Modell: Schlachtschiff Fuso, Super Detail
Hersteller: Aoshima
Maßstab: 1/700
Art.Nr.: 040447 * 3800
Material: Spritzguss + Fotoätzteile
Preis: 29,35 Euro inkl. Versand bei HLJ, 5,70 Euro Zoll

 

Das Original


Das Schlachtschiff Fuso wurde am 11. März 1912 in der Werft von Kure auf Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte zwei Jahre später am 28. März 1914, die Fertigstellung am 18. November 1915. Die Fuso und ihr Schwesterschiff Yamashiro besaßen eine ungewöhnliche Aufstellung ihrer Geschütztürme. Neben je zwei überhöhten Türmen am Vor- bzw. Achterschiff waren zwei weitere Türme in Mittellinie vor und hinter dem zweiten Schornstein aufgestellt.
Im ersten Weltkrieg wurde die Fuso praktisch nicht eingesetzt, es gab im Pazifik keinen Bedarf an Schlachtschiffen.
1935 wurden Fuso und Yamashiro massiv umgebaut. Der Rumpf wurde verlängert, seitliche Torpedowülste angebracht und die Antriebsanlage komplett erneuert. Die Rauchgase der neuen Kessel wurden auf nur noch einen Schornstein zusammengeführt und die Schiffe erhielten den spektakulären Pagodenturm.
Im zweiten Weltkrieg wurden die Schwesterschiffe als Reserve- und Ausbildungseinheiten in Heimatgewässern stationiert. Erst gegen Ende des Krieges erfolgte der erste und letzte Kampfeinsatz der Fuso in der Seeschlacht im Golf von Leyte am 25. Oktober 1944. Bereits zu Beginn der Schlacht wurde sie von einem oder zwei Torpedos des Zerstörers USS Melvin getroffen und geriet in Brand. Eine interne Explosion riss die Fuso schließlich in zwei Hälften.

Technische Daten:
Verdrängung: 39,154 ts
Länge:       213 m
Breite:      30,61 m
Tiefgang:    9,68 m
Antrieb:     4 Wellen, 
             Brown-Curtis Turbinen, 
             24 boilers, 
             40,000 shp
Geschwindigkeit:  25 kn
Reichweite:       8.000 nm bei 14 kt
Besatzung:   1.400 Mann
Bewaffnung:  12 x 14 in (356 mm) Geschütze,
             16 x 6 in (200 mm),
              8 x 5 inch (100 mm) DP,
             37 x 25 mm AA


Quelle: Wikipedia

Der Bausatz


Selbst im Maßstab 1/700 hat der Rumpf der Fuso noch eine beeindruckende Länge. Der Rumpf ist im Grunde schön detailliert und hat auch bereits das komplette Mitteldeck mit angeformt. Leider finden sich am Achterschiff häßliche Atztekenstufen die mühsam entfernt werden müssen. Insgesamt ist die Spritzgußqualität durchwegs gut. Man findet weder Formenversatz noch Fischhäute an den Gußästen. Die Konturen sind aber nicht ganz so scharfkantig wie bei aktuellen Tamiya oder Dragon Bausätzen. 





Das Back- sowie das Achterdeck liegen als Extrateile bei. Am Heck ist der Spalt gut kaschiert da hier das Holzdeck endet und das Linoleumdeck beginnt - zumindest am Modell, die Zeichnung im Anatomy of the Ship Band zeigt nämlich einen deutlich anderen, V-förmigen Verlauf des Linoleumdecks. Wer es hier genau nimmt muß das gravierte Holzdeck teilweise zuspachteln.
Am Bug läuft die Stoßkante dagegen gut sichtbar quer durch das Holzdeck und dürfte dem Modellbauer einiges an Kopfzerbrechen bereiten...



Auch für die weiteren Bauteile gilt: Gut detailliert und sauber, aber etwas "weich" gespritzt. An wenigen Teilen lauern auch noch dezente Auswurfmarken.


Die Türme der Hauptartillerie sehen gut aus, die Flugabwehrgeschütze sind dagegen viel zu klobig - hier sind wieder die Grenzen der Spritzgußtechnik erreicht.



Die Bordflugzeuge, Boote, sowie weitere Flakgeschütze befinden sich auf einem generischen Gußast mit japanischen Ausrüstungsteilen, der sich in vielen Aoshima Bausätzen findet. Hier sind die Flakgeschütze deutlich filigraner ausgefallen. 

 

Ätzteile und Decals


Die kleine Ätzteilplatine aus Neusilber enthält das Flugzeugkatapult, Antennen, Gittermaste sowie weitere Verstrebungen und Kleinteile. Die Feinheit und Qualität der Fotoätzteile kommt dabei nicht an den Standard von WEM oder LionRoar heran. Reling muß extra beschafft werden.


Die Decals mit den Hoheitssymbolen für die Bordflugzeuge sind auf einem reichlich dicken Trägerfilm aufgedruckt. Es bleibt zu hoffen, daß sie gut auf Weichmacher reagieren. Auf dünnem Papier gedruckt, liegen die obligatorischen Flaggen bei.

 

Die Anleitung


Die Anleitung umfaßt sieben Seiten die komplett auf japanisch geschrieben sind. Bei den Plastikteilen ist das wegen der übersichtlichen Explosionszeichnungen kein Problem, spätestens bei den Fotoätzteilen und den möglichen Varianten der Bauzustände stößt man aber an seine Grenzen.
Hier ist gute Sekundärliteratur zwingend erforderlich, z.B. The Battleship Fuso aus der Reihe Anatomy of the Ship.



 

Fazit

Aoshima hat mit der Fuso ein interessantes Vorbild als Modell umgesetzt. Der Bausatz hat neben viel Licht- auch seine Schattenseiten und dürfte dem Modellbauer einiges abverlangen. Trotzdem kommen die Fans der kaiserlich japanischen Marine hier auf ihre Kosten.

eingeschränkt empfehlenswert

Stefan