Museumsschiffe
Im Buffalo and Erie County Naval & Military Park werden neben dem Lenkwaffenkreuzer USS Little Rock, dem Zerstörer USS The Sullivans und dem Jagd-U-Boot USS Croaker und zahlreichen Modellen (siehe Links unten) auch einige andere Originale ausgestellt: u.a. das Patrouillenboot PTF-17 (1967, Nasty-Klasse), der Turm des Jagd-U-Boots USS Boston (SSN-703, Los Angeles-Klasse), ein Jagdflugzeug des Typs North American FJ-4B Fury sowie Amphibienfahrzeuge der Typen M-29C Weasel und DUKW.
USS Croaker (SSK-246) wurde 1943-44 als eines von 77 U-Booten der Gato-Klasse gebaut. Sie war eines von sieben U-Booten der Klasse, die zwischen 1951 und 1953 zu U-Jagd-U-Booten (Hunter Killer Submarine, SSK) umgebaut wurden. Hierfür erhielt sie einen großen Sonar am Bug, einen neuen stromlinienförmigen Turm in der Art der GUPPY-Umbauten und einen Schnorchel. Dazu gab es diverse Maßnahmen, um die U-Boote leiser zu machen, darunter den Ausbau eines Teils der Dieselmotoren. Es wurden Boote der Gato-Klasse umgebaut, da bei den SSK-Umbauten im Gegensatz zu den GUPPY-Umbauten die größere Tauchtiefe der folgenden Klassen nicht relevant war.
Der Lenkwaffenkreuzer USS Little Rock (CLG-4) ist der einzige als Museumsschiff erhaltene Lenkwaffenkreuzer und das einzige erhaltene Schiff der Cleveland-Klasse, von der 1940-46 27 Leichte Kreuzer sowie neun daraus abgeleitete Leichte Flugzeugträger der Independence-Klasse gebaut wurden.
Das deutsche Minenjagdboot Weilheim (M 1077) wurde ursprünglich als Küstenminenjäger der Lindau-Klasse (Klasse 320) gebaut. Von dieser Klasse wurden 1957-60 18 Boote für die Bundesmarine gebaut. Der Entwurf beruhte auf der Bluebird-Klasse der US Navy, die auch für zahlreiche andere NATO-Marinen gebaut wurde. Der Rumpf war aus Holz, um nicht magnetisch zu sein. Die ersten Boote der Klasse erhielten ursprünglich einen hohen Brückenaufbau mit zwei Decks, der die Boote toplastig machte, weshalb das obere Deck entfernt bzw. bei späteren Boote gar nicht erst angebaut wurde. Ab dem siebten Boot wurde das senkrechte Heck durch ein schräges ersetzt. Ab 1960 wurden alle Boote um 2,1 m verlängert, um das Arbeitsdeck zu vergrößern. Zwölf der Boote wurden 1968-79 zu Minenjagdbooten der Klasse 331 umgebaut. Hierfür wurden die Aufbauten vergrößert, ein Sonar eingebaut und die Boote erhielten Minenjagdrohnen. Die ersten beiden Umbauten, Flensburg und Fulda, erhielten zusätzlich einen Schottelantrieb (Klasse 331A), die anderen zehn Boote wurden diesbezüglich nicht modifiziert (Klasse 331B). Die restlichen sechs Boote der Klasse wurden 1979-82 zu Hohlstablenkbooten der Klasse 351 umgebaut.
Weiterlesen: Deutsches Minenjagdboot Weilheim in Wilhelmshaven
Die Fischerboote Ternen und Elisabeth waren beide 1943 bei der Rettung von Juden über den Sund nach Schweden beteiligt. Die Nazis hatten 1940 Dänemark besetzt, aber offiziell blieb die dänische Regierung weiter im Amt. Am 29. April 1943 übernahmen die Nazis direkt die Kontrolle in Dänemark. Die dänische Juden waren durch diese direkte Machtübernahme bedroht, in die Vernichtungs- und Konzentrationslager der Nazis deportiert zu werden. Die Nazis planten die Deportierung in der Nacht von 1. auf den 2. Oktober 1943. Die Pläne wurde von dem deutschen Diplomaten Georg Ferdinand Duckwitz an den dänischen Sozialdemokraten Hans Hedtoft verraten, der daraufhin die jüdische Gemeinde informierte. Mit Hilfe des dänischen Widerstands und zahlreicher Fischer konnten 7742 Juden und 686 nicht-jüdische Familienangehörige über den Øresund, den Kattegat und von Bornholm aus nach Schweden in Sicherheit gebracht werden. Durch diese Aktion überlebten der Großteil der dänischen Juden. Mit dem Fischerboot Ternen (K855) retteten sich zwei jüdische Familien in der Nacht vom 1/2. Oktober 1943 von Lund in der Køge Bugt über den Sund nach Schweden. Mit der Elisabeth (K571) brachte der Fischer Einar Larsen etwa 70 Juden von Dragør aus über den Sund.
Das Schnellboot 952 war eines der Kleinen Torpedoschnellboote (KTS) der Volksmarine der DDR, auch Projekt 131 genannt. Diese Schnellboote folgten auf die Leicht-Torpedoschnellboote (LTS) der Iltis- (Projekt 63) und Wiesel-Klasse (Projekt 68). Die KTS sollten seetüchtiger sein, eine stärkere Bewaffnung und einen größeren Fahrbereich erhalten. 1972 wurden vier Versuchsboote gebaut, 1974-77 wurden 30 Serienboote in Dienst gestellt (Quelle).
Weiterlesen: Schnellboot 952 der Libelle-Klasse in Wilhelmshaven
Das deutsche U-Boot U 10 (S189) war eines von sechs des von 1964-69 gebauten zweiten Baulos der Klasse 205. Diese U-Boote waren für den Einsatz in Küstengewässern gedacht, insbesondere zur Abwehr von Landungen in der Ostsee und der Verteidigung der Ostseeausgänge. Die Klasse war eine Weiterentwicklung der Klasse 201, war aber länger, hatte einen besseren Sonar, eine größere Batteriekapazität und Reichweite sowie eine verbesserte Turmform. Als Maßnahme gegen Magnetminen und magnetische Sensoren zur U-Jagd wurden die Boote der Klasse 201 (U 1 bis U 3) und 205 aus nicht-magnetisierbarem Stahl gebaut. Dieser erwies sich aber nicht als korrosionsbeständig genug, dazu zeigten die U-Boote sehr bald erste Risse: ein als Stahlkrise bezeichneter Skandal. Deshalb wurde der Bau der Klasse 205 nach U 4 bis U 8 gestoppt. Diese fünf U-Boote erhielten einen Überzug aus Zink, um die Korrosion zu stoppen, konnten aber nur als Schulboote eingesetzt werden und wurden bis 1974 außer Dienst gestellt. Es wurde ein zweites Baulos entwickelt, für den neuer Stahl zum Einsatz kam und auch die Form des Turms modifiziert wurde. Von diesem Typ wurden U 9 bis U 12 sowie U 1 und U 2 als Ersatz für zwei der Boote der Klasse 201 gebaut. Diese sechs Boote werden auch als Klasse 205A bezeichnet. Zwei weitere Boote des Typs wurden 1965-70 aus normalen Stahl von der Orlogsværftet in Kopenhagen in Lizenz für die dänische Marine gebaut: Narhvalen und Nordkaperen.
Das deutsche U-Boot U 995 gehörte zum Typ VIIC/41 und ist das einzige erhaltene Boot des Typs. Der Typ VII wurde 1933-34 entwickelt. Der Entwurf beruhte auf dem Typ UG aus dem Ersten Weltkrieg sowie den Erfahrungen mit für Finnland und Spanien gebauten U-Booten. Er war hochseefähig und für Einsätze im Atlantik gedacht. Insgesamt 705 Boote der Versionen VIIA, VIIB, VIIC, VIIC/41, VIID und VIIF wurden gebaut. Sie bildeten den Kern der im Schlacht im Atlantik eingesetzten U-Boote, erlitten aber auch schwere Verluste. Insgesamt 437 wurden auf See versenkt, etwa 100 weitere gingen aus anderen Gründen verloren (u.a. Bombardierung im Hafen oder in der Werft). Nach dem Krieg dienten noch einige Boote bei der französischen, norwegischen, sowjetischen und spanischen Marine. Darunter war auch U 995, die als Kaura bei der norwegischen Marine diente.
Der Bergungsschlepper Seefalke ist heute ein Museumsschiff in Bremerhaven. Sie wurde 1924 auf der Tecklenborg-Werft für die Reederei W. Schuchmann gebaut und war der erste dieselgetriebene Hochseeschlepper. Sie diente neben ihren Aufgaben als Bergungschlepper u.a. auch zum Schleppen des in Scapa Flow gehobenen Schlachtkreuzers SMS Moltke zum Verschrotten. 1945 wurde sie in Kiel durch einen Luftangriff versenkt. Um eine Zerstörung durch die Alliierten durch Zuschütten dieses Hafenbeckens zu vermeiden, wurde Seefalke heimlich gehoben und an einer anderen Stelle erneut versenkt. 1950 wurde sie wieder in Stand gesetzt, seit 1970 ist sie Museumsschiff.
Das U-Boot USS Becuna (SS-319) ist eines des im Rahmen des GUPPY IA-Programm modernisierten Boote der Balao-Klasse. Die Balao-Klasse und die ähnlichen Gato- und Tench-Klasse bildeten das Rückgrat der U-Boot-Flotte der US Navy bei Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Boote waren für die Kriegsführung im Pazifik geeignet, hatten eine hohe Geschwindigkeit und Reichweite über Wasser und eine starke Torpedo- und Geschützbewaffnung. Nach dem Krieg waren diese Eigenschaften aber nicht mehr gefragt. Durch den technologischen Fortschritt der U-Jagdkräfte war es notwendig, dass die U-Boote größtenteils getaucht operieren konnten, d.h. unter Wasser eine höhere Geschwindigkeit und Reichweite erreichen konnten, per Schorchel ihre Batterien aufladen konnten und insgesamt unter Wasser leiser sein mussten. Der Großteil der vorhandenen U-Boote musste also modernisiert oder ersetzt werden. Eines der Modernisierungsprogramme war das Greater Underwater Propulsion Power Program (GUPPY). GUPPY I waren zwei Testboote, 24 Boote (inklusive der beiden GUPPY I) wurden auf GUPPY II-Standard gebracht. Hier wurde der Rumpf stromlinienförmiger gemacht, der Turm durch einen stromlinienförmigeren mit Schnorchel und Mast mit passiven Radarsensoren ersetzt, zwei der Motoren durch Motoren für Schleichfahrt ersetzt und leistungsfähigere Batterien eingebaut. Diese Variante war relativ teuer, weshalb die GUPPY IA-Modernisierung entwickelt wurde, die bei zehn Booten durchgeführt wurde. Äußerlich war diese Modernisierung der GUPPY II sehr ähnlich. Allerdings wurden die Maschinen und Batterien nicht neu angeordnet, nur verbesserte Batterien eingebaut. Der GUPPY IA-Umbau war nicht nur billiger, sondern war auch im Unterhalt einfacher und geräumiger. Becuna ist das einzige erhaltene Boot der GUPPY IA-Variante.