The Fighting Temerarie

Go Modelling ist eine großartige traditionelle Modellbauveranstaltung, die in einem großartigen traditionellen Museum der Militärgeschichte stattfindet.

Das Museum ist das Heeresgeschichtliche Museum Wiens, das sich der vielfältigen Militärgeschichte Österreichs widmet. Alles, was man erwartet, in so einem Museum zu finden, findet man. Waffen, Uniformen, Rüstungen, Fahrzeuge, Flaggen, Modelle, Gemälde von Schlachten u.s.w. Für Schiffmodellbauer sind die Modelle von den Schiffen der K.u.K Flotte sehr sehenswert, besonders das Schnittmodell im Maßstab 1:25 vom Schlachtschiff Viribus Unitus (siehe auch hier). Ich habe die Marinemuseen von fast allen maritimen Großmächten besucht, aber nirgendwo anders habe ich so ein Modell gesehen.

Es gibt auch ein sehr schönes Modell vom britischen Linienschiff HMS Royal Oak. Es gab keine Information über den Ursprung des Modells, aber es sah wie eins der Werftmodelle aus, die für die britische Admiralität gebaut wurden.

Die Veranstaltung wird von IPMS-Austria routiniert arrangiert, und schafft eine Gewinn-Gewinn-Situation fürs Museum und den Verein. Das Museum hat normalerweise ungefähr 2000 Besucher pro Monat. Während des Wochenendes des Go Modellings kommen 4000 - 5000 zahlende Besucher. Das Museum gibt dem Verein die Gelegenheit, die Veranstaltung in die ständige Ausstellung zu integrieren und davon zu profitieren. In dieser Zeit wird sie dadurch ein Teil der Ausstellung. Für die Aussteller der Figuren war dieser Synergieeffekt besonders deutlich und es gab auch eine große Menge hervorragender Figuren zu sehen.

Die Veranstaltung ist in die drei traditionellen Teile eingeteilt. Aussteller, d.h. Clubs und Privatleute, die ihre Modelle ausstellen, Händler und ein Wettbewerb. Modellmarine.de wurde von mir und Peter Plattner und seiner Firma WMM vertreten. Ich stellte meine deutsche Sammlung aus ...

... und Peter stellte seine scratchgebauten Modelle aus und verkaufte Resinbausätze aus eigener Herstellung.

Da das Licht bei Modellausstellungen oft viel zu wünschen übrig lässt, hatte ich vier IKEA Jansjö LED Lampen à zehn Euro pro Stück gekauft, was sich als brillante Idee erwies. Erstens, weil die Modelle einfach gut beleuchtet wurden. Zweitens, weil die Reihe von Lampen wie eine Art Zaun fungierte, der die Besucher von den Modellen ein wenig fern hielt. Drittens, weil wir mithilfe der Lampen ein kleines temporäres Photostudio schaffen konnten, um Peters Modelle zu photographieren. Um Unfälle zu verhindern, befestigte ich die Lampen mit Schraubzwingen am Rand des Ausstellungstisches und aus demselben Grund klebte ich die Kabel der Lampen mit kräftigem Klebeband fest.

Bei der Ausstellung gab es eine große Vielfalt an Modellen aus allen Materialien.

Für uns Schiffmodellbauer gab es eine Menge Kartonmodelle in vielen Größen und Maßstäben zu sehen.

Ich fand Ludwig Nockes Paraphrase von Turners berühmtem Gemälde "The Fighting Temerarie" besonders kreativ.

René Hieronymus stellte sein Diorama vom Schlachtschiff USS Missouri beim Kamikazeangriff aus. Ich hatte es schon in Telford gesehen, aber es war toll, es noch ein mal zu sehen. (Bilder 49-51)

Obwohl Flugzeugmodelle und Panzermodelle wie immer bei den Händlern dominierten, gab es trotzdem was Interessantes für Schiffmodellbauer zu finden. Z.B. die Resinmodelle von Ropos Models und Peter Plattners Bausätze.

Der Wettbewerb bestand aus 350 Modellen und auch hier dominierten Flugzeug- und Panzermodelle. Es gab zwei Schiffsklassen. In der Klasse "Schiffe bis zu 1:350" mochte ich besonders die HMS Alert. Ein Beispiel für hochklassigen, traditionellen Schiffsmodellbau. Das Modell von dem Schooner L'Etoile war noch ein Beispiel dafür.

Ludwig Nockes aus Papier scratchgebauter Fliegende Holländer war eine willkommene Abwechslung von den üblichen Plastikmodellen. Die Klasse wurde von einem schön gealterten Seehund Klein-U-Boot gewonnen.

In der Klasse "1:350 und kleiner" gab es eine sehr schöne, kleine Vignette in 1:700 vom Typ VIIc U-Boot und Daniel Eiflers originelles Modell von der SMS Derfflinger mit Gefechtsschaden. Dazu stellte ich meine Roma und meine USS Buchanan aus.

In der Klasse "Dioramen mit Zivilfahrzeugen" gewann das sehr beeindruckenden Diorama vom Columbuskaje Bremerhaven.

In den anderen Klassen waren natürlich eine Menge schöner und inspirierender Modelle zu sehen. Hier ist eine kleine Auswahl.

Der Veranstalter führte die Siegerehrung routiniert durch. Dabei wurden jeweils Bilder der Modelle gezeigt, die die Kategorie gewonnen hatten.

Ich möchte den Mitgliedern der IPMS-Austria danken, die diese Veranstaltung sehr gut durchgeführt haben.

Text und Photos:
Ulf Lundberg