Modell: JMSDF Takanami Destroyer
Hersteller: Trumpeter
Maßstab: 1/350
Material: Polystyrol, Ätzteile, Metallkette
Art.Nr.: 04539
Preis: ca. 50,- €
Das Original
DieTakanami ist das Typschiff einer Klasse von fünf modernen ASW-Zerstörern der JMSDF. Die Schiffe sind eine Weiterentwicklung der Murasame-Klasse von welcher ursprünglich 14 Einheiten geordert wurden. Auf die letzten fünf Schiffe wurde allerdings zu Gunsten des verbesserten Entwurfs der Takanami verzichtet.
Baulich unterscheiden sich beide Klassen im Äußeren nur geringfügig. Hauptmerkmale sind das neue 127 mm OTO Breda-Geschütz und das nun zusammengefasste 32zellige VLS vor der Brücke. Murasame führt zwei 16zellige VLS, eines vor der Brücke, das zweite in den Aufbauten zwischen den Schornsteinen. Die Aufstellung der Schiff-Schiff-Fk vom Typ Mitsubishi Typ 90 SSM-1B ist leicht geändert.
Technische Daten:
Länge: 151 m
Breite: 17,4 m
Tiefgang: 5,3 m
Verdrängung: 6.300 ts maximal
Antriebsleistung: 60.000 WPS
Höchstgeschwindigkeit: 30 kn
Besatzung: 175
Bewaffnung: 1 x 32 Zellen VLS
8 x SSM-1B
1 x 127mm/54 OTO Breda
2 x 20 mm Phalanx CIWS
2 x Typ 68 324mm Drillingstorpedorohrsätze
1 x SH-60K
Quelle: wikipedia (englisch)
Der Bausatz
Ein weiterer Sprößling aus der Kooperation zwischen Pit Road und Trumpeter ist die JMSDF Takanami. Die Spritzlinge finden in dem stabilen Stülpkarton angenehm Platz. Jeder Spritzrahmen ist einzeln eingeschweißt. Die Rumpfbauteile sind durch einer Kartonwand abgetrennt. Das einteilige Hauptdeck ist zum zusätzlichen Schutz in Schaumfolie eingewickelt.
Das Schiff ist als Vollrumpfmodell ausgelegt. Im Unterwasserbereich müssen noch die Wellen, Stabilisatorflossen und der Sonarwulst angebracht werden. Der Rumpf weist sehr feine erhabene Strukturen auf, die zum einen Schweißnähte, zum anderen Befestigungsösen für Außenbordarbeiten im Hafen darstellen.
Das Hauptdeck fügt sich sehr gut in den Rumpf ein. Darauf sind Poller, Sockel, Luken, Stopper, Decalpositionen, etc. bereist angeformt.
Auf den Spritzlingen A-C finden sich hauptsächlich Bauteile zur Ergänzung des Rumpfes sowie Decks und Seitenteile der Aufbauten. Die Konstrukteure haben hier fast jede Fläche der Außenseiten als einzelnes Teil wiedergegeben. So können die vielen sich dort befindlichen Details reproduziert werden. Für die zahlreichen Lüftungsgitter, welche mit den beiliegenden Ätzteilen dargestellt werden müssen, sind Vertiefungen vorgesehen.
Sehr erfreulich ist, dass man mittlerweile bei fast jeder Neuerscheinung moderner Vorbilder das Innenleben der Hangars dargestellt kann. So auch hier, wobei die Detaillierung dieses Bereiches immer besser wird. Sogar für das Speedboot ist ein Außenborder vorhanden.
Der filigrane aus zwei Hauptelementen bestehende Gittermast soll aus mehreren Teilen zusammengesetzt werden. Die Seitenteile sind in Bezug auf die Verbindungspunkte der Stahlrohrkonstruktion korrekt detailliert. Beim Bau des Modells der JMSDF Kongo aus dem selben Hause mit einem ähnlichen Mast gab es keinerlei Passungsprobleme, so dass hier ebenfalls keine Schwierigkeiten zu erwarten sind. Besonders sensible Bauteile werden von Trumpeter meist zusätzlich geschützt. Hier sind es die beiden Antriebspropeller, welche in Schaumfolie gewickelt sind.
Auf dem doppelt vorhandenen Spritzling D sind verschiedenste allgemeine Ausrüstungsgegenstände und Teile der Bewaffnung platziert. Beim Zusammenbauen der zweiteiligen Abzugsschächte muss man sehr sorgfältig vorgehen, da keine Passstifte vorgesehen sind. Highlight bei diesen Bauteilen sind die einzeln dargestellten Betankungsschläuche. Weiter sind auf diesen Spritzlingen Ablaufbühnen für Rettungsinseln nebst den entsprechenden Kanistern, diverse Antennen, Klüsen, Teile der Eloka-Ausrüstung, etc. verteilt.
Auf den Gießrahmen G und H sind weitere Seiten- und Decksteile zur Vervollständigung der Aufbauten zu finden. Die Haube des 127mm-Geschützes italienischer Produktion ist an einem Stück mit allseitigen Details gefertigt. Den Abschluss bildet ein gespritztes Namensschild der Takanami.
Um das Modell in der Vollrumpfoption präsentieren zu können, liegt der standartisierte vierteiliger Modellständer bei. Neben den Rumpfauflagen, welche allerdings nicht speziell für die Takanami zugeschnitten sind und erfahrungsgemäß für einen Rumpf dieser Größenordnung viel zu groß ausfallen, besteht der Ständer aus zwei mit Vertiefungen für Namensschilder vorgesehenen Leisten.
Ein Spritzling in gewohnter transparenter Ausführung ist für den Helo beigelegt. Dieser ist identisch mit den bereits bekannten SH-60K-Bauteilen und bietet Einzelteile für den MAD-Sensor, die Hauptfahrwerke, die Bugsektion, die Winsch und den Heckausleger. Wie üblich kann der Hauptrotor ge- oder entfalteter gebaut werden.
Fotoätzteile und die Metallkette
Mittlerweile obligatorisch sind die dem Bausatz beiliegenden, beidseitig mit Schutzfolie umhüllten Ätzteilplatinen. Zweimal vorhanden ist eine Platine mit drei- bzw. viezügiger Reling sowie Schutznetze um das Helodeck. Auf der dritten, kleineren Platine sind die zu verbauenden Lüftungsgitter angeordnet.
Neu bei diesem Bausatz ist die separate Ankerkette aus Kupferdraht. Korrekterweise sind die Kettenglieder länglich geformt. Allerdings fällt die Kette für diesen Maßstab zu groß aus. Von den Proportionen her ist sie eher für Schwere Kreuzer oder Schlachtschiffe stimmig. Dennoch ist diese Lösung besser als angespritzte Ketten auf der Back.
Abziehbilder
Der gewohnt mit einer mit Tesafilm gegen Verrutschen gesicherten Schutzfolie versehene und einzeln in einer Plastiktüte verpackte Abziehbilderbogen beinhaltet Oberdecksmarkierungen, Rumpfnummern und Namenszüge für Takanami. Seltsamerweise muss die Hoheitsflagge, die aufgehene Sonne, aus acht (!) Einzelteilen, je vier für links und rechts, zusammengesetzt werden. Abziehbilder für zwei Hubschrauber runden den Bogen ab.
Die Anleitung
Wie von Trumpeter gewohnt, ist die etwa DIN A4 große und in Heftform beiliegende Anleitung übersichtlich gestaltet. 20 Baustufen erläutern den Zusammenbau. Neu sind die Verweise auf bereits erstellte Unterbaugruppen. Radare, Bewaffnungskomponenten, etc. werden alphabetisch benannt, was die Identifizierung beim abschließenden Zusammenstellen erleichtert.
Die Farbtafel
Wie so oft ist die ca. DIN A3 große Farbtafel das große Manko bei Trumpeter. Zwar ist sie übersichtlich, jedoch in Bezug auf die angegebenen Farben unvollstänig und in vielen Teilen einfach nur falsch. So ist der Bordhubschrauber in einem warmen Hellgrau gezeigt, während Rumpf und Aufbauten des Schiffes in einem kalten Dunkelgrau abgedruckt sind, obwohl für beide Graus der selbe Farbton angegeben wird. Beim Helo ist die Angabe stimmig, für das Überwasserschiff sollten aber andere Quellen hinzugezogen werden. Die Abbildungen könnten höchstens als Orientierung dienen, in welche Richtung die Farben tendieren. Neben den Farbangaben sind hier die Positionen der Abziehbilder angegeben. Die Farbangaben beziehen sich auf die Sortimente von Gunze Sangyo, Vallejo, ModelMaster, Tamiya und Humbrol.
Fazit
Mittlerweile sind fast alle aktuellen Zerstörer-Klassen der japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte als 350er Modell erhältlich und gefühlt steigert sich Trumpeter/Pit Road in Sachen Oberflächendetaillierung von Modell zu Modell jedes Mal ein bisschen. Leider gibt es auch hier wieder bezüglich der Lüftungsgitter keine Alternative zu den Ätzteilen.
empfehlenswert
Sven
Wir danken Glow2B für das Bausatzmuster.