Der Walfänger Rau IX wurde für die Walfangflotte der Walter Rau Lebensmittelwerke 1939 von der Deschimag in Seebeck gebaut. Er war typisch für die damaligen Walfänger, die um ein Fabrikschiff herum operierten und Wale harponieren sollten. Rau IX wurde aber bei Fertigstellung von der Kriegsmarine beschlagnahmt und als U-Jagdboot ausgerüstet. Sie wurde erst als UJ-D bezeichnet und in der Nordsee eingesetzt, ab 1941 als UJ 1212 und in Norwegen zur U-Jagd und zum Minenräumen verwendet. 1944 wurde sie zum Vorpostenboot V 6505.
Nach dem Zweiten Krieg wurde sie kurz beim Deutschen Minenräumdienst und unter britischer Flagge als Walfänger verwendet bis sie in den 1950ern unter norwegischer Flagge als Krutt in der Antarktis als Walfänger verwendet wurde. 1955 wurde sie nach Island verkauft und Hvalur 5 umbenannt, 1968 erfolgte der Weiterverkauf an Besitzer auf den Faröer. 1969 wurde sie gekauft, um sie als Museumsschiff in Bremerhaven zu verwenden. Sie wurde teilweise in den Zustand von 1939 zurück gebaut und wieder Rau IX genannt. Sie ist heute Teil des Deutschen Schifffahrtsmuseums.
Rau IX ist 46,1 m lang, 8,1 m breit und verdrängt 397 BRT. Der Antrieb erfolgte über eine Verbunddampfmaschine mit 1550 PS, womit 14,5 kn erreicht wurden.
Es gibt im Maßstab 1/45 einen Bausatz von Graupner.
Die Rau IX fotografierte ich im Oktober 2010 und im August 2020:
Lars