Fregatte Hermione

Die französische Fregatte L'Hermione ist ein 1997-2014 erstellter Nachbau der Fregatte von 1779. Das Schiff von 1779 war eines von drei Schiffen der 1777-79 gebauten Concorde-Klasse, einer Klasse von 12-Pfünder-Fregatten, die von Henri Chevillard entworfen und gebaut wurde. Die L'Hermione von 1779 diente unter dem Kommando des späteren Vizeadmirals Latouche-Tréville im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.

1779 eroberte sie drei britische Kaperschiffe und drei Handelsschiffe. 1780 brachte sie Lafayette nach Boston, wo dieser die Amerikaner im Kampf gegen die britische Kolonialmacht unterstützte. Die L'Hermione kämpfte 1780 gegen die britische Fregatte Isis (beide Kapitäne beanspruchten danach das Gefecht gewonnen zu haben), 1781 kämpfte sie in den Schlachten von Cape Henry, Louisbourg und Chesapeake Bay, Schlachten, von denen insbesondere letztere entscheidend zur britischen Niederlage in diesem Krieg beitrug. Sie wurde danach in den Indischen Ozean verlegt, um dort ein Geschwader unter Suffren zu unterstützen, kam aber erst nach Kriegsende dort an. Während des Ersten Koalitionskriegs (Revolutionskriegs) lief sie am 20. September 1793, als sie einen Konvoi geleitete, am Point de Croisic auf. Das Wrack wurde 2005 untersucht.

Der Nachbau wurde, wie das Original, in Rochefort gebaut. Er unterscheidet sich aus Sicherheitsgründen etwas vom Original, u.a. hat er zwei elektrisch betriebene Schottel-Ruderpropeller und moderne Navigationsausrüstung. Sie fuhr 2015 in die USA, 2018 segelte sie im Atlantik und Mittelmeer. Ihr Heimathafen ist in Rochefort, wo man sie außerhalb der Fahrsaison besichtigen kann (siehe hier).

Die L'Hermione ist 66 m lang (der Rumpf ist 44,2 m lang), 11,2 m breit und verdrängt 1166 t. Der Antrieb erfolgt über eine Vollschiffstakelage mit 2200 m2 Segelfläche, womit 13,3-14,5 kn erreicht werden. Die Besatzung besteht aus 80 Personen. Sie hat nicht funktionsfähige Repliken der Bewaffnung an Bord: 22 12-Pfünder (das Original hatte 26) und sechs 6-Pfünder.

Die L'Hermione wurde im Oktober 2018 in Rochefort fotografiert:

 

Daniel Fischer (Fotos), Lars (Text)