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Modell: USS Mount Whitney LCC-20 1997
Hersteller: Trumpeter
Maßstab: 1/700
Art. Nr.: 05719
Material: Spritzguss
Preis: ca. 17 €

Original

Die Mount Whitney ist eines von zwei Schiffe der Blue Ridge-Klasse. Diese wurden als Flaggschiffe für amphibische Landungen konzipiert und sollten ältere Umbauten ersetzen, die für die damals neuen 20 kn amphibischen Einheiten zu langsam waren. Der Rumpf der Blue Ridge-Klasse beruht auf dem Rumpf der Hubschrauberträger (LPH) der Iwo Jima-Klasse und auch die Antriebsanlage ist identisch. Der Rumpf hat hier aber keinen Hangar, obwohl Landemöglichkeiten und Nachtankeinrichtungen für Hubschrauber vorhanden sind. Stattdessen wird er für die Unterbringung der Stäbe, Kommandozentralen und Kommunikationstechnologien genutzt. Obwohl diese Klasse als Flaggschiff für amphibischen Ladungen (LCC) konzipiert wurde, ersetzten sie alte Kreuzer als Flottenflaggschiffe und werden seither in dieser Funktion eingesetzt.

Die Bewaffnung wurde mehrfach modifiziert, u.a. wurde 1987 am Heck eine Verlängerung angebracht, um einen Phalanx montieren zu können. Auch die elektronische Ausrüstung wurde mehrfach modifiziert, wobei auch die Masten verändert wurden. Neben einem Verkehrsboot sind drei LCP und zwei LCVP an Bord.

Die Mount Whitney ist 194 m lang (vor 1987 190 m) und 32,9 m breit. Bei einer Verdrängung von 18874 ts hat sie einen Tiefgang von 8,8 m. Mit zwei Kesseln, einer Turbine und Schraube erreicht sie mit 22000 PS 23 kn.

Bewaffnung 1971
4 x 7,62 cm (zwei Zwillinge, 1992 entfernt)
2 x Mk 25 BPDMS-Achtfach-SAM-Starter (Sea Sparrow, 1992 entfernt)

Bewaffnung 1997
2 x 2 cm Mk 15 Phalanx CIWS (ab 1987)
2 x 2,5 cm Mk 38 Bushmaster (ab 1992)
4 x 1,27 cm MGs (ab 1992)

Die Mount Whitney wurde von 1966-71 bei Newport News Shipbuilding & Drydock Company in Newport News gebaut. Ab 1981 wurde sie als Flaggschiff der 2. Flotte eingesetzt und damit nicht mehr nur als Flaggschiff der amphibischen Verbände. 1994 wurde Mount Whitney als Flaggschiff bei der Invasion in Haiti ("Operation Uphold Democracy") eingesetzt. Ab 2002 wurde sie Flaggschiff für die "Operation Enduring Freedom" genutzt. 2005 ersetzte sie die La Salle als Flaggschiff der 6. Flotten im Mittelmeer und hat seither in Gaeta, Italien ihren Heimathafen.

Bausatz

Trumpeter hat die Blue Ridge-Klasse in Kooperation mit Pit-Road herausgebracht. Beide Hersteller bieten beide Schiffe jeweils als Version "1997“ und "2004" an. Die Anführungszeichen sind hier angebracht, da die hier besprochene "1997"-Version tatsächlich die Mount Whitney im Zustand von 1987 darstellt!

Der Rumpf kann als Vollrumpf oder als Wasserlinienversion gebaut werden. Die Plattform für den achteren Phalanx liegt als Extrateil vor, so dass der Rückbau in eine Version vor 1987 einfach ist. Der Rumpf ist wie das Deck gut detailliert. Das Deck besteht allerdings aus drei Teilen, so dass die Übergänge verspachtelt werden müssen. Dies ist aber relativ unproblematisch, da das Deck hier keine Details außer den eingravierten Deckmarkierungen und Grenzen der Laufflächen aufweist. Für die Decksmarkierungen liegen Abziehbilder bei, während die Laufflächen auch ohne die Gravuren aufgemalt werden können. Das mittlere Decksteil unterscheidet sich bei den Versionen der Mount Whitney, da die "1997"-Version die Positionen für die Sea Sparrow-Starter und 7,62 cm Zwillinge hat, die bei der "2004"-Version fehlen. Das vordere Decksteil ist dagegen identisch, was bedeutet, dass bei der "1997"-Version die Basis eines Randoms abgeschliffen werden muss. Hier gibt es aber erneut keine Decksdetails, die durch das Schleifen gefährdet wären.

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Die Spritzrahmen A und B sind bei beiden Versionen identisch und enthalten Teile für die Aufbauten, die seitlichen Bootsdecks und deren Unterbau, sowie Boote und Masten. Die SPS-40- (Teil B12) und die SPS-10 (?) (Teil B22)-Radarantennen sollte man besser durch Ätzteile ersetzen. Ansonsten sind die Teile gut detailliert, auch wenn bei den Masten Raum für Verbesserung besteht.

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Der Spritzrahmen C enthält weitere Teile für die Aufbauten, die Waffen, weitere Boote, Mastteile, Antennen etc. Er liegt zwei Mal vor und diverse Teile werden nicht gebraucht. Die BPDMS-Sea Sparrow-Starter können dadurch verbessert werden, dass vorne und hinten eine vertikale Gravur ergänzt wird, um die Öffnungen für die Raketen richtig darzustellen – schließlich ist es ein Achtfach-Starter und nicht nur ein Vierfach-Starter. Die Phalanx haben viel zu dicke Rohre, während die 7,62 cm Zwillinge recht gut dargestellt sind. Beim Gittermast (Teile C40) – der übrigens zwischen 1997 und 1998 entfernt wurde – ist die Gitterstruktur nur als Relief dargestellt, weshalb man hier Ersatz suchen sollte. Die Peitschenantennen (Teile C31) können mit gezogenen Gussästen oder Draht besser dargestellt werden. Rahmen E enthält die Bauteile, die spezifisch für die "1997"-Version sind, z.B. diverse Antennen, die Unterbauten für die 7,62 cm Geschütze und Teile für die Brückenaufbauten. Die Antenne auf dem Gittermast (Teil E1) kann dadurch verbessert werden, dass gezogene Gussäste statt der viel zu dicken Antennen an den Mittelträger geklebt werden. Auch die Teile E19 und E20 können verfeinert werden, Teil E20 hat auch nicht nur acht "Speichen", sondern zwölf. Der Spritzrahmen F enthält die Teile für den Ständer der Vollrumpfversion.

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Das wesentliche Problem des Bausatzes sind aber nicht diese Teile, die man bei fast jedem Spritzgussbausatz ersetzen müssen, da es einfach an die Grenzen des Materials geht, sondern wie schon oben erwähnt die Datierung. Der Bausatz zeigt die Mount Whitney mit BPDMS-Starter und 7,62 Zwillingen, die 1992 entfernt wurden, und mit den Phalanx-Geschützen, die 1987 an Bord kamen. D.h. ohne größere Veränderungen ist also die Mount Whitney zwischen 1987 und 1992 darstellbar, wo bei es in diesem Zeitraum auch kleinere Veränderungen bei den Antennen gab. Für eine Version vor 1987 müssen die Phalanx-Geschütze und deren Plattformen entfernt werden, wofür es eigentlich nur notwendig ist, die Passstifte für diese Plattformen abzuschleifen. Für eine Version nach 1992 müssen die BPDMS-Starter, deren Feuerleitgerät Mk 76/Mk 115 (Teil C21) und die 7,62 cm Zwillinge samt Unterbau entfernt werden. Dafür kamen zwei 2,5 cm Mk 38 Bushmaster und vier 1,27 cm MGs an Bord, wobei zwei MGs an der Deckskante zwischen den beiden Ansammlungen von Rettungsinseln stehen und die anderen beiden MGs und die Bushmaster sich in etwa auf der früheren Position der 7,62 cm Geschütze befinden. Diese Geschütze/MGs liegen dem Bausatz allerdings nicht bei. Dazu kamen noch zwei GTIE-Satelliten-Antennen unter großen Randoms auf dem Vordeck der Steuerbordseite hinter den Phalanx und zwischen der Brücke und dem Flugdeck. Diese Teile müssen aber selbst hergestellt werden, während Teil C33 enthalten ist und lediglich die vorgesehene, vorderste Bohrung auf dem Vorderdeck durchstochen werden muss. Letzteres war auch schon 1992 an Bord. Auf einem Bild von 1997 sind diese Satelliten-Antennen und der Gittermast (Teil C40) noch vorhanden – allerdings ohne Teil E1. 1998 fehlt dann der Gittermast. Zwischen 1998 und 2000 wurden die beiden Satelliten-Atennen steuerbord durch zwei größere Randome ersetzt, wovon eins hinter dem vorderen Phalanx positioniert ist und das Andere auf dem achteren Stummelmast sitzt. Diese Antennen liegen der "2004"-Version bei. In Bezug auf die Unterschiede empfiehlt sich das Studium von Originalphotos (siehe Quellen).

Abziebilder

Der Abziehbilder-Bogen ist gut gemacht und enthält high viz- und low-viz-Kennungen beider Schiffe der Blue Ridge-Klasse, sowie Decksmarkierungen, den Namen achtern und für die LCVP.

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Anleitung

Die Anleitung ist sehr übersichtlich und zeigt in 14 Schritten auf zehn Seiten den Zusammenbau. Dazu liegt eine farbige Bemalanleitung bei, wobei die Farbangaben sich auf Gunze Sangyo bezieht. Die Originalfarben waren haze gray für die vertikalen Flächen und Teile des Decks, sowie dark gray für den Großteil des Decks. Für die Kennnummer sollen laut Anleitung die high viz-Kennungen (Abziebilder 1 und 9) verwendet werden. Diese wurden aber nur bis 1992 benutzt. Danach wurden low viz-Kennungen (Abziehbilder 2 und 10) verwendet. Diese liegen aber ebenfalls bei.

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Quellen

Fazit

Der Bausatz ist insgesamt für einen Spritzgussbausatz gut detailliert, bietet aber Raum für Verbesserungen – insbesondere bei den hier teilweise sehr prominenten Antennen. Problematisch ist die Angabe auf der Schachtel, dass man eine 1997-Version bauen könnte. Tatsächlich kann die Mount Whitney aber nur im Zustand zwischen 1987 und 1992 direkt aus der Schachtel gebaut werden. Für die 1997-Version sind diverse Modifikationen notwendig, die wahrscheinlich leichter durchführbar sind, wenn man die "2004"-Version der Mount Whitney von Trumpeter kauft. Trotz dieser irreführenden Angabe ist der Bausatz

EMPFEHLENSWERT

Lars

Wir bedanken uns bei der Firma Faller für die Bereitstellung des Bausatzmusters!