Modell: Belfast 1959
Hersteller: Trumpeter
Maßstab: 1/700
Material: Plastik (Spritzguss), Ätzteile, Abziehbilder
Art.Nr.: 06702
Preis: 44,80 € (bei NNT)
Das Original
Der britische Kreuzer HMS Belfast verdankt seine Bekanntheit nicht zuletzt dem Umstand, dass er heute als Museumsschiff in der Themse liegt. Ursprünglich war er am 10.12.1936 als Schiff der 3. Gruppe der Southampton-Klasse (auch als Edinburgh-Klasse bezeichnet) bei Harland & Wolff auf Kiel gelegt worden. Am 17.2.1938 lief er von Stapel, und am 5.8.1939 wurde er in Dienst gestellt. Danach wurde Belfast der Home Fleet zugeteilt.
Am 21.11.1939 lief sie im Firth of Forth auf eine von U 21 gelegte Mine und wurde schwer beschädigt. Die Reparatur, die mit einer Umrüstung verbunden wurde, dauerte bis 8.12.1942. Anschließend kam sie erneut zur Home Fleet und wurde dort zur Sicherung von Russland-Konvois und bei der Northern Patrol eingesetzt. Während des Einsatzes zum Schutz der Geleitzüge RA 55A und JW 55B nahm sie auch am Gefecht vor dem Nordkap teil, bei dem die Scharnhorst versenkt wurde. Im April 1942 war sie noch mit der Home Fleet als Deckung für die „Operation Tungsten“, einem Angriff von Trägerflugzeugen auf die Tirpitz, beteiligt. Danach erfolgte die Ausrüstung zum Führungsschiff. Nach ihrem Einsatz bei der Invasion an der Normandie-Küste wurde sie von Juli 1944 bis April 1945 im größeren Umfang umgerüstet, um Belfast für den Einsatz im Pazifik tauglich zu machen. Von Juni bis August 1945 verlegte sie etappenweise sie nach Sydney. Sie kam zwar zu spät für einen Einsatz vor Kriegsende, verblieb aber in Fernost.
Während des Korea-Krieges nahm sie an britischen Operationen vor der koreanischen Westküste teil. Danach kehrte sie nach England zurück. Dort wurde sie am 4.11.1952 ausgemustert und am 1.12.1952 in Reserve versetzt. Vom 6.1.1956 bis 12.5.1959 wurde sie einem erneuten Umbau unterzogen, bei dem u.a. der Brückenaufbau geändert und die Flak-Bewaffnung erneuert wurde. Außerdem wurden die 3-Bein-Masten durch Gittermasten ersetzt. Danach tat sie wieder Dienst in Fernost. Am 2.6.1962 wurde sie Flaggschiff der Home Fleet. Schon am 25.2.1953 wurde sie jedoch wieder ausgemustert und in Reserve gestellt.
!967 begannen Bemühungen, sie als Denkmal und Museum zu erhalten, die dazu führten, dass das Schiff im Juli 1971 an den „The HMS Belfast Trust“ übergeben wurde. Belfast wurde in die Themse geschleppt und gegenüber dem Tower festgemacht. Dort kann sie – im Bauzustand nach dem Umbau von 1956-59, aber mit dem Tarnanstrich vom Dezember 1943 versehen – besucht und besichtigt werden.
Technische Daten
Bewaffnung (ab 1959):
Vier 15,2-cm-Drillingstürme
vier 10,2-cm-Zwillingsgeschütze
Sechs 4-cm-Zwillingsgeschütze
Der Bausatz
Während der Trumpeter-Bausatz der Belfast in 1/350 (Bausatzbesprechung) Fehler bei den Schornsteinen aufwies, wurden diese bei dem vorliegenden Bausatz nicht übernommen. Die Qualität der Bauteile entspricht dem, was man von Trumpeter gewohnt ist.
Der Rumpf besteht aus dem Teil L und den Decks A3 und A4.
Der Rahmen B enthält die Schornsteine und das achtere Geschützdeck.
Auf Rahmen D befinden sich die Mittschiffs-Aufbauten und diverse Kleinteile.
Der Rahmen F ist zweimal vorhanden und liefert u.a. Boote und die 15,2-cm Geschütze.
Die anderen Waffen findet man auf dem ebenfalls doppelt vorhandenen Rahmen H.
Die Teile K1 bis K6 bilden die Aufbauten.
Die Fotoätzteile
Der Bausatz enthält auch eine kleine Ätzteil-Platine für die Masten, den Kran, die Auflagegestelle für Rettungskapseln und Schlauchboot u.a.
Die Abziehbilder
Ein kleiner Bogen mit Abziehbildern für Flaggen und Kennungen rundet den Bausatz ab.
Die Anleitung
Die Bauanleitung besteht aus einem DIN A4 Heft und zeigt den Zusammenbau in 12 Baustufen. Sie ist klar und übersichtlich gestaltet und lässt keine Fragen offen. Außerdem liegt noch ein farbig bedrucktes Blatt mit Bemalungshinweisen bei.
Fazit
Nach dem Bausatz der Belfast von 1942 im Maßstab 1/350 bietet Trumpeter hier eine eher exotische Variante, nämlich ein Schiff, das typisch für die Royal Navy der Nachkriegszeit ist. Dies ist umso erfreulicher, als es aus dieser Zeit kaum Modelle gibt. Ebenso erfreulich ist, dass der Fehler bei den Schornsteinen korrigiert wurde. Somit ist der Bausatz durchaus
empfehlenswert
Falk Pletscher