Die dänische Peder Skram (F352) ist das Typschiff einer Klasse von zwei Fregatten, die in den 1960er Jahren in Helsingør mit US-amerikanischer finanzieller und materieller Hilfe gebaut wurden. Die Klasse sollte feindlicher Überwassereinheiten bis zur Zerstörergröße bekämpfen und eigene Einheiten vor Luftangriffen schützen. Sie sollte Minenlegoperationen sichern und Invasionsflotten bekämpfen.
Hierfür waren sie anfangs nur mit Geschützen ausgerüstet, wobei die Hauptbewaffnung aus schon damals sehr alten 12,7 cm L/38-Zwillingstürmen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs bestand. Dazu verfügte sie über 4 cm-Bofors, die mit Hauben versehen waren. Die im Entwurf bereits vorgesehen Torpedos als Anti-Schiffsbewaffnung wurden erst 1973 nachgerüstet. 1974 bis 1979 erhielten beide Schiffe Harpoon-Anti-Schiffsraketen sowie Sea Sparrow-Flugabwehrraketen und deren Feuerleitgeräte, was ihre Bewaffnung deutlich verstärkte. Die U-Jagdbewaffnung blieb dagegen immer minimal und bestand nur aus Wasserbomben.
Die Peder Skram ist 112,7 m lang, 12,0 m breit und verdrängte 2755 t. Der Antrieb bestand aus zwei Dieselmotoren und zwei Gasturbinen und leistete insgesamt 48 800 PS, womit 28 kn (bei den Probefahrten 32,7 kn) erreicht wurden. Die Besatzung setzte sich aus 207 Mitgliedern zusammen.
Bewaffnung (1987)
2 x 12,7 cm L/38 M/60 LvSa2 (ein Zwillingsturm)
4 x 4 cm L/70 M/48 LvSa Bofors (Einzellafetten)
2 x 2 cm L/70 M/42 LvSa Oerlikon (Einzellafetten)
2 x Vierfach-Harpoon-Anti-Schiffsraketenstarter
1 x Achtfach-Sea Sparrow-Flugabwehrraketenstarter Mk 29
4 x 53,3 cm Torpedorohre (zwei Zwillingsrohre für TP 612-Torpedos)
1 Wasserbombenwerfer (acht Wasserbomben)
Die Fregatte Peder Skram wurde 1964-66 von der Helsingør Skibsværft gebaut. Sie wurde meist in Nord- und Ostsee sowie im Nordatlantik eingesetzt. Sie war oft Teil des NATO-Geschwaders STANAVFORLANT. 1977-79 wurde sie von Helsingør Skibsværft modernisiert und erhielt Harpoon- und Sea Sparrow-Starter. Am 6. September 1982 wurde bei einem Manöver versehentlich eine Harpoon-Rakete abgefeuert. Diese explodierte in Lumsås im Norden Seelands in einer Ferienhaussiedlung und zerstörte vier Häuser und beschädigte 130 andere - glücklicherweise wurde niemand verletzt. Für den Abschuss wurde letztendlich der Hersteller, McDonnell Douglas, verantwortlich gemacht, der die Besitzer der Häuser entschädigen musste. Ab 1988 war Peder Skram nicht mehr in Dienst, 1990 wurde sie endgültig außer Dienst gestellt. 1992 wurde sie verkauft, 1995 an die Stiftung Peder Skram übergeben, um sie als Museumsschiff zu verwenden. 2007 wurde sie in Aarhus überholt und seit 2008 ist die Peder Skram in Kopenhagen als Museumsschiff zugänglich.
Heute kann die Peder Skram in der Basis Holmen, im Hafen von Kopenhagen besichtigt werden. Für die genauen Öffnungszeiten, sollte man sich zuvor informieren (siehe hier), da sie nur wenige Monate im Jahr zugänglich ist. Wenn sie offen ist, kann man fast jeden Raum des Schiffs besichtigen, also auch die Operationszentrale, Maschinenräume, Manschaftsquartiere etc. Auf der Peder Skram werden Modelle von dänischen Schiffen aus der Zeit des Kalten Kriegs ausgestellt (siehe hier). Neben der Peder Skram liegen in Holmen als Museumsschiff noch das Schnellboot Sehested und das U-Boot Sælen.
Die Fotos wurden 2014, überwiegend am 11. Oktober 2014 in Kopenhagen aufgenommen:
Hier der Teil 2 der Fotos. Weitere Fotos der Peder Skram finden sich hier.
Quellen
- Fregatterne Peder Skram og Herluf Trolle von Tom Wismann, Helsinge, 2013
- F352 Peder Skram (Wikipedia)
- PEDER SKRAM (1966-1990) (Flådens historie)
- Fregatten Peder Skram (Seite des Museumsschiffs)
Lars