Monitor HMS Sölve

Der schwedische Monitor HMS Sölve war eines von sieben Schiffen der in den 1870ern gebauten Hildur-Klasse. Die Klasse war zur Küstenverteidigung gedacht und sollte z.B. in den Schärengarten eingesetzt werden. Als verkleinerte Version früherer, größerer Monitore hatten die Schiffe einen geringen Freibord und minimale Aufbauten. Die Hauptbewaffnung, ein 24 cm-Geschütz, war nach vorne gerichtet, die Ausnahme war Folke, deren Geschütz nach achtern angeordnet war. Die leichte Bewaffnung wurde mehrfach verstärkt, wobei auch die Aufbauten vergrößert wurden. Das 24 cm-Geschütz wurde schließlich durch ein moderneres 12 cm-Geschütz ersetzt. Klassifiziert waren die Schiffen der Hildur-Klasse als Panzerkanonenboote 3. Klasse (3. klass pansarkanonbåt). Ihr Spitzname war "Panzerlaus" (pansarlöss). Die sieben Schiffe dienten bis 1918-22. Einzelne Schiffe wurden danach noch lange in verschiedenen Funktionen, z.B. als schwimmendes Kraftwerk, Tankprahm usw. verwendet.

Die Sölve ist 39,8 m lang, 8,0 m breit und verdrängte 460 t. Der Antrieb erfolgte über zwei Dampfmaschinen mit 155 PS, womit 8 kn erreicht wurden. Die Besatzung umfasste 42 Mann. Die Bewaffnung bestand ursprünglich aus einem 24 cm M/69-Geschütz, später wurde dieses durch ein 12 cm M/94 ersetzt. Dazu kamen drei 5,7 cm M/98B sowie zwei zwei vierrohrige 2,5 cm M/77. Letztere wurden später durch 1,2 cm M/75 ersetzt.

Die Sölve wurde 1875 durch Motala Norrk fertiggestellt und diente bis 1919 als Monitor. Zwischen 1921 und 1949 fungierte sie als Tankprahm für U-Boote. 1949 wurde sie an Mobil Oil verkauft und in Pegasus umbenannt. 1985 gelang es dem Maritiman in Göteborg das Schiff vor dem Verschrotten zu retten und als Museumsschiff der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Es sollte wieder in den Zustand als Monitor restauriert werden, was bisher jedoch noch nicht geschehen ist. An Bord der Sölve findet sich aber eine Ausstellung, in der auch ein Plan des Schiffs und ein Modell im Zustand als Monitor zu sehen sind.

Das Schiff habe ich im August 2018 in Göteborg fotografiert:

 

Lars