Museumsschiffe
Das finnische Kanonenboot Karjala ist eines von zwei Schiffen der 1963-68 gebauten Turunmaa-Klasse. Die Klasse sollte zur Küstenverteidigung dienen. Die Kanonenboote hatten eine relativ schwere Geschützbewaffnung inklusive leichte Flugabwehrgeschütze sowie U-Jagd-Raketenwerfer. Dazu waren sie schnell.
Das Feuerschiff Amrumbank wurde 1914-15 (bis 1917?) von der Meyerwerft in Papenburg gebaut. Es diente auf verschiedenen Stationen, u.a. auf der Amrumbank (1919-39) und in der Deutschen Bucht (1969-83). Die Amrumbank war ursprünglich mit einer Dampfmaschine ausgerüstet, ab 1928 mit einem Diesel. 1983 wurde sie außer Dienst gestellt und ist seither ein Museumsschiff im Ratsdelft in Emden.
Der schwedische Monitor HMS Sölve war eines von sieben Schiffen der in den 1870ern gebauten Hildur-Klasse. Die Klasse war zur Küstenverteidigung gedacht und sollte z.B. in den Schärengarten eingesetzt werden. Als verkleinerte Version früherer, größerer Monitore hatten die Schiffe einen geringen Freibord und minimale Aufbauten. Die Hauptbewaffnung, ein 24 cm-Geschütz, war nach vorne gerichtet, die Ausnahme war Folke, deren Geschütz nach achtern angeordnet war. Die leichte Bewaffnung wurde mehrfach verstärkt, wobei auch die Aufbauten vergrößert wurden. Das 24 cm-Geschütz wurde schließlich durch ein moderneres 12 cm-Geschütz ersetzt. Klassifiziert waren die Schiffen der Hildur-Klasse als Panzerkanonenboote 3. Klasse (3. klass pansarkanonbåt). Ihr Spitzname war "Panzerlaus" (pansarlöss). Die sieben Schiffe dienten bis 1918-22. Einzelne Schiffe wurden danach noch lange in verschiedenen Funktionen, z.B. als schwimmendes Kraftwerk, Tankprahm usw. verwendet.
Das schwedische Schnellboot HMS Hugin war das Typschiff einer Klasse von 16 Booten, die zwischen 1978-82 in Dienst gestellt wurden. Die Klasse war eine Entwicklung aus der norwegischen Snøgg-Klasse und wurde von norwegischen Werften gebaut. Sie waren als Patrouillenboote, zur Bekämpfung von Schiffszielen, aber auch zur U-Jagd gedacht. Sie waren mit Penquin-Anti-Schiffsraketen bewaffnet, konnten aber auch Wasserbomben mitführen und hatten einen Sonar. Alle Boote wurden später mit besserem Sonar, M/84 Elma-U-Jagdraketenwerfern und einer Maschine für Schleichfahrt nachgerüstet. In den 1990ern wurden acht Boote noch mal modernisiert, u.a. mit neuen Hauptmaschinen ausgerüstet, und danach als Kaparen-Klasse bezeichnet. Vier Boote wurden in den 1990ern außer Dienst gestellt, der Rest folgte in den 2000ern.
Der dänische Eisbrecher Elbjørn wurde 1952-54 von der Frederikshavn Værft & Flydedok A/S gebaut. Sie sollte sicherstellen, dass im Winter der Fährverkehr über den Großen und Kleinen Belt aufrechterhalten werden konnte. Sie war der erste diesel-elektrisch getriebene Eisbrecher in dänischen Diensten.
Das schwedische U-Boot HMS Nordkaparen ist eines von sechs Booten der 1960-61 gebauten Draken-Klasse und das einzige heute noch erhaltene. Die Draken-Klasse war eine Weiterentwicklung der Hajen-Klasse. Der Hauptunterschied war das neue Heck mit einem Propeller statt zwei der Vorgänger-Klasse. Dieses war stromlinienförmiger, so dass eine höhere Geschwindigkeit unter Wasser erreicht werden konnte. Auch die Seiten- und Höhenruder am Heck wurden anders angeordnet (kreuzförmig statt eines konventionellen Ruders).
Weiterlesen: Schwedisches U-Boot HMS Nordkaparen in Göteborg
Der britische Zerstörer HMS Cavalier wurde ursprünglich als Zerstörer der C-Klasse, genauer der Ca-Unterklasse, gebaut. Die C-Klasse war ein Teil des War Emergency Programme (Kriegsnotfallprogramms) und beruhte wie frühere Zerstörer dieses Programms auf dem Rumpf der J-Klasse. Die Ca-Klasse war praktisch identisch mit der Z-Klasse und hatte wie diese 11,4 cm-Geschütze, die begrenzt auch zur Flugabwehr geeignet waren. Von der Ca-Klasse wurden acht Schiffe gebaut, es folgten drei weitere Serien von je acht Schiffen (Ch-, Co- und Cr-Unterklassen). Die Ca-Unterklasse wurde 1953-61 stark modernisiert und wird danach auch als Cavendish-Klasse bezeichnet.
Das japanische Schlachtschiff Mikasa (三笠) war das sechste Schlachtschiff der Vor-Dreadnought-Epoche, das für Japan gebaut wurde. Sie bildete mit den anderen fünf Schiffen der Kern der japanischen Flotte im Russisch-Japanischen Krieg und wurde in diesem als Flaggschiff von Admiral Togo in der Schlacht von Tsushima bekannt. Die Mikasa war eine modifizierte Version der britischen Formidable-Klasse und damit bei ihrer Fertigstellung eines der besten Schiffe ihres Typs.
Das dänische Schnellboot Søbjørnen (P 512) war eines von sechs Booten der 1962-67 gebauten Søløven-Klasse. Die ersten Schnellboote der dänischen Marine (Søværn) nach dem Zweiten Weltkrieg waren ehemalige deutsche Schnellboote. Aus diesen wurden die in den 1950er bzw. 1960er gebaute Flyvefisken- und Falken-Klasse entwickelt. Die Søløven-Klasse dagegen war ein britischer Entwurf, die Brave-Klasse von Vosper. Von diesem Typ wurden Boote für die britische, dänische, deutsche, libysche und malaysische Marine gebaut. Die dänischen Boote waren Søløven, Søridderen, Søbjørnen, Søhesten, Søhunden und Søulven (P 510 bis P 515). Die Søløven-Klasse konnte wahlweise als Kanonenboot oder Torpedoboot bewaffnet werden, die Umrüstung konnte in wenigen Stunden erfolgen.
Im Deutschen Marinemuseum in Wilhelmshaven kann man sowohl im Rahmen einer Dauerausstellung über die Geschichte der deutschen Marine von 1848 bis heute viele Schiffsmodelle sehen, als auch im Freigelände eine Sammlung von Ausrüstungsgegenständen und Museumsschiffen besichtigen. Zu den Museumsschiffen gehören der Zerstörer Mölders (Lütjens-Klasse/Klasse 103B), die Schnellboote Gepard (Gepard-Klasse/Klasse 143A) und 952 (Libelle-Klasse/Projekt 131), das U-Boot U 10 (Klasse 205), das Minenjagdboot Weilheim (Lindau-Klasse/Klasse 320), der Schlepper Langeness (Lütje Hörn-Klasse, Klasse 723) und ein Kleinst-U-Boot des Typs Seehund.