Schlacht von Kap Engano

Die IG Waterline hat auf dem DPMV-Konvent in Fuldatal vom 10.-11. April 2010 ein Diorama der japanischen Verbände in der Schlacht von Kap Engano ausgestellt.

Das Geschehen bei Kap Engano war Teil der Schlacht um Leyte, einer der größten Seeschlachten der Geschichte, die zwischen dem 23. und 25. Oktober 1944 zwischen japanischen Verbänden auf der einen Seite und amerikanischen und australischen Verbänden auf der anderen ausgefochten wurde.

Hintergrund

1944 waren die Alliierten im Pazifik auf dem Vormarsch. Die Streitkräfte unter General MacArthur hatten Neuguinea erobert, die Streitkräfte unter Admiral Nimitz eroberten die von den Japanern besetzten Inseln eine nach der anderen („Insel-Springen“).

Die nach der Niederlage bei Midway (3.-7.6.1942) wieder aufgebauten japanischen Trägerstreitkräfte hatten in der Philippinen-See (19.-.21.6.1944) erneut eine schwere Niederlage einstecken müssen. In der Luftschlacht bei Formosa (10.-16.10.1944) waren die japanischen Marineflieger weiter dezimiert worden.

Die Schlacht um Leyte

Als sich die Streitkräfte General MacArthurs und Admiral Nimitzs zur Eroberung der Philippinen vereinigten und am 20. Oktober 1944 auf Leyte landeten, waren die japanischen Träger als Waffe praktisch ausgefallen. Die vorhandenen Träger hatten kaum mehr Flugzeuge und noch schlechter sah es in Bezug auf gut ausgebildete Piloten aus. Da der Verlust der Philippinen aber die Nachschubwege der Japaner, insbesondere ihren Zugang zu Öl, massiv gefährdet hätte, war eine Reaktion dringend notwendig. Der japanische Plan zur Verteidigung der Insel beruhte deshalb auf einem Ablenkungsmanöver. Die japanischen Träger unter Ozawa sollten die amerikanischen Träger unter Halsey auf sich ziehen und so den Weg für drei Gruppen mit Schlachtschiffen, Kreuzern und Zerstörern frei machen. Diese Gruppen unter Kurita, Shima und Nishimura sollten die alliierte Landungsflotte angreifen.

Kuritas Verband erlitt schon auf dem Vormarsch hohe Verluste: bei Palawan am 23. Oktober wurden durch U-Boote zwei Schwere Kreuzer versenkt sowie einer beschädigt, in der Sibuyan-See wurden am 24.10. durch Trägerflugzeuge das Schlachtschiff Musashi versenkt und ein weiterer Schwerer Kreuzer beschädigt. Nishimuras und Shimas Verbände gelang es bis zur Surigao-Strasse vorzudringen, wo sie aber nachts von alliierten Verbänden in der letzten Schlacht zwischen Schlachtschiffen vernichtend geschlagen wurden. Am 25. Oktober gelang es aber Ozawa mit seinen Trägern die amerikanischen Träger abzulenken und so Kurita den Weg frei zu einem Angriff auf die amerikanische Landungsflotte zu machen. Allerdings stellten sich Kurita bei Samar drei Gruppen von amerikanischen Geleitträgern, die die Landung unterstützen sollten, unfreiwillig in den Weg. Unterstützt durch Luftangriffe (u.a. die ersten Kamikaze) gelang es Kurita diesen schwere Verluste zuzufügen Allerdings verlor er weitere Schiffe (drei Schwere Kreuzer versenkt, zwei schwer beschädigt). Entnervt durch die amerikanischen Luftangriffe zog sich Kurita zurück, ohne die Landungsflotte aufhalten zu können.

Die Schlacht von Kap Engano

Ozawas Ablenkungsaktion war damit umsonst gewesen. Sein Geschwader musste in der Schlacht von Kap Engano gegen Halseys Träger zudem einen hohen Preis zahlen. Drei der japanischen Träger fielen Luftangriffen zum Opfer, ein dritter wurde schwer beschädigt. Als Halsey erkannte, dass er Kuritas Angriff auf die Landungsflotte übersehen hatte, versuchte er ohne Erfolg Kurita mit dem Großteil seiner Schiffe abzufangen. Zur Verfolgung der fliehenden Schiffe Ozawas schickte Halsey eine Reihe von Kreuzern und Zerstörern unter DuBose, denen es gelang den verbliebenen beschädigten Träger und einen Zerstörer zu versenken.

Auf dem Rückzug der japanischen Verbände wurden weitere Schiffe durch Flugzeuge und U-Boote versenkt bzw. beschädigt. Die japanische Flotte hörte durch die Niederlage bei Leyte praktisch auf zu existieren.

Das Diorama

Das Diorama im Maßstab 1/700 stellt die Schiffe Ozawas da, wie sie in zwei getrennten Gruppen kurz vor den ersten amerikanischen Luftangriffen fuhren. Die erste Gruppe besteht besteht aus den Flugzeugträgern Zuikaku (Bausatz Tamiya) und Zuiho (Hasegawa, dem Schlachtschiff Ise (Hasegawa), den Leichten Kreuzern Oyodo (Aoshima) und Tama (Tamiya) sowie den Zerstörern Akizuki, Hatsuzuki, Wakazuki (alle Akizuki-Klasse von Pitroad) und Kuwa (Matsu-Klasse von Tamiya).

Die zweite Gruppe besteht aus den Flugzeugträgern Chiyoda und Chitose (beide PitRoad), dem Schlachtschiff Hyuga (Hasegawa), dem Leichten Kreuzer Isuzu (Tamiya) sowie den Zerstörern Shimotsuki (Akizuki-Klasse von PitRoad), Kiri, Maki und Sugi (alle Matsu-Klasse von Tamiya).

Um den Transport zu erleichtern, wählten wir dieses Mal keine Platten als Basis für die Wasserfläche aus, sondern ein auf eine Folie gedrucktes Foto eines Ozeans. Darüber kam eine Klarsichtfolie, auf der die Bugwelle und Hecksee der einzelnen Schiffe aufgemalt ist. Die Klarsichtfolie sollte die Reflektion des Wassers darstellen, reflektiert aber zu stark und hat auch einen seltsamen Faltenwurf. Bei der nächste Ausstellung des Dioramas - wahrscheinlich auf der 15. modell-hobby-spiel vom 1. bis 3. Oktober 2010 in Leipzig - werden wir das modifizieren.

Hier geht es dann zu den Fotos:

Modelle von Burkhardt Masch, Christoph Mentzel, Jan Schulz, Lars Scharff, Manfred Baltrusch, Martin Kohring, Michael Delf, Norbert Thiel, Patrick Vogel, Paul Neuhaus, Rainer Michalek, Ralf Schuster und Roland Nienkirchen.

Lars