Aktive Schiffe
Die dänische Fregatte Peter Willemoes (F362) ist eines von drei 2008-11 gebauten Flugabwehrschiffen der Iver Huitfeldt-Klasse. Die Klasse wurde aus der Absalon-Klasse entwickelt. Die Unterschiede sind die wesentlich leistungsstärkeren Radaranlagen (APAR und SMART-L) und ein VLS Mk 41 Senkrechtstarter, um SM-2-Flugabwehrraketen abfeuern zu können. Außerdem verfügt die Klasse über andere Bordgeschütze, das Mehrzweckdeck ist kleiner und das Hubschrauberdeck deshalb ein Deck tiefer. Auch die Geschwindigkeit ist höher. Die Iver Huitfeldt-Klasse ist inzwischen auch ein Exporterfolg und diverse Varianten wurden aus ihr entwickelt: für die britische Marine werden fünf Fregatten des Typs 31, für die indonesische Marine zwei Fregatten und für die polnische Marine drei Fregatten der Wicher-Klasse gebaut. Außerdem werden für die Marine Singapurs sechs "Multi-role Combat Vessel" basierend auf der Iver Huitfeldt-Klasse gebaut.
Weiterlesen: Dänische Fregatte Peter Willemoes 2022 in New York und 2023/24 in Kiel
Die Wasserschutzpolizei war am Tag der Bundeswehr 2023 in Wilhelmshaven mit zwei Booten vertreten: WSP 3 und WSP 5. WSP 3 wurde 1999-2000 gebaut und diente bis 2012 von Emden aus. Es ist 30,1 m lang, 6,6 m breit und erreicht 20 kn. WSP 5 wurde 2010 gebaut und ist ein Boot des Typs STAN PATROL 2005 von Damen. Es ist 19,8 m lang, 5,5 m breit und erreicht 23 kn.
Das polnische Mehrzweckschiff SV Zodiak II des Typs B618 ersetzte die Zodiak (I) des Typs B91 und dient beim Seemannsamt in Gdynia. Sie wurde 2018-20 von Remontowa Shipbuilding in Gdańsk gebaut, ein Schwesterschiff, SV Planeta, wurde für Szczecin gebaut. Zodiak II dient als Tonnenleger, Vermessungs- und Forschungsschiff, Eisbrecher, Bergungsschlepper, Feuerlöschschiff und zur Bekämpfung von Ölpests. Durch die Mehrzweckfähigkeit soll das Schiff besser ausgelastet werden.
Weiterlesen: Polnisches Mehrzweckschiff SV Zodiak II in Gdańsk
Der französische Aviso Commandant Blaison (F793) ist eine von 20 1972-84 für die französische und argentinische Marine gebaute Einheiten der D'Estienne d'Orves-Klasse (Typ A69). Die Schiffe waren für die U-Jagd und Geleitschutzaufgaben im Küstenbereich geplant. Als Sekundäraufgabe waren Einsätze in Übersee vorgesehen. Die Klasse wurde möglichst billig entworfen, u.a. sind sie deshalb relativ langsam. Die verbliebenen Schiffe werden bei der französischen Marine nur noch als Patrouillenschiffe (patrouilleur de haute mer) verwendet und ein Teil der Bewaffnung wurde entsprechend entfernt.
Weiterlesen: Französischer Aviso Commandant Blaison 2023 in Kiel
Das norwegische Kommandoschiff KNM Nordkapp (A531) dient als Flaggschiff von Minenjagdverbänden und zu deren Unterstützung. Es ist das Typschiff einer Klasse von drei 1981-82 in Dienst gestellten Patrouillenschiffen, die bei der norwegischen Küstenwache (Kystvakten) dienten. Sie wurden angeschafft, als durch das UN-Seerechtsübereinkommen die zu überwachenden Gewässer auf 200 Seemeilen vor der Küste ausgedehnt und damit ein großer Bedarf an Patrouillenschiffen entstand. Die Schiffe sind für den Einsatz in arktischen Gewässer ausgerüstet, können eisbrechen, haben einen Eisausguck und haben Heizungen auf dem Deck, um das Vereisen zu verhindern. Im Kriegsfall hätten sie als Geleitschiffe dienen können und hätten hierfür mit Penguin-Anti-Schiffsraketen und U-Jagd-Torpedos nachgerüstet werden können. Zwei der Schiffe, Senja und Andenes, wurden 2021 bzw. 2024 außer Dienst gestellt als die Klasse durch die neuen Patrouillenschiffe der Jan Mayen-Klasse ersetzt wurde. Nordkapp selbst wurde zur Marine transferiert und die Kennnummer von W320 zu A531 geändert.
Weiterlesen: Norwegisches Kommandoschiff KNM Nordkapp 2023 in Kiel
Der britische Flugzeugträger HMS Queen Elizabeth (R08) ist das Typschiff einer Klasse von zwei 2009-19 gebauten Einheiten. Die Klasse wurde als Ersatz für die Invincible-Klasse entworfen. Sie fällt wesentlich größer als die Vorgängerklasse aus, um eine größere Zahl von Flugzeugen einsetzen zu können. Die Klasse sind die größten Kampfschiffe, die je in Europa gebaut wurden. Weltweit waren bzw. sind nur die Schlachtschiffe der Yamato-Klasse und die Flugzeugträger (Super Carrier) der US Navy größer. Die Queen Elizabeth-Klasse ist für den Betrieb von von Senkrechtstartern ausgelegt. Um deren maximale Zuladung zu steigern, verfügt sie über eine Sprungschanze. Es gab auch Planungen, sie mit Katapulten und Fangseilen auszustatten, aber von diesen Plänen wurde Abstand genommen, als die senkrechtstartende F-35B-Variante der Lightning II beschafft wurde. Die Klasse ist sehr stark auf Automatisierung auslegt, z.B. für die Verteilung der Raketen und Bomben aus den Magazinen zu den Flugzeugen. Ein auffallendes Merkmal sind die beiden Inseln, von denen eine der Navigation und einer der Kontrolle des Flugbetriebs dient. Sie können im Notfall aber auch jeweils die andere Funktion übernehmen. Dazu sind die Schornsteine für jeweils einen Teil des Antriebs in die Inseln integriert.
Weiterlesen: Britischer Flugzeugträger HMS Queen Elizabeth 2024 in Hamburg
Die deutsche Fregatte Mecklenburg-Vorpommern (F218) ist eine von vier 1992-96 gebauten Einheiten der Bandenburg-Klasse (Klasse 123). Dies war die erste deutsche Fregatten, die auf dem MEKO-Prinzip beruhten und die ersten deutschen Fregatten mit einem Senkrechtstarter. Die Klasse waren als Geleitschiffe ausgelegt. Es sind Mehrzweckfregatten, die gegen Schiffe, Flugzeuge und U-Boote bewaffnet sind. Die Brandenburg-Klasse ersetzte die Zerstörer der Hamburg-Klasse (Klasse 101). Die Brandenburg-Klasse selbst soll durch die Niedersachsen-Klasse (Klasse 126) ersetzt werden.
Weiterlesen: Deutsche Fregatte Mecklenburg-Vorpommern 2023 in Kiel
Die niederländische Fregatte Zr. Ms. De Ruyter (F804) ist eine von vier 1998-2005 gebauten Einheiten der De Zeven Provinciën (LCF)-Klasse. Diese Klasse wurde als Flugabwehrfregatte um die APAR- und SMART-L-Radarsysteme herum entworfen. Die Klasse sollte die Tromp- und L-Klasse ersetzen. Die Entwicklung und insbesondere die Beschaffung einzelner Systeme wurde gemeinsam mit Deutschland (für die Sachsen-Klasse) und Spanien (für die Álvaro de Bazán-Klasse) vorgenommen. Auch bei der Nachfolgeklasse soll mit Deutschland kooperiert werden.
Weiterlesen: Niederländische Fregatte Zr. Ms. De Ruyter 2023 in Kiel
Die niederländische Fregatte Zr. Ms. Van Amstel (F831) ist eine von zwei von ursprünglich acht Einheiten der Karel Doorman-Klasse (M-Klasse), die noch bei der niederländischen Marine in Dienst sind. Die acht Schiffe wurden 1985-95 als Ersatz für die Roofdier- und Van Speijk-Klasse gebaut und sind als Mehrzweckfregatten ausgelegt. Die Karel Doorman-Klasse ist eine verkleinerte Version der Kortenaer-Klasse, allerdings mit einigen Verbesserungen, u.a. einer reduzierten Radarsignatur und einem Senkrechtstarter für Sea Sparrow (backbord am Hangar angebracht). 2004-06 wurden sechs der Schiffe an Chile, Belgien und Portugal verkauft (durch den Verkauf wurde die Anschaffung der Patrouillenschiffe der Holland-Klasse finanziert). Zwischen 2008-14 wurden die belgischen und niederländischen Schiffe modernisiert. Sie erhielten u.a. einen vergrößerten Hangar für NH-90-Hubschrauber und einen Seastar-Radar an einem neuen Mast. Die beiden portugiesischen Schiffe wurden 2018-22 ähnlich modernisiert. Die belgischen und niederländischen Schiffe der Klasse sollen ab 2029 durch die ASWF-Klasse ersetzt werden.
Weiterlesen: Niederländische Fregatte Zr. Ms. Van Amstel 2023 in Kiel und 2022 in New York
Die fünf deutschen Korvetten des zweiten Los der Braunschweig-Klasse (Klasse 130) - Köln, Emden, Karlsruhe, Augsburg und Lübeck - sind seit 2019 im Bau. Der Unterschied ist das neue 7,62-cm-Geschütz mit eckigen Turm, ein TSR-4D-Radar statt des TSR-3D und ein verbessertes Kommandosystem. Die Hauptaufgabe der Korvetten ist die Bekämpfung von Schiffen und Landzielen.
Weiterlesen: Deutsche Korvetten Köln, Karlsruhe, Augsburg und Lübeck 2024 in Hamburg