Aktive Schiffe
Die Korvette Atzmaut ist eine der vier für Israel seit 2018 gebauten Korvetten der Sa'ar 6-Klasse. Diese Korvetten sind zum Schutz der israelischen Gasfelder im Mittelmeer vorgesehen. Der Entwurf beruht auf der MEKO A-100-Korvette und ähnelt damit auch der deutschen Braunschweig-Klasse. Allerdings erhält die Klasse israelische Sensoren, deren Einbau sehr unterschiedliche Masten benötigen, so dass die Schiffe sehr unterschiedlich aussehen. Es werden insgesamt vier Korvetten gebaut: Magen, Oz, Atzmaut und Nitzachon. "Schwalbe" war der Name, den die Werft während der Probefahrten für Atzmaut nutzte.
Weiterlesen: Israelische Korvette Atzmaut ("Schwalbe") in Kiel
Das polnische Segelschulschiff Dar Młodzieży wurde 1981-82 als Ersatz für die Dar Pomorza (ex Prinzess Eitel Friedrich) für das Training von Offiziersanwärtern der polnischen Handelsmarine gebaut. Es ist das erste Schiff des Typs B-95, fünf Schwesterschiffe - Pallada, Khersones, Druschba, Mir und Nadeschda - wurden bis 1991 für die Sowjetunion gebaut. Dar Młodzieży unternahm zahlreiche Reisen, darunter die erste Umsegelung der Welt 1987-88 durch ein polnisches Segelschulschiff, und nahm auch an zahlreichen Großseglerrennen teil.
Weiterlesen: Polnisches Segelschulschiff Dar Młodzieży in Hamburg
Die Lenkwaffenzerstörer USS Arleigh Burke (DDG-51), USS Stout (DDG-55) und USS Mitscher (DDG-57) gehören alle zur ersten Generation der Arleigh-Burke-Klasse, dem Flight I, von dem zwischen 1988 und 1997 21 Schiffe für die US Navy gebaut wurden. Diese Klasse war damals ein revolutionärer Entwurf, bei dem zum ersten Mal drei Technologien vereinigt wurden, die heutige Überwasserkampfschiffe prägen: eine auf reduzierte Radarsignatur optimierte Form (stealth), Senkrechtstarter und fest montierte, nicht drehbare phasengesteuerte Radarantennen. Auch der Rumpf fällt hier wesentlich breiter als der der Vorgängerklassen aus und ermöglicht höhere Stabilität und Seetüchtigkeit. Die Arleigh Burke-Klasse wurde als billigere Alternative zur Ticonderoga-Klasse entworfen und sollte die Lenkwaffenzerstörer der Mitscher-, Decatur-, Charles F. Adams- und Coontz-Klasse ersetzen. Da diese über keinen Bordhubschrauber verfügten und damals zahlreiche Kreuzer, Zerstörer und Fregatten mit Bordhubschrauber in Dienst waren, erhielt die Klasse keinen Hangar, sondern nur ein Hubschrauberdeck mit der Möglichkeit einen Hubschrauber zu betanken. Inzwischen ist absehbar, dass die erste Generation der Klasse ersetzt wird, entweder durch Flight III-Schiffe der Arleigh Burke-Klasse oder die folgende DDG(X)-Klasse.
Weiterlesen: Lenkwaffenzerstörer USS Arleigh Burke, USS Stout und USS Mitscher in Norfolk
Das U-Boot RSS Impeccable ist eines von vier seit 2014 für die Marine Singapurs (Republic of Singapore Navy) im Bau befindlichen Einheiten der Invincible-Klasse. Diese Klasse wurde von ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) entwickelt und gebaut und wird dort als Klasse 218SG bezeichnet. Dieser Typ wurde speziell für Singapur entwickelt und soll dort die ehemals schwedischen U-Boote der Challenger- und Archer-Klasse ersetzen. Die Klasse 218SG beruht u.a. auf der Klasse 212A und Klasse 214, ist aber größer und damit die größten bisher bei TKMS gebauten U-Boote. Die U-Boote sollen einen großen Fahrbereich haben, aber auch für die flachen Gewässer geeignet sein, weshalb sie X-förmig angeordnete Ruder haben. Die vier Boote heißen Invincible, Impeccable, Illustrious und Inimitable.
Die Potsdam (BP 81) und Bad Düben (BP 83) sind Hochseepatrouillenschiffe der seit 2017 im Bau befindlichen Potsdam-Klasse. Beide Schiffe gehören zur Bundespolizei, deren Schiffe zusammen mit denen des Wasserzolls, den Wasserstrassen- und Schifffahrtsämtern und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung die Küstenwache bilden. Die Potsdam-Klasse, auch Typ OPV 86, ist eine Weiterentwicklung des OPV 80 von Fassmer, von dem 2007-17 bisher vier Schiffe für die chilenische Marine (Piloto Pardo-Klasse) und drei für die kolumbianische Marine (20 de Julio-Klasse) gebaut wurden. Die Potsdam-Klasse ist etwas größer als der Typ OPV 80.
Weiterlesen: Hochseepatrouillenschiffe Potsdam und Bad Düben
Die deutsche Fregatte Sachsen (F219) ist das Typschiff der Klasse 124, von der 1999 bis 2006 drei Schiffe gebaut wurden. Die Sachsen-Klasse ist eine Weiterentwicklung der Brandenburg-Klasse (Klasse 123) und wie diese Klasse eine Mehrzweckfregatte, die Schiffe, Luftfahrzeuge und U-Boote bekämpfen kann. Die Sachsen-Klasse ist aber stärker auf die Flugabwehr optimiert und mit einem APAR-Radar zur Zielerfassung und Lenkung der Flugabwehrraketen sowie einem weitreichenden SMART-L-Radar ausgerüstet. Die Klasse wurde zusammen mit den Niederlanden (De Zeven Provinciën-Klasse, LCF) und Spanien (Álvaro de Bazán-Klasse, F100) entwickelt, wobei sich die Entwürfe stark unterscheiden und primär einzelne Subsysteme gemeinsam bestellt wurden. Die Sachsen-Klasse ersetzte die drei Zerstörer der Lütjens-Klasse (Klasse 103) und soll selbst ab 2032 durch die gemeinsam mit den Niederlanden in Entwicklung befindliche Klasse 127 ersetzt werden.
Die ägyptische Fregatte Al Aziz (904) ist das erste von sechs Schiffen des Typs MEKO A-200 EN, die seit 2019 für die ägyptische Marine gebaut werden. Von dem Typ MEKO A-200 wurden zuvor schon vier Schiffe für die südafrikanische und zwei für die algerische Marine gebaut. Die ägyptischen ähneln auf dem ersten Blick mehr den algerischen, da sie mit dem gleichen Bordgeschütz ausgerüstet sind, unterscheiden sich aber durch die Radargeräte (Thales NS-110 statt Saab Sea Giraffe AMB) sowie sie verwendeten Anti-Schiffsraketen (Exocet statt RBS-15) und Flugabwehrraketen (MICA statt Umkhonto). Drei der Schiffe werden in Deutschland gebaut, drei in Ägypten.
Der Lenkwaffenzerstörer USS Thomas Hudner (DDG-116) ist das erste Schiff der Flight IIA "Technology Insertion"-Variante der Arleigh Burke-Klasse. Ursprünglich sollte USS Michael Murphy (DDG-112) das letzte Schiff der Arleigh Burke-Klasse werden, aber nach dem Zusammenstreichen der Zumwalt-Klasse wurde 2009 entschieden, die Produktion der Arleigh Burke-Klasse wieder aufzunehmen. Nach drei als "Restart"-Variante bezeichnete Schiffen der Flight IIA-Variante folgt die "Technology Insertion"-Variante (DDG-116 bis -124 sowie -127), die voraussichtlich 2015-23 gebaut wird. Diese Variante beinhaltet bereits einige der Technologien der Flight III-Variante der Arleigh Burke-Klasse, deren erstes Schiff, Jack H. Lucas (DDG-125) seit 2019 im Bau ist. Zumindest auf den ersten Blick ähnelt Thomas Hudner äußerlich den Schiffen der Flight IIA-Variante davor - abgesehen vom fehlenden Backbordanker, der ab der Restart-Variante (ab DDG-113) nicht mehr eingebaut wurde.
Weiterlesen: Lenkwaffenzerstörer USS Thomas Hudner in Kiel 2021
Das Ausstellungsschiff MS Wissenschaft besucht seit 2002 viele Städte, um in diesen Ausstellungen über verschiedene wissenschaftliche Themen zu zeigen. 2022 ist das Thema „Nachgefragt“ und verschiedene wissenschaftliche Disziplinen erklären ihre Ansätze und Methoden. Dieses Jahr ist die Ausstellung von Mai bis September zu sehen, siehe den Tourkalender.
Weiterlesen: Ausstellungsschiff MS Wissenschaft in Bonn 2022
Der Lenkwaffenzerstörer USS Roosevelt (DDG-80) ist das zweite Schiffe der Flight IIA-Version der Arleigh Burke-Klasse, also eines der älteren Schiffe der Klasse, das mit einem Hubschrauberhangar ausgerüstet ist. Sie wurde aber (bis 2019?) umfassend modernisiert. Sie erhielt einerseits die typische Modifikation der in Rota, in Spanien stationierten Schiffen, die zur Abwehr ballistischer Raketen eingerichtet sind: das hintere Phalanx-Nahbereichsabwehrgeschütz wurde durch einen SeaRAM-Flugabwehrstarter ersetzt, der wie Phalanx, über ein eigenes Such- und Feuerleitradar verfügt. Diese Modifikation soll die Fähigkeit sich gegen Anti-Schiffsraketen zu verteidigen verbessern, die anscheinend durch die Optimierung des SPY-1-Radarsystems zur Abwehr ballistischer Raketen sonst zu schwach wäre. Zusätzlich wurde Roosevelt als erstes Schiff der Klasse mit dem SPQ-9B-Feuerleitrradar ausgerüstet. Dieser Radar ist zur Detektion, Verfolgung und Bekämpfung moderner Anti-Schiffsraketen gedacht und vorne am Fockmast aufgestellt. Er besteht aus zwei Rücken an Rücken montierten Radarantennen, die drehbar sind. Die neueren Schiffe der Klasse erhalten ab USS Delbert D. Black (DDG-119) den gleichen Radar. Roosevelt ist zudem mit dem Advanced Capability Build (ACB-12/BMD 5.0) modernisiert, wobei die Software des Kommandosystems erneuert wurde. Die Optimierung zur Abwehr ballistischer Raketen dürfte sonst nicht leicht erkennbar sein, die dafür notwendigen SM-3-Raketen werden aus den normalen VLS Mk 41-Senkrechtstartern abgefeuert.