Museumsschiffe
Das japanische Polarforschungsschiff Soya (宗谷, PL107) diente zwischen 1956 und 1962 für sechs Reisen in die Antarktis. Ihre Aufgabe war die Polarforschung und die Versorgung der japanische Forschungsstation Syowa im Königin-Maud-Land. Sie wurde ursprünglich 1936-38 als eisgängiger Frachter Wolotschajewez für die UdSSR von Matsuo in Nagasaki gebaut. Sie wurde aber wegen der verschlechterten politischen Beziehung nicht an die UdSSR abgeliefert, sondern als Frachter Chiryō Maru von der Reederei Tatsunan Kisen betrieben. 1940 wurde sie von der japanischen Marine als Munitionstransporter und Vermessungsschiff unter den Namen Soya in Dienst gestellt. Sie überlebte den Zweiten Weltkrieg. 1949 kam sie zur japanischen Küstenwache und wurde zur Versorgung von Leuchttürmen eingesetzt. 1956 erfolgte der Umbau zum Antarktisforschungsschiff.
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Der polnische Erz- und Kohlefrachter Sołdek war das erste Schiff des Typs B30 und das erste in Polen nach dem Zweiten Weltkrieg gebaute Schiff. Zwischen 1948 und 1954 wurden 54 Schiffe dieses Typs gebaut. Der Frachter war konventionell ausgelegt, hatte vier Laderäume und acht Ladebäume. Als Antrieb wurde noch eine Dampfmaschine benutzt.
Die japanischen Kleinst-U-Boote der Kairyu-Klasse waren zur Verteidigung Japans entworfen worden. Der Entwurf wurde auf eine möglichst billige Massenproduktion optimiert, so wurden ein LKW-Dieselmotor, Batterien für Torpedos, Steuereinheiten eines Ginga-Bombers, Druckluftflaschen aus Flugzeugen etc. verwendet. Der Rumpf wurde in drei Sektionen gebaut. Die Form war ungewöhnlich, u.a. die flügelartigen Flossen mittschiffs neben dem Turm. Die Bewaffnung bestand ursprünglich wohl aus zwei Torpedos, die meisten wurden aber mit einer Sprenglandung im Bug für Kamikaze-Einsätze ausgerüstet. Es wurden 1945 über 200 Kairyu fertig gestellt, aber nicht mehr eingesetzt.
Weiterlesen: Japanisches Kleinst-U-Boot der Kairyu-Klasse in Etajima
Das japanische Kleinst-U-Boot Ha-18 war eines fünf U-Booten, die am 7. Dezember 1941 Pearl Harbor angriffen. Es gehörte zu den Kleinst-U-Booten des Typs A (Kō-hyōteki kō-gata, 甲標的甲型), aus Tarnungsgründen als Zielscheibe A bezeichnet. Sie sollten feindliche Schiffe in deren Basen bekämpfen. Nach zwei Prototypen wurden ab 1938 50 Einheiten des Typs A gebaut. Diese Kleinst-U-Boote hatten einen elektrischen Antrieb und keine Möglichkeit die Batterien selbst aufzuladen. Die erfolgte durch die Mutterschiffe, z.B. umgebaute Seeflugzeugträger und Kreuzer-U-Boote des Typs C, die auch dafür gedacht waren, die Kleinst-U-Boote zu ihren Einsatzorten zu transportieren. U-Boote dieses Typs griffen während des Zweiten Weltkriegs u.a. Schiffe Pearl Harbor, Diego Suarez und Sydney an. Ha-18 wurde beim Angriff auf Pearl Harbor durch Wasserbomben versenkt. Das Wrack wurde 1960 vor dem Eingang des Hafens in der Keʻehi-Lagune gefunden. Es ist seit 1962 beim Museum of Naval History in Etajima ausgestellt.
Weiterlesen: Japanisches Kleinst-U-Boot Ha-18 (Typ A, Ko-Hyoteki-Klasse) in Etajima
Hier weitere Fotos des Schlachtschiffs USS North Carolina (BB-55), das 1937-41 gebaut wurde und heute Museumsschiff in Wilmington ist.
Weiterlesen: Schlachtschiff USS North Carolina in Wilmington, Teil 2
Das Schlachtschiff USS North Carolina (BB-55) war das erste Schlachtschiff, das für die US Navy unter den Flottenverträgen gebaut wurde (also 17 Jahre nach dem letzten fertig gestellten Schlachtschiff) und das Typschiff einer Klasse von zwei 1937-41 gebauten Einheiten. Statt weiterer langsamer Schlachtschiffe entschied sich die US Navy, die North Carolina-Klasse als schnelle Schlachtschiffe zu bauen. Sie wurden ursprünglich mit 35,6-cm-Geschützen, einer Panzerung gegen solche Geschütze und mit der maximal erlaubten Standardverdrängung von 35.000 ts geplant. Nachdem Japan den Zweiten Londoner Flottenvertrag nicht unterzeichnet hatte, nutzten die USA eine entsprechende Klausel und rüsteten die North Carolina-Klasse mit 40,6-cm-Geschützen aus. Dies war noch möglich, während eine Verbesserung der Panzerung nicht mehr durchgeführt werden konnte. Dies war erst bei der folgenden South-Dakota-Klasse möglich.
Weiterlesen: Schlachtschiff USS North Carolina in Wilmington, Teil 1
U-Boot-Spezialwoche 2024
Das U-Boot USS Lionfish (SS-298) - eines von 120 U-Booten der 1942-46 gebauten Balao-Klasse - ist eines der Boote, das im Zustand des Zweiten Weltkriegs erhalten ist. Viele der Schwesterschiffe sind in modernisierten Bauzuständen erhalten. Die Balao-Klasse war eine Weiterentwicklung der Gato-Klasse und ähnelte dieser stark. Allerdings erhielt sie einen stärkeren Rumpf, um tiefer tauchen zu können. Der Turm war hier von Anfang an reduziert, die Bewaffnung wurde verändert, wobei sie im Laufe des Kriegs eine immer schwerere Geschützbewaffnung erhielten. Der Hintergrund war, dass diese U-Boote öfters über Wasser kleinere Boote angriffen, für deren Versenkung Geschütze ausreichten. Die U-Boote der US Navy, u.a. dieser Klasse, waren im Pazifik gegen die japanische Handelsschifffahrt so erfolgreich, dass schon ab 1944 Bestellungen von weiteren Einheiten der Balao- und der folgenden, sehr ähnlichen Tench-Klasse storniert wurden.
Im Museumshafen von Den Helder liegen immer mehrere alte Schlepper, die entweder privat genutzt werden oder von Vereinen wieder hergerichtet worden sind.
Der Bergungsschlepper Holland ist heute ein Traditionsschiff, das von der Stichting Zeesleepboot Holland betrieben wird und für Ausflüge gechartert werden kann. Ursprünglich wurde Holland 1950-51 von der Werft Ferus Smit in Foxhol nahe Groningen für die Reederei Doeksen gebaut. Der Neubau sollte die Verluste der Reederei im Zweiten Weltkrieg kompensieren. Neben dem Einsatz als Bergungsschlepper wurde das Schiff auch als Fähre und Ausflugsschiff verwendet. Da die Holland schließlich als Bergungsschlepper nicht mehr den technischen Ansprüchen genügte, wurde an den Rijkswaterstaat abgegeben und 1974-98 als Forschungsschiff verwendet. 1999 wurde sie von der Stiftung erworben, wieder in den Zustand als Bergungsschlepper versetzt, allerdings mit einer komfortableren Passagierkapazität.
Das polnische U-Boot ORP Dzik (293) war mit ORP Wilk (292) eine von zwei Einheiten des Projekts 641 (NATO-Name Foxtrot), die zwischen 1987 und 2003 bei der polnischen Marine dienten. Diese U-Boote waren in den 1960ern für die sowjetische Marine gebaut worden. Sie ersetzten in der polnischen Marine U-Boote des Projekts 613 (Whiskey), da damals nicht genügend finanzielle Mittel für weitere neue U-Boote des Projekts 877 (Kilo) vorhanden waren und deshalb gebrauchte, ältere U-Boote übernommen wurden.