Fregatte Mecklenburg-Vorpommern

Die deutsche Fregatte Mecklenburg-Vorpommern (F218) ist eines der vier von 1992-96 gebauten Schiffe der Brandenburg-Klasse (Klasse 123). Die Klasse ersetzte die Zerstörer der Hamburg-Klasse (Klasse 101). Die Brandenburg-Klasse beruht auf dem MEKO-System, d.h. die Bewaffnung und Sensoren sind zum Teil in standardisierten Modulen untergebracht, die relativ leicht ausgetauscht werden können. Die Schiffe sind als Geleitschiffe ausgelegt mit einem Schwerpunkt bei der U-Jagd. Die drei Schwesterschiffe sind Brandenburg (F 215), Schleswig-Holstein (F 216) und Bayern (F 217).

Die Klasse wurde im begrenzten Umfang modernisiert. So wurden die RIM-7M NATO Sea Sparrow-Flugabwehrraketen durch RIM-162 Evolved Sea Sparrow (ESSM) ersetzt, die aus dem gleichen Senkrechtstarter verfeuert werden können. Allerdings kann die vierfache Menge an ESSM geladen werden, da vier von diesen in eine Zelle passen. Die MM 38 Exocet-Anti-Schiffsraketen, die ursprünglich noch von den Zerstörern der Hamburg-Klasse stammen, werden aktuell durch Harpoon ersetzt. Mecklenburg-Vorpommern hat bereits die Starter an Bord (siehe hier). Die ursprünglichen 2 cm-Geschütze wurden gegen ferngesteuerte MLG 27 ausgetauscht (siehe hier), auch neue Täuschkörperwerfer kamen an Bord (siehe hier). Festrumpfschlauchboote ersetzten die ursprünglichen Boote (siehe hier), ein neues Massenevakuierungssystem wurde auch nachgerüstet (siehe hier, hier und hier). Ein Teil der Elektronik, Programme, Kommunikationsantennen und Sensoren wurde modernisiert. Die Nachrüstung mit einem Schleppsonar wurde aber nur bei Bayern durchgeführt. Um die Radarsignatur zu reduzieren, wurde das Heck unter dem Hubschrauberdeck geschlossen (siehe hier).

Die Mecklenburg-Vorpommern ist 139 m lang, 16,7 m breit und verdrängt 4900 t. Der Antrieb erfolgt durch zwei Diesel und zwei Gasturbinen, die 51 666 PS leisten, womit 29 kn Höchstgeschwindigkeit möglich ist. Die Besatzung setzt sich aus 236 Mitgliedern zusammen.

Bewaffnung
1 x 7,62 cm L/62 Compact Oto Melara
2 x 2,7 cm MLG 27
8 x Harpoon Anti-Schiffsraketen (zwei Vierfachstarter)
1 x 16fach VLS Mk 41-Senkrechtstarter (64 ESSM-Flugabwehrraketen)
2 x 21fach RAM-Flugabwehrstarter
4 x 32,4 cm-Torpedorohre (zwei Zwillingssrohre)
2 AgustaWestland Lynx Mk.88A-Bordhubschrauber

Mecklenburg-Vorpommern wurde 1993-96 von der Bremer Vulcan Werft gebaut. Sie gehört zum 2. Fregattengeschwader mit Heimathafen Wilhelmshaven. Sie umrundete u.a. schon Südamerika und besuchte Südostasien. Im Rahmen der Operation Enduring Freedom wurde sie 2002/03, 2004/05 und 2008/09 eingesetzt, u.a. am Horn von Afrika. 2006 diente sie bei der UNIFIL vor dem Libabon. 2015 kollidierte sie im Nord-Ostsee-Kanal mit dem Container Nordic Bremen, wobei der Bug beschädigt wurde. 2016 und 2017 diente sie bei EUNAVFOR-MED (Operation Sophia) im Mittelmeer und rettete 700 Menschen das Leben.

Von den Fregatten der Brandenburg-Klasse (Klasse 123) gibt im Maßstab 1/700 einen Bausatz von NNT.

Die Mecklenburg-Vorpommern fotografierte im August 2019 Kopenhagen:

 

Auf Modellmarine finden sich auch weitere Fotos der Klasse: Brandenburg (2012/13), Schleswig-Holstein (2016), Mecklenburg-Vorpommern (2007) sowie Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein (2008).

Lars