Das Vorbild
Die Batavia ist der Nachbau eines VOC-Schiffes der Vereinigten Ostindischen Handels Kompagnie. Das 1628 gebaute Vorbild gleichen Namens lief im Juni 1629 bei seiner ersten Fahrt vor West-Australien auf ein Riff und sank. Von insgesamt 341 Besatzungsmitgliedern und Passagieren konnten sich die meisten auf einige kleine Inseln retten.
Da es weder ausreichend Lebensmittel noch Wasser gab, brach Oberkaufmann Francisco Pelsaert mit einige Offizieren im größten Beiboot zum 900 Meilen entfernten Batavia (dem heutigen Jakarta) auf, um Hilfe zu holen. Während seiner Abwesenheit kam es unter Führung des Unterkaufmanns Jeronimus Cornelisz zu einer Meuterei. Mehr als 100 Menschen fielen der anschließenden Terrorherrschaft der Meuterer zum Opfer.
Nach mehreren Monaten kehrte Oberkaufmann Pelsaert mit einem Rettungsschiff zurück. Vorgewarnt duch einige Soldaten, die sich auf eine benachbarte Insel abgesetzt hatten, konnten die Meuterer überwältigt werden. Ihnen wurde noch vor Ort der Prozess gemacht; Cornelisz und die meisten der Meuterer wurden gehenkt.
Der Nachbau
Auf Initiative des Schiffbauers Willem Vos begang am 4. Oktober 1985 mit der Kiellegung am Oostvaardersdijk in Lelystad der detailgetreue -soweit möglich- Nachbau der Batavia. Da während des 17. Jh. noch keine Pläne eines Schiffes gezeichnet wurden und nur wenige bildliche Darstellungen des Originals existieren, beruht der Nachbau zu großen Teilen auf historische Fakten zeitgenössicher Quellen. Zusätzlich waren zahlreiche Studien und Experimente zum traditionellen niederländischen Schiffbau erforderlich.
Im April 1995 wurde die Batavia in einem Trockendock in Amsterdam zu Wasser gelassen und anschließend nach Lelystad zurückgeschleppt. Heute liegt das Schiff in der Batavia Werf in Lelystad, wo ich im Mai diesen Jahres die Gelegenheit genutzt habe, zahlreiche Fotos zu machen:
Christian