Das polnische U-Boot ORP Dzik (293) war mit ORP Wilk (292) eine von zwei Einheiten des Projekts 641 (NATO-Name Foxtrot), die zwischen 1987 und 2003 bei der polnischen Marine dienten. Diese U-Boote waren in den 1960ern für die sowjetische Marine gebaut worden. Sie ersetzten in der polnischen Marine U-Boote des Projekts 613 (Whiskey), da damals nicht genügend finanzielle Mittel für weitere neue U-Boote des Projekts 877 (Kilo) vorhanden waren und deshalb gebrauchte, ältere U-Boote übernommen wurden.
Dzik war 91,3 m lang, 8,0 m breit und verdrängte 2203 t (über Wasser) bzw. 2484 t (unter Wasser). Der Antrieb bestand aus drei Dieselmotoren mit zusammen 18.000 PS, drei Elektromotoren mit zusammen 5400 PS sowie einem Elektromotor mit 140 PS. Über Wasser wurden maximal 16,5 kn, unter Wasser 15,5 kn erreicht. Die Bewaffnung bestand aus sechs 53,3 cm Bug- und vier 53,3 cm-Hecktorpedorohren für 53-56W- und SET-53M-Torpedos. Die Besatzung setzte sich aus 73 Personen zusammen.
Dzik wurde 1966 von der Sudomiech-Werft in Leningrad als B-29 für die sowjetische Marine gebaut. Es wurde 1988 von der polnischen Marine gemietet und später als Erlass für sowjetische Schulden gekauft. 1998 diente sie mit einigen kleineren Attrappen als Film-U-Boot (als ORP Orzeł des Zweiten Weltkriegs), 1999 fuhr sie mit der STANAVFORLANT der NATO und war auch an anderen NATO-Übungen wie Baltops beteiligt. Sie wurde 2003 außer Dienst gestellt und 2005 in Gdańsk abgewrackt. Der Turm ist im Marinemuseum in Gdynia erhalten.
Im Maßstab 1/700 hat Admiralty Modelworks einen Bausatz der U-Boote des Projekts 641, der auch Abziehbilder für die beiden polnischen U-Boot ORP Dzik und ORP Wilk enthält.
Den Turm der Dzik habe ich im August 2023 im Muzeum Marynarki Wojennej (Marinemuseum) in Gdynia fotografiert:
Lars (Fotos, Text), Erick (Fotos)