Iowa-Klasse Spezial

 

USS Missouri

Die Missouri (BB-63) ist eines der vier Schlachtschiffe der Iowa-Klasse und das letzte Schlachtschiff, das in den Dienst der US Navy gestellt wurde und das drittletzte Schlachtschiff, das überhaupt in Dienst gestellt wurde. Berühmt wurde die Missouri aber als Basis des Tischs, auf dem am 2. September 1945 die japanische Kapitulationsurkunde unterzeichnet wurde.

Wegen der hohen Betriebskosten waren die Missouri nach dem Zweiten Weltkrieg lange bei der Reserveflotte bis sie in den 1980ern wieder aktiviert wurde. Sie erhielt dabei eine massive Batterie an Tomahawk-Marschflugkörpern und Harpoon-Anti-Schiffsraketen, wodurch das Offensivpotential deutlich gesteigert wurde. Defensiv wurde sie nur leicht modernisert und erhielt nur Nahbereichsabwehrwaffen (Phalanx, Stinger), war also stark auf den Schutz durch Geleitschiffe angewiesen. In den 1990ern wurde sie endgültig außer Dienst gestellt, ist aber heute alle Museumsschiff zu besichtigen.

Die Missouri ist 270,4 m lang, 33,0 m lang und verdrängte voll beladen 58 000 ts. Der Antrieb besteht aus acht Kesseln und vier Dampfturbinen und leistete 212 000 PS, womit 33 kn erreicht wurden. Die Besatzung setzte sich in den 1980ern aus 1800 Mitgliedern zusammen. Die Bewaffnung bestand in den 1980ern aus neun 40,6 cm-Geschützen (drei Drillingstürme), zwölf 12,7 cm-Flakgeschützen (sechs Zwillingstürme), vier Phalanx-Nahbereichsabwehrgeschützen, 32 Tomahawk-Marschflugkörpern (acht Vierfachstarter), 16 Harpoon-Antischiffsraketen (vier Vierfachstarter) und fünf Positionen für schulter-gestützte Stinger-Flugabwehrstarter.

Die Missouri wurde 1941-44 auf der Marinewerft Boston gebaut. Während des Zweiten Weltkriegs geleitete sie Trägerkampfgruppen, seltener bombardierte sie Landziele. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb sie im Gegensatz zu ihren Schwesterschiffen als Schulschiff im Dienst. 1950-53 bombardierte sie im Koreakrieg Landziele. 1955 kam sie zur Reserveflotte in Bremerton, konnte aber besichtigt werden. 1984-86 wurde sie auf der Marinewerft Long Beach modernisiert und danach wieder in Dienst gestellt. Während des Ersten Golfkriegs geleitete sie Tanker im Persischen Golf. Im Zweiten Golfkrieg bombardierte sie mit Tomahawk-Marschflugkörpern und den 40,6 cm-Geschützen irakische Ziele und wurde fast von einer irakischen HY-2 Silkworm-Anti-Schiffsraketen getroffen - die nur knapp vor der Missouri von dem britischen Zerstörer Gloucester mit einer Sea Dart abgeschossen wurde. Missouri selbst wurde aber von einer Salve eines Phalanx-Geschützes der Fregatte Jarret getroffen, die die Silkworm-Rakete verfehlt hatte. 1992 wurde sie endgültig außer Dienst gestellt und 1995 gestrichen. Seit 1999 kann sie als Museumsschiff in Pearl Harbor besichtigt werden.

 

Holger Schulz (Fotos), Lars (Text)