Aktive Schiffe
Das südkoreanische Schulschiff ROKS Hansando (한산도, ATH-81) ist das erste speziell für diese Aufgabe gebaute Schiff der südkoreanischen Marine. Es hat drei Vorlesungsräume, zwei Brückendecks, Schulungsräume für Motoren und diverse Simulationsvorrichtungen. Es verfügt über eine leichte Bewaffnung und einen Hangar für zwei Hubschrauber, kann also auch zur Ausbildung von Hubschrauberbesatzungen genutzt werden. Es kann alternativ auch als Hospitalschiff dienen und hat hierfür drei Operationsräume. Die Unterbringungsmöglichkeiten für Kadetten würden dann für Patienten gebraucht werden.
Weiterlesen: Südkoreanisches Schulschiff ROKS Hansando in Hamburg 2023
Das niederländische Vermessungs- und Forschungsschiff Zr. Ms. Snellius (A 802) ist das Typschiff einer Klasse von zwei 2001-04 von Damen gebauten Einheiten. Die Klasse ersetzte die früheren Vermessungsschiffe Tydeman und Buyskes. Hauptaufgabe der beiden Schiffe ist die Vermessung der niederländischen Gewässer in der Nordsee und Karibik.
Weiterlesen: Vermessungs- und Forschungsschiff Zr. Ms. Snellius in Kiel
Die Lenkwaffenzerstörer USS Nitze (DDG-94) und USS Forrest Sherman (DDG-98) gehören zu der zweiten Generation der Flight IIA-Version der Arleigh Burke-Klasse. Diese Version wurde kontinuierlich verbessert. Ab USS Mustin (DDG-89) wurde die Form der Schornsteine geändert. Sie haben keine herausragenden Abgasrohre mehr, sondern sind oben glatt. Nitze und Forrest Sherman gehören auch zu der Generation, die ohne Phalanx-Nahbereichsabwehrgeschütze fertig gestellt wurden (ab McCampbell (DDG-85)), da die Nahbereichsabwehr durch ESSM-Raketen, die aus den VLS Mk 41-Senkrechtstartern abgefeuert werden können, übernommen werden sollte. Davon ging die US Navy wieder ab und rüstete viele Schiffe dieser Generation zusätzlich zu den ESSM wieder mit mindestens einem Phalanx-Geschütz aus, welches achtern hinter den Schornsteinen aufgestellt wurde. Von der Flight IIA-Version wurden ab 1997 54 Schiffe gebaut bzw. sind noch im Bau. Die letzten sollen 2024 in Dienst gestellt werden.
Weiterlesen: Lenkwaffenzerstörer USS Nitze und USS Forrest Sherman in Norfolk
In Oostende kann man einige Schiffe und Boote sehen. Bei meinem Besuch u.a. neben dem Bug des Geschützten Kreuzers HMS Vindictive (heute ein Denkmal für das Kommandounternehmen von 1918, bei dem der Kreuzer als Blockschiff in Oostende selbst versenkt wurde), der Fischkutter Van Maerlant, das Polizeiboot SPN-01, das Zollboot Zeeleeuw, die Seenotrettungsboote Orinoco und Orka, das Lotsenschiff Loodsboot 7, das Mehrzweckschiff Sirius und das Ausflugsboot Nele.
Die deutsche Fregatte Rheinland-Pfalz (F225) ist die vierte und letzte Einheit der 2011-22 gebauten Baden-Württemberg-Klasse (Klasse 125), die die Fregatten der Bremen-Klasse ersetzt. Die Klasse ist für Stabilisierungseinsätze und für möglichst lange Einsatzzeiten optimiert. Die Bewaffnung ist für die Bekämpfung von Schiffen, Landzielen und asymmetrischen Bedrohungen ausgelegt. Geplant wurde sie für die Art von globalen Einsätzen, für die Schiffe der Deutsche Marine zwischen 1990 und 2014 üblicherweise verwendet wurden. Es sind deshalb keine Mehrzweckfregatten, es fehlt eine weiterreichende Flugabwehr und die U-Jagdfähigkeit.
Die Fregatte Augsburg wurde 1989 als siebtes Schiff der Bremen-Klasse (Klasse 122) in Dienst gestellt. 30 Jahre später erfolgte die Ausmusterung. Die Fregatte trug den Spitznamen "Die wilde 13". Die Natokennung F 113, die zum Schiff gehörende Partnerstadt Augsburg mit ihrem bekannten Puppentheater und dem Schiff übertragene Aufgaben zur Piratenjagd legten den Nickname nah.
Der deutsche Marineschlepper Spiekeroog (A 1452) ist eines von sechs von 1965-71 für die Bundesmarine gebauten Schiffen der Wangerooge-Klasse (Klasse 722). Diese Klasse war primär als Bergungs- und Hochseeschlepper gedacht. Sie können auch als Zielschlepper, zur Bergung von Übungstorpedos und als Eisbrecher verwendet werden. Aktuell ist nach der Außerdienststellung der Wangerooge 2022 nur noch Spiekeroog als Schlepper bei der Deutschen Marine in Dienst, zwei dienen als Taucherschulschiffe und einer fährt inzwischen für die uruguayische Marine. Für die Deutsche Marine sollen als Ersatz gebrauchte ehemals zivile Schlepper gekauft werden, der erste, die ehemalige Rota Endurance, wurde bereits beschafft und als Rügen in Dienst gestellt.
Die deutsche Fregatte Hessen (F221) ist die dritte Einheit der 1999 bis 2006 gebauten Sachsen-Klasse (Klasse 124). Die drei Schiffen sind die leistungsfähigsten Flugabwehrschiffe der Deutschen Marine und ersetzten die drei Zerstörer der Lütjens-Klasse. Die Flugabwehr besteht aus einem weitreichenden SMART-L-Radar, ein passiver phasengesteuerter Radar, dem APAR-Radar, ein aktiver phasengesteuerter Radar zur Zielverfolgung und Feuerleitung, sowie einer Kombination von drei Flugabwehrraketen: SM-2 (große Reichweite), ESSM (mittlere Reichweite) und RAM (Nahbereich). Die Fregatten verfügen außerdem über die Fähigkeit Schiffe und U-Boote zu bekämpfen. In den 2030ern ist der Ersatz der drei Fregatten der Klasse 124 durch Klasse 127 geplant, von der sechs Schiffe gebaut werden sollen.
Marineschlepper Knechtsand (Y 814) und Scharhörn (Y 815) gehören zur Klasse 725 (Nordstrand-Klasse), von der 1986-90 sechs Einheiten für die Bundesmarine gebaut wurden. Die Klasse 725 ersetzte die Klasse 723 (Lütje-Hörn-Klasse) als Hafenschlepper für die verschiedenen Stützpunkte. Sie wurden in zwei Losen gebaut. Ursprünglich sollten 15 Schlepper der Klasse gebaut werden, um alle älteren Schlepper zu ersetzen. Wegen der Übernahme von Schleppern der Volksmarine und der Reduzierung der Zahl der Stützpunkte wurden nur sechs gebaut. Die Schlepper der Klasse 725 sind durch zwei Voith-Schneider-Propeller sehr manövrierfähig (deshalb in der Lage ein Schlepperballett aufzuführen). Sie sind auch mit einer Feuerlöschkanone ausgerüstet.
Weiterlesen: Schlepperballett: Knechtsand und Scharhörn in Wilhelmshaven
Das Forschungsschiff RV Simon Stevin ist neben der neuen Belgica das kleinere der beiden belgischen Forschungsschiffe. Es wird vom Forschungsinstitut Vlaams Instituut voor de Zee (VLIZ) betrieben. Es dient für alle Disziplinen der Meeresforschung, darunter Fischereiforschung, Meeresbiologie, -physik, -geologie, -geographie, -chemie - und -archäologie. Es wurde für den Einsatz in küstennahen Gewässern entworfen, d.h. in der südlichen Nordsee und im Kanal. Der Entwurf ist eine Weiterentwicklung der walisischen RV Prince Madog. Simon Stevin wurde 2011-12 von Damen in Galati und Stellendam gebaut und fährt seit 2012 für das VLIZ von Oostende aus.