Aktive Schiffe
Die Tender Elbe (A 511), Rhein (A 513), Main (A 515) und Donau (A 516) gehören zu den sechs 1992-94 für die Deutsche Marine gebauten Schiffen der Elbe-Klasse (Klasse 404). Diese Klasse wurde zur Unterstützung von Schnell- und Minenjagdbooten gebaut. Elbe, Rhein, Main und Donau waren alle ursprünglich Schnellboottender. Neben der Versorgung und Wartung können die Tender der Elbe-Klasse auch als Flaggschiffe dienen - und hatten diese Funktion schon oft z.B. für die beiden Standing NATO Mine Countermeasures Group. Durch die Fähigkeit bis zu 24 Container mitzuführen, können sie an die Aufgaben angepasst werden. Achtern ist ein Hubschrauberlandeplatz vorhanden. Eines der fünf Schiffe, die Main, wurde zum Tender für U-Boote umgebaut, die anderen fünf dienen heute beim Unterstützungsgeschwader primär zur Unterstützung der Minenjagdboote. An der Ersatzklasse (aktuell NTV 130 genannt) wird schon geplant.
Weiterlesen: Deutsche Tender Elbe, Rhein, Main und Donau 2023-24 in Kiel
Die Lenkwaffenzerstörer USS Gravely (DDG-107) und USS Jason Dunham (DDG-109) gehören zu den letzten Schiffen der 1997-2012 gebauten Flight IIA-Variante der Arleigh Burke-Klasse. Ursprünglich sollte Michael Murphy (DDG-112) das letzte Schiff der Arleigh Burke-Klasse werden. Allerdings werden seit 2013 statt weiterer Zerstörer der Zumwalt-Klasse weitere der Arleigh Burke-Klasse in den Varianten Flight IIA Restart, Flight IIA Technology Insertion und Flight III gebaut. Gravely und Jason Dunham sind typische späte Vertreter der Flight IIA-Variante mit modifizierten Schornsteinoberkanten und Positionen für Phalanx-Nahbereichsabwehrgeschütze vor der Brücke und hinter dem achteren Schornstein, wobei nur das hintere Geschütz auch tatsächlich eingebaut wurde.
Weiterlesen: Lenkwaffenzerstörer USS Gravely und USS Jason Dunham 2017 in Norfolk
Die deutschen Elektronischen Aufklärungsschiffe Alster (A 50) und Oste (A 52) gehören zu den drei 1986-89 gebauten Einheiten der Oste-Klasse (Klasse 423). Diese ersetzten drei gleichnamige Schiffe der Klasse 422. Im Gegensatz zur Klasse 422, deren Schiffe tatsächlich Umbauten aus verschiedenen Schiffstypen waren, wurde die Klasse 423 von Anfang als Aufklärungsschiff entworfen. Sie werden als Flottendienstboote bezeichnet. Sie haben elektronische, hydroakustische und elektro-optische Sensoren, um Sensorenemissionen, Kommunikation, U-Boote, Sonarsignale etc. erfassen zu können. Sie verfügen auch über Platz, um in zwei Containern zusätzliche Sensoren an Bord zu nehmen. Als Ersatz ist die Klasse 424 vorgesehen, deren erstes Schiff 2025 auf Kiel gelegt wurde.
Weiterlesen: Deutsche Elektronische Aufklärungsschiffe Alster und Oste in Kiel 2023
Die deutschen Korvetten Braunschweig (F260) und Magdeburg (F261) gehören zum 2004-13 gebauten ersten Los der Braunschweig-Klasse (Klasse 130). Die Klasse wurde als Ersatz für die Schnellboote der Klasse 143A beschafft und hat als Hauptaufgabe die Bekämpfung von Seezielen, kann aber auch Landziele beschießen und als Minenleger verwendet werden. Die Korvetten fallen größer und seetüchtiger als ihre Vorgänger aus, um besser für Einsätze außerhalb der Nord- und Ostsee geeignet zu sein. Sie verfügen im Vergleich zu den Schnellbooten über eine stärkere Fähigkeit, sich selbst gegen Angriffen aus der Luft zu verteidigen und sind auf eine reduzierte Sensorsignatur optimiert. Sie sind auch für den Einsatz von Hubschrauberdrohen ausgelegt. Auf dem Hubschrauberdeck können auch Sea Lynx, Sea Lion und Sea Tiger-Bordhubschrauber landen und betankt werden, es gibt aber nur einen Hangar, der für Hubschrauberdrohnen groß genug ist.
Weiterlesen: Deutsche Korvetten Braunschweig und Magdeburg 2024 in Kiel bzw. London
Die dänische Fregatte Peter Willemoes (F362) ist eines von drei 2008-11 gebauten Flugabwehrschiffen der Iver Huitfeldt-Klasse. Die Klasse wurde aus der Absalon-Klasse entwickelt. Die Unterschiede sind die wesentlich leistungsstärkeren Radaranlagen (APAR und SMART-L) und ein VLS Mk 41 Senkrechtstarter, um SM-2-Flugabwehrraketen abfeuern zu können. Außerdem verfügt die Klasse über andere Bordgeschütze, das Mehrzweckdeck ist kleiner und das Hubschrauberdeck deshalb ein Deck tiefer. Auch die Geschwindigkeit ist höher. Die Iver Huitfeldt-Klasse ist inzwischen auch ein Exporterfolg und diverse Varianten wurden aus ihr entwickelt: für die britische Marine werden fünf Fregatten des Typs 31, für die indonesische Marine zwei Fregatten und für die polnische Marine drei Fregatten der Wicher-Klasse gebaut. Außerdem werden für die Marine Singapurs sechs "Multi-role Combat Vessel" basierend auf der Iver Huitfeldt-Klasse gebaut.
Weiterlesen: Dänische Fregatte Peter Willemoes 2022 in New York und 2023/24 in Kiel
Die Wasserschutzpolizei war am Tag der Bundeswehr 2023 in Wilhelmshaven mit zwei Booten vertreten: WSP 3 und WSP 5. WSP 3 wurde 1999-2000 gebaut und diente bis 2012 von Emden aus. Es ist 30,1 m lang, 6,6 m breit und erreicht 20 kn. WSP 5 wurde 2010 gebaut und ist ein Boot des Typs STAN PATROL 2005 von Damen. Es ist 19,8 m lang, 5,5 m breit und erreicht 23 kn.
Das polnische Mehrzweckschiff SV Zodiak II des Typs B618 ersetzte die Zodiak (I) des Typs B91 und dient beim Seemannsamt in Gdynia. Sie wurde 2018-20 von Remontowa Shipbuilding in Gdańsk gebaut, ein Schwesterschiff, SV Planeta, wurde für Szczecin gebaut. Zodiak II dient als Tonnenleger, Vermessungs- und Forschungsschiff, Eisbrecher, Bergungsschlepper, Feuerlöschschiff und zur Bekämpfung von Ölpests. Durch die Mehrzweckfähigkeit soll das Schiff besser ausgelastet werden.
Weiterlesen: Polnisches Mehrzweckschiff SV Zodiak II in Gdańsk
Der französische Aviso Commandant Blaison (F793) ist eine von 20 1972-84 für die französische und argentinische Marine gebaute Einheiten der D'Estienne d'Orves-Klasse (Typ A69). Die Schiffe waren für die U-Jagd und Geleitschutzaufgaben im Küstenbereich geplant. Als Sekundäraufgabe waren Einsätze in Übersee vorgesehen. Die Klasse wurde möglichst billig entworfen, u.a. sind sie deshalb relativ langsam. Die verbliebenen Schiffe werden bei der französischen Marine nur noch als Patrouillenschiffe (patrouilleur de haute mer) verwendet und ein Teil der Bewaffnung wurde entsprechend entfernt.
Weiterlesen: Französischer Aviso Commandant Blaison 2023 in Kiel
Das norwegische Kommandoschiff KNM Nordkapp (A531) dient als Flaggschiff von Minenjagdverbänden und zu deren Unterstützung. Es ist das Typschiff einer Klasse von drei 1981-82 in Dienst gestellten Patrouillenschiffen, die bei der norwegischen Küstenwache (Kystvakten) dienten. Sie wurden angeschafft, als durch das UN-Seerechtsübereinkommen die zu überwachenden Gewässer auf 200 Seemeilen vor der Küste ausgedehnt und damit ein großer Bedarf an Patrouillenschiffen entstand. Die Schiffe sind für den Einsatz in arktischen Gewässer ausgerüstet, können eisbrechen, haben einen Eisausguck und haben Heizungen auf dem Deck, um das Vereisen zu verhindern. Im Kriegsfall hätten sie als Geleitschiffe dienen können und hätten hierfür mit Penguin-Anti-Schiffsraketen und U-Jagd-Torpedos nachgerüstet werden können. Zwei der Schiffe, Senja und Andenes, wurden 2021 bzw. 2024 außer Dienst gestellt als die Klasse durch die neuen Patrouillenschiffe der Jan Mayen-Klasse ersetzt wurde. Nordkapp selbst wurde zur Marine transferiert und die Kennnummer von W320 zu A531 geändert.
Weiterlesen: Norwegisches Kommandoschiff KNM Nordkapp 2023 in Kiel
Der britische Flugzeugträger HMS Queen Elizabeth (R08) ist das Typschiff einer Klasse von zwei 2009-19 gebauten Einheiten. Die Klasse wurde als Ersatz für die Invincible-Klasse entworfen. Sie fällt wesentlich größer als die Vorgängerklasse aus, um eine größere Zahl von Flugzeugen einsetzen zu können. Die Klasse sind die größten Kampfschiffe, die je in Europa gebaut wurden. Weltweit waren bzw. sind nur die Schlachtschiffe der Yamato-Klasse und die Flugzeugträger (Super Carrier) der US Navy größer. Die Queen Elizabeth-Klasse ist für den Betrieb von von Senkrechtstartern ausgelegt. Um deren maximale Zuladung zu steigern, verfügt sie über eine Sprungschanze. Es gab auch Planungen, sie mit Katapulten und Fangseilen auszustatten, aber von diesen Plänen wurde Abstand genommen, als die senkrechtstartende F-35B-Variante der Lightning II beschafft wurde. Die Klasse ist sehr stark auf Automatisierung auslegt, z.B. für die Verteilung der Raketen und Bomben aus den Magazinen zu den Flugzeugen. Ein auffallendes Merkmal sind die beiden Inseln, von denen eine der Navigation und einer der Kontrolle des Flugbetriebs dient. Sie können im Notfall aber auch jeweils die andere Funktion übernehmen. Dazu sind die Schornsteine für jeweils einen Teil des Antriebs in die Inseln integriert.
Weiterlesen: Britischer Flugzeugträger HMS Queen Elizabeth 2024 in Hamburg