USS Nimitz
Quelle: www.globalsecurity.org

Hersteller: Trumpeter
ArtNr.: 05714
Teile: 633 Teile auf 28 Gießästen und einer PE-Platine
Preis: ca. 55,- Euro

Das Original

Die USS Nimitz (CVN-68) ist das Typschiff für die Nimitz-Klasse. Die Klasse der ersten Flugzeugträger, die einen Atomreaktor für den Antrieb in Serieprodukition erhalten haben. Der erste atomar angetriebene Flugzeugträger war die USS Enterprise (CVN-65).

Die Nimitz wurde im März 1967 vom US-Kongress bestellt und im Juni 1968 auf Kiel gelegt. Am 13. Mai 1972 erfolgte der Stapellauf auf der Newport News Shipbuilding and Drydock Company, der größten privaten Schiffswerft in den USA. Diese Werft gehört seit 2001 zum Northrop Grumman – Konzern und auch als einzige Werft die Möglichkeiten die Flugzeugträger dieser Klasse zu bauen bzw. zu warten. Im Mai 1975 erfolgte die Indienststellung, so dass das Schiff bei einer geplanten Dienstzeit von 50 Jahren im Jahre 2025 außer Dienst gestellt werden soll. Der derzeitige Heimathafen ist San Diego (bis 2001 war sie in Norfolk, Virginia stationiert).

Technische Daten:
Verdrängung: 101.000 - 104.000 Tonnen
Rumpflänge: 332,8 m
Rumpfbreite: 40,8 m
Breite des Flugdecks: 76,8 m
Tiefgang: 11,3 m
Antrieb: 2x Westinghouse A4W-Druckwasserreaktor, 4 Dampfturbinen, 4 Schrauben
Leistung: 2x 97 MW
Geschwindigkeit: min. 30 Knoten
Besatzung: 3.200 Seeleute und ca. 2.480 Flugpersonal

Bewaffnung:
- 1 Carrier Air Wing (mit bis zu 90 Flugzeugen und Hubschraubern)
- 4 SeaSparrow Raketenwerfer
- 3 Phalanx Nahbereichs-Kanonen (wurden erst später nachgerüstet, genauso, wie der vierte SeaSparrow Raketenwerfer)
Diese Details der derzeitigen Bewaffnung sind beim Modell nicht berücksichtigt.

Das Modell


Gleich nach dem Öffnen und dem Herausnehmen der mitgelieferten "Wasserplatte" wird man von einer Vielzahl von Gießästen überrascht.
inhalt

 


Im rechten Teil des dritten Bildes und auf dem vierten Bild sehen wir die Spritzlinge, die doppelt vorhanden sind (im letzten Bild die Flugzeuge). Damit erklärt sich auch, wieso die Anzahl der gezeigten Spritzlinge von der oben Angegebenen abweicht. Des Weiteren finden wir das oben erwähnte Wasserelement und eine Bauanleitung, die auf 20 Seiten in übersichtlichen Schritten die Montage des Modells erläutert (incl. der Montage der mitgelieferten Bordflugzeuge und der kleinen Ätzteilplatine). Für die Bemalung des Modells und der Flugzeuge liegt eine farbliche Ansicht für alle Seitenansichten bei (ebenfalls einschließlich der Flugzeuge). Neben der Ätzplatine befindet sich in der kleinen Tüte auch noch ein Draht, den man zur Darstellung der Fangseile an Deck benutzen soll.

 

 



Zum ersten Bild ist noch zu sagen, dass die Rumpfteile sehr detailliert ausgeführt sind. Es sind keine Sinkstellen zu sehen. Auf dem Flugdeck und dem Deck für das Innere des Rumpfes sind die Befestigungspunkte für die Flugzeuge dargestellt (s.u.). Außerdem lässt sich das Modell als Vollrumpf- oder Wasserlinienmodell ausführen.

Die Spitzlinge

Auf dem ersten Gießast (A) findet man die Aufzüge, Anbauteile für den Rumpf, sowie Teile für die innere Gestaltung der Aufzugtore und die vier Wellen für die Schrauben. Die Teile haben nur an wenigen Teilen Auswerfermarken, die später bei einem fest stehenden Modell auch nicht sichtbar sind (z.B. Unterseite der Aufzüge), leider zeigen selbige auf der Oberseite auch ein paar Sinkstellen, so dass man dort zwischen die Befestigungspunkten (Tie Down Points) die Gitterstruktur von der Unterseite des Bauteils erkennen kann.



Auf dem Gießast "B" finden wir weitere Bauteile für den Rumpf, wie zum Beispiel die späteren Befestigungen für die Aufzüge, die dadurch dann auch beweglich dargestellt werden können. Des Weiteren die ersten Kleinteile, wie die Kommandantenbarkasse und Niedergänge, die dann später um das Flugdeck und in diversen Öffnungen im Rumpf untergebracht werden. Wieder haben wir an einigen Stellen Auswerfermarken, die wir aber in diesem Fall leider bearbeiten werden müssen, da sie zum Beispiel auf den Halterungen der Aufzüge an sichtbaren Stellen zu finden sind.



Auf dem nächsten Spritzling befinden sich die Großteile, um das Innere des Hangardecks zu gestalten. Hier sind viele Auswerfermarken vorhanden, die aber nicht weiter stören, da sie auf den Rückseiten der Wänden liegen, auch gibt es auf den großen Teilen keine Sinkstellen.



Auf dem Gießast "D" sind wieder eine Menge Kleinteile untergebracht. Wir finden dort den großen Bordkran, diverse Antennenteile für die Insel und kleine Fahrzeuge, die dann später auf dem Flug- und dem Hangardeck für Leben sorgen sollen. Auswerfermarken sind auch hier vorhanden, aber wieder an Stellen, wo sie später nicht auffallen.



Der nächste Spritzling ("E") ist einer der doppelt ausgeführten Gießäste. Er beherbergt die Schrauben, Ruder, Halterungen für die beiden Begleitboote und weitere Teile für die Inneneinrichtung des Hangardecks (dazu gehören diverse Schotte, die die einzelnen Sektionen des Decks untereinander, als auch den Hangar zur See an den Aufzügen abschotten sollen). Auf sind dort noch weitere kleine Arbeitsfahrzeuge wie Gabelstapler zu finden.



Auf dem Spritzling "F" (der auch doppelt im Bausatz vorhanden ist) finden wir wieder Antennen sowie Rettungsinseln und weitere Kleinteile für die Verteilung entlang des Flugdecks. Die kleinen Teile haben alle keine Angüsse, so dass die Teile nur an den Befestigungspunkten vom Gießast versäubert werden müssen.



Auf dem nächsten Gießast ("G") sind ein Großteil der Antennen und Anbauteile für die Insel und den Antennengittermast untergebracht.



Der letzte große Gießast ist der mit der Bezeichnung "H". Er enthält noch einmal diverse Anbauteile für den Rumpf (z.B. einige "Erker") und die Galerien für die Insel.



Wer jetzt die Teile für die Aufbauten (Insel) auf dem Flugdeck vermisst, der hat gut aufgepasst. Die Wände befinden sich auf dem Gießast für die Klarsichtteile. Dort finden wir auch die Fensterreihen für die Insel und ein paar kleine Klarsichtteile für das Flugdeck (Kanzel bei den vorderen Katapulten). Inwiefern die Arbeit der Seitenwände der Insel in Klarsichtteilen sinnvoll ist, verschließt sich mir im Moment, da diese Teile absolut keine Klarsichtelemente enthalten. Die Fensterreihen sind ja separat ausgeführt, so dass man jetzt streiten kann, wieso Trumpeter diese Aufteilung gemacht hat.

 

Die Flugzeuge


Wie die Bezeichnung dieses Schiffes schon sagt, ist die Nimitz ein Flugzeugträger. Also sollte so ein Modell auch mit Flugzeugen ausgerüstet sein. Alle mitgelieferten Modelle sind Flugzeuge aus den 70ern. Sie sind aus Klarsichtteilen, so dass man beim Bau keine Probleme mit der Gestaltung der Kanzeln haben sollte, außer, dass man genau abkleben oder anderweitig abdecken muss.
Zu diesen Flugzeugen gehören einmal die A-7E Corsair II und die F-4J Phantom. Beide Flugzeugtypen sind mit Zusatztanks als Außenlasten ausgeführt, die aber auch wahlweise weg gelassen werden können.

 



Neben den Kampfflugzeugen Corsair und Phantom hatte die Nimitz auch Flugzeuge für Bomberaufgaben an Bord. Zu diesen Typen gehören einmal die Skywarrior, die kurz vor 1950 von der US-Navy in Dienst gestellt wurde. Außerdem dabei: Die A-6E Intruder. Diese Maschine leistete der Navy und den Marines im Vietnamkrieg gute Dienste. Später wurde auch die Prowler-Variante mit an Bord genommen - eine Variante, die für die elektronische Kampfführung gegen Radarstellungen ausgelegt war.



Ein Flugzeugträger hat zwar diverse Radaranlagen an Bord und kann damit seine Umgebung überwachen, aber noch effektiver für solche Aufgaben sind Aufklärer (RA-5C Vigilante) und die noch bis heute im Einsatz befindlichen E-2C Hawkeye. Sollen Piloten im Nahbereich aus dem Wasser gefischt werden oder kleine Versetzaufgaben zwischen Schiffen oder dem Festland erledigt werden, kommen die Seaking-Hubschrauber zum Einsatz.

 

Details


Auf dem ersten Bild sehen wir einen vergrößerten Fahrstuhl, man sieht die gut dargestellten Tie Down Points und man kann bei dieser Belichtung das oben erwähnte Gittermuster der unteren Versteifung erkennen. Das zweite Bild zeigt uns die beiden Kommandantenbarkassen, die später allerdings im Flugzeughangar "gelagert" werden sollen.



Das nächste Detailbild (vom Gießast "C") zeigt uns eine der Innenwände für das Hangardeck. Man beachte die vielen Details, die später aber nur noch unter großen Schwierigkeiten zu entdecken sind, wenn das Flugdeck montiert ist. Und Gießast "D" beherbergt ja den großen Bordkran. Deutlich sind auf diesem Bild die Auswerfermarken zu erkennen, die zwar später auf der Innenseite liegen, aber sicher ein wenig Nacharbeit erfordern werden.



Nun ein Bild vom ersten doppelten Gießast. Wir sehen hier Teile der internen Hangarschotts, die Schrauben und Teile für die Transportboxen der Barkassen (die U-förmigen Teile mittig).



Die nächsten beiden Bilder zeigen den Gittermast, der achterlich hinter der Insel steht. Man kann hier deutlich die Auswerfermarken erkennen, die dann im Inneren des Mastes sind. Es wäre sinniger gewesen, den Turm mit als Bauteil auf die mitgelieferte Ätzplatine zu nehmen, denn die Streben sind sehr dick und erwecken nicht den Eindruck eines Stahlgitters.



Nun zwei Ansichten vom Hauptdeck. Man sieht die vielen, auf dem ganzen Deck verteilten, Tie Down Points und auf dem zweiten Bild auch die Vorrichtungen, wo später die Bremsseile gespannt werden. Man hat außerdem die Wahl die Markierungen auf dem Flugdeck beim Bau zu lackieren oder mit den mitgelieferten Decals darzustellen.



Die letzten Bilder zeigen einmal das Hangardeck, welches (wie oben beschrieben) sehr detailliert gebaut werden kann und eine der beiden Hälften für die Insel. Man beachte die feinen Leitern - der Bau später wird zeigen, wie sich die Details verändern, wenn man die Insel kpl. lackieren muss, um die Materialwahl von Trumpeter zu kaschieren.

 

Quellen


www.globalsecurity.org
Stefan Terzibaschitsch: Die Schiffe der U.S. Navy
Stefan Terzibaschitsch: Kampfsysteme der U.S. Navy

Fazit


Abschließend kann man sagen, dass Trumpeter ein schönes Paket für den Bau dieses Flugzeugträgers geschnürt hat. Über die Passgenauigkeit kann man im Moment noch nichts sagen, da mit dem Bau dieses Schiffes noch nicht begonnen wurde.
+ Ätzteile, um die Antennen am Flugdeck aufzuwerten
+ Klarsichtteile, für die Fensterzeilen auf der Insel
+ Wasserplatte
- nur frühe Flugzeuge enthalten, so dass man OOB nur einen frühen Bauzustand des Schiffes darstellen kann
- sehr grober Gittermast, den man vielleicht auch als PE-Teil hätte darstellen können

Trotz der kleinen Kritikpunkte bekommt man für den Preis eine Menge Bastelgrundlagen geboten, die für fortgeschrittene Modellbauer auch noch genug Freiraum für eine Aufbesserung des Modells lassen. Dazu gehören auch die im Juli von Trumpeter neu auf den Markt gebrachten modernen Trägerflugzeuge, wie F-14 oder F-18 (die wir später vorstellen werden).

Carsten


Wir danken der Firma Faller für das Modellmuster