Deckelbild (mit von mir verursachten Wasserschaden)

Modell: Infanta Maria Teresa
Hersteller: WSW
Maßstab: 1/700
Art. Nr.: 700-048
Preis: ca. 50 Euro

Original

Die Infanta Maria Teresa war das Typschiff der ersten Klasse spanischer Panzerkreuzer. Die drei Schiffe wurde in Spanien mit Hilfe der britischen Werft Palmer gebaut, weshalb es nicht überrascht, dass die Infanta Maria Teresa-Klasse eine Weiterentwicklung der britischen Panzerkreuzer der Orlando-Klasse, von der Palmer zwei Schiffe baute, darstellte. Die spanischen Schiffe fielen größer aus und hatten stärkere Maschinen, mit denen sie eine höhere Geschwindigkeit erreichten. Die Aufstellung der Bewaffnung wurde beibehalten. Statt der 23,4 cm der britischen Schiffe erhielten die spanischen Schiffe aber 28 cm-Geschütze, bei der Mittelartillerie wählte man leichtere 14 cm- statt 15,2 cm-Geschütze. Die Panzerung fiel ähnlich wie bei den britischen Schiffen aus. Der Gürtelpanzer war zwar zwischen 25,4 cm stark und 30,5 cm stark, reichte aber nur knapp über die Wasserlinie. Abgesehen von einem dünnen Panzerdeck, den Barbetten der 28 cm-Geschütze und des Kommandoturms war der Großteil des Schiffes ungepanzert.

Infanta Maria Teresa war 110,94 m lang und 19,87 m breit. Bei einer Verdrängung von 6890 ts (Standard) betrug der Tiefgang 6,58 m. Ihre beiden vertikalen Dreifachexpansionsmaschinen leisteten 13700 PS, womit 20,25 Knoten erreicht wurden.

Bewaffnung
2 x 28 cm L/35 Modell 1883 Hontoria (in Barbetten mit leicht gepanzerten Schutzhauben)
10 x 14 cm Hontoria
8 x 5,7 cm Hotchkiss
8 x 3,7 cm Hotchkiss
2 x 2,2 cm Nordenfeld MG
8 36,5 cm-Torpedorohre (zwei Unterwasser)

Infanta Maria Teresa wurde von 1889-1893 von Sociedad Astilleros del Nervión in Bilbao gebaut. In den folgenden Jahren war sie u.a. bei der Eröffnung des Nord-Ostsee-Kanals in Kiel dabei. Im Spanisch-Amerikanischen Krieg wurde sie als Flaggschiff von Admiral Cervera gemeinsam mit den Schwesterschiffen Vizcaya und Almirante Oquendo, dem Panzerkreuzer Cristobal Colon (dessen schwere Artillerie noch nicht installiert war!) sowie den Zerstörern Furor und Pluton zum Schutz der spanischen Kolonien in der Karibik nach Kuba verlegt. Nach ihrer Ankunft in Santiago de Cuba wurde das Geschwader von einem überlegen US-amerikanischen Geschwader unter Rear Admiral Sampson, was aus vier Schlachtschiffen, zwei Panzerkreuzern und zwei bewaffneten Jachten bestand, blockiert.

Am 3.7.1898 versuchte Cervara auszubrechen, wurde aber von dem US-Geschwader in der sich daraus entwickelten Schlacht vor Santiago gestellt. Infanta Maria Teresa wurde sofort nach dem Verlassen des Hafens schwer von dem Panzerkreuzer Brooklyn und dem Schlachtschiffen Iowa sowie eventuell den Schlachtschiffen Texas, Oregon und Indiana schwer getroffen, wobei das Achterschiff in Brand geriet. Um die Besatzung zu retten, wurde das brennende Schiff auf Strand gesetzt. Nach der Schlacht wurde das Schiff von der US-Marine geborgen und sollte zur Reparatur nach Norfolk geschleppt werden. In einem Tropensturm mussten allerdings die Schleppleinen gekappt werden, worauf die Infanta Maria Teresa auf ein Riff der Cat Island/Bahamas lief. Das Wrack kann dort im flachen Wasser heute noch besichtigt werden.

Bausatz

Der Bausatz stellt etwa den Zustand von 1898 da. Der Zustand der Teile ist einwandfrei und es ist nur wenig Grat vorhanden. Wie üblich bei WSW ist der Rumpf bereits sehr vollständig und enthält auch das erste Aufbaudeck und die Lüfter. Die Länge stimmt, aber nach meinen Angaben ist der Rumpf etwas zu breit.

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Auf den Rumpf werden dann nur noch die Brücke, Masten, Schornsteine, die Geschütze, die Vorrichtungen für die Boote mittschiffs und die achtere Kommandoplattform, sowie die Details wie Anker, Scheinwerfer und Boote montiert. Die Bauteile sind teilweise mit leichten Grat versehen, der sich aber leicht entfernen lassen sollte. Die Boote und Geschütze sind gut dargestellt.

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Es fehlen die Ankerkette und die leichteren Geschütze. Es sind zwar entsprechende Geschützpositionen am Rumpf vorhanden, aber in diese sollen laut Anleitung keine Rohre montiert werden. Leider sind meine Unterlagen nicht sehr umfangreich, so dass ich selbst nichts über die Positionierung der leichten Geschütze (5,7 cm, 3,7 cm, MGs) sagen kann. Zwei MGs waren in den Mastkörben, je zwei leichte Geschütze standen neben der Brücke bzw. waren in Schießscharten am Bug und Heck. Dazu kommen noch zwölf Positionen mittschiffs auf dem Hauptdeck. Mir ist aber nicht bekannt, wo welche leichten Geschütze aufgestellt waren. Mittschiffs fehlen einige niedrige Lüfter. Die Kräne für die Anker sind falsch dargestellt, ebenso die Winden vor den Barbetten (letztere gut auf einem Wrack-Photo zu sehen). Die Kräne für die vorderen Anker fehlen. Auch sind auf den Wrackphotos mittschiffs kurze Lüfter zu sehen, die auf dem Modell fehlen. Diesem Bausatz sind keine Metallstäbe für die Mastrahe und auch keine Ätzteile, z.B. für die Rellings, beigegeben.

Anleitung

Die Anleitung besteht aus einer Übersicht der Teile, die photographisch abgebildet sind und Photos, auf denen die einzelnen Baustadien dargestellt werden. Für einen Resinbausatz ist diese Darstellung übersichtlich und sollte einen problemlosen Zusammenbau ermöglichen. Für die Farbgebung ist eine Liste vorhanden, die sich auf einen typischen victorianischen Anstrich bezieht.

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Quellen

Fazit

Insgesamt kann ich den neuen WSW-Bausatz empfehlen, da die notwendigen Detailänderungen kein Problem sein sollten und freue mich meine Sammlung von Kreuzer der Victorianischen Ära weiter zu vervollständigen.

alt SEHR EMPFEHLENSWERT

Lars