen.
Spritzling C Spritzling D Spritzling E
Vordeck Aufbautendeck
Spritzling F ist doppelt vorhanden und beinhaltet die Beiboote, die recht einfach gestaltet sind, Teile für die Flakbewaffnung, Rettungsflöße, Davits, den Zwillingsturm der Hauptartillerie, der noch feine Gravuren hat und von der Form her gut wiedergegeben ist.
Spritzling F Spritzling F
Ebenfalls doppelt vorhanden ist Spritzling G und enthält Scheinwerfer, Flakunterbauten, die Rohre für die Pom-Pom-Flugabwehrkanonen, die Vierlings-Flak, Bordkräne, die man allerdings durch entsprechende Fotoätzteile ersetzen sollte, da die Plastikversion zu massiv ausfällt, Barkassen, Anker, die Schiffsschrauben. Die Geschützrohre der Hauptartillerie sollte man besser durch gedrehte Messingteile ersetzen. Ganz aus Klarsichtmaterial gespritzt ist das Bordflugzeug, eine Supermarine Walrus , die für den Maßstab relativ gut dargestellt ist.
Spritzling G Bordflugzeug

Decals 

Das beiliegende Decal-Blatt ist sauber, kanntenscharf und versatzfrei gedruckt und beinhaltet einen Flaggensatz der Royal Navy, sowie Fliegerabzeichen für das Bordflugzeug.
alt

Die Anleitung

Der Bauplan in Heftform beinhaltet eine Teileübersicht und führt den Modellbauber in 12 gut verständlich dargestellten Baustufen sicher zum Ziel, so dass hier auch der Anfänger ohne Probleme zurechtkommen wird. Aufgrund der Komplexität des Bausatz sollte allerdings in sinnvollen Baustufen geplant werden. Der ausführliche Bemalungsplan stellt das Tarnschema der HMS Repulse auf ihrer letzten Einsatzfahrt dar. Im Farbsortiment aufgeführt werden insgesamt fünf Hersteller. Gunze, Vallejo, Modell Master, Tamiya und Humbrol, so dass der Modellbauer hier freie Auswahl hat. Dem ambitionierten Schiffsmodellbauer sei hier für authentische Farbgebung das Sortiment von White Ensign Models empfohlen.

Anleitung Anleitung Bemalungsplan

Fazit

Trumpeter liefert hier in 1/700 einen gusstechnisch qualitativ hochwertigen Bausatz der HMS Repulse auch zu einem vernünftigen Preis ab. Gleiches dürfte auch für das angekündigte Modell der HMS Renown gelten, das man gespannt erwarten darf. Der Enthusiast wird mit entsprechenden Fotoätzteilen sein Modell aufwerten, der Anfänger wird auch OOB gebaut seine Freude haben.

 

alt sehr empfehlenswert

 

Jörg

Quellen:

A. Raven, J. Roberts: Die britischen Schlachtschiffe des 2. Weltkrieges, Bernhard & Graefe Verlag München

 


Wir danken Glow2B für das Bausatzmuster