In Peenemünde gibt es einiges zu sehen. Zunächst stand der Besuch des Historisch-Technischen-Museums im Vordergrund. Hier geht es ja weniger um Maritimes, als eher um die Wiege der Weltraumfahrt – klar. Sehenswert ist es allemal, „museumspädagogisch“ auch klasse aufbereitet.
Danach ging es ins russische U-Boot der Juliet-Klasse (Mann, der Kahn hat auch schon bessere Zeiten gesehen!). Aus dem Museums-Führer: „Das konventionell angetriebene U-Boot U-461 der ehemaligen Baltischen Rotbannerflotte gehört zum Projekt 651 (NATO Bezeichnung: JULIETT-Klasse). Ende der fünfziger Jahre wurde dieser U-Boot Typ als Gegenwaffe von gegnerische Überwassergruppierungen, speziell US-Flugzeugträger-Kampfgruppen entwickelt. Geplant waren 72 JULIETTs, tatsächlich kamen aber nur 16 Einheiten in Dienst, die restlichen sind im Zuge des forcierten Baus von nukleargetriebenen U-Booten gestrichen worden. Fast zeitgleich mit den erfolgreichen Unabhängigkeitsbestrebungen der baltischen Staaten von der UdSSR wurde ein überwiegender Teil der Ostseeboote außer Dienst gestellt. Zwei demilitarisierte JULIETT-Boote sind 1994 verkauft bzw. verpachtet worden. U-461 kam über Umwege im Dezember 1998 unter der Leitung von Herrn Thomas Lamla mit zwei Schleppern nach Deutschland und liegt in Peenemünde auf Usedom in Mecklenburg-Vorpommern. An der Pier des ehemaligen Marinestützpunktes der 1. Flottille ist die JULIETT U-461 ein Besuchermagnet für Urlauber und Marineinteressierte aus nah und fern.“
Der anschließende Rundgang ums Hafenbecken führte uns zum kleinen Raketenschiff der Tarantul-Klasse Hans Beimler. Die Hans Beimler gehörte zu insgesamt fünf kleinen Raketenschiffen der NVA vom Projekt 1241 RÄ. Entsprechend NATO-Code wurden sie als „Tarantul“ klassifiziert. Hier blieb uns leider zu wenig Zeit, um den Pott nochmal näher vor die Linse zu nehmen.
Zwei Tage später waren wir in Swinemünde, wo ich im Hafen den Minenleger und Panzerlandungsschiff Kraków (Projekt 767, Lublin-Klasse) und Teile der 12. Wolinische Minenräumbootdivision (12. Woliński Dywizjon Trałowców), bestehend aus Booten der Gardno-Klasse (Projekt 207P), vertäut sah. Im Vordergrund ORP Hańcza (642). Leider kamen wir nicht näher an den Sperrbezirk heran.
Siehe auch diese Fotogalerien:
Matthias Pohl