Lenkwaffenzerstörer USS Ross

Der Lenkwaffenzerstörer USS Ross (DDG-71) ist eines der Flight I-Schiffe der Arleigh Burke-Klasse, das in Rota, Spanien, stationiert und besonders für die Abwehr von ballistischen Raketen ausgerüstet ist. Ein Teil ihres Radarsystems wurde darauf optimiert, nach ballistischen Raketen zu suchen. Dies scheint aber die Fähigkeit, tieffliegende Anti-Schiffsraketen zu detektieren und abzufangen, zu beeinträchtigen, weshalb Ross, wie ihre ähnlich ausgerüsteten Schwesterschiffe, einen SeaRAM-Starter statt des achteren Phalanx-Geschütz erhielt. Dieser Starter zu Abwehr von Anti-Schiffsraketen verfügt über ein eigenes Radar zur Detektion feindlicher Raketen. Außerdem wurde Ross, zusätzlich zu den ursprünglich vorhandenen Gegenmaßnahmen, mit Mk-59-Täuschkörperwerfern ausgerüstet, die schwimmfähige Radarreflektoren ausstoßen, um so Anti-Schiffsraketen abzulenken.

Ross ist 153,9 m lang, 20,1 m breit und verdrängt etwa 9000 t. Der Antrieb erfolgt über vier Gasturbinen mit insgesamt 105.000 PS, womit mehr als 30 kn erreicht werden. Die Besatzung besteht aus 281 Seeleuten.

Bewaffnung 2019
1 x 12,7 cm L/54 Mk 45-Geschütz
2 x 2,5 cm Mk 38 Bushmaster-Geschütze
1 x 2 cm Phalanx-Nahbereichsabwehrgeschütz
4 x 1,27 cm Maschinengewehre
8 x Harpoon-Anti-Schiffsraketen (zwei Vierfachstarter)
96-fach VLS-Starter (ein 32-fach- und ein 64-fach-Starter für SM-3, SM-2, Tomahawk, VL-ASROC)
1 11-fach SeaRAM-Starter
6 x 32,4 cm Torpedorohre (zwei Drillingsrohre)

Ross wurde 1995-97 bei Ingalls Shipbuilding, Pascagoula, gebaut. Sie war ursprünglich in Norfolk stationiert und nahm u.a. 1999 am Kosovokrieg (Operation Allied Force), 2001 an der Operation Enduring Freedom im Mittelmeer und Persischen Golf und 2006 an der Operation Active Endeavour im Mittelmeer teil. Seit 2014 ist der Zerstörer in Rota, Spanien, stationiert. Im gleichen Jahr wurde Ross wegen des Ukrainekonflikts ins Schwarze Meer geschickt. Am 7. April 2017 feuerte sie mit ihrem Schwesterschiff Porter insgesamt 59 Tomahawk-Marschflugkörper auf den syrischen Luftwaffenstützpunkt Shayrat ab. Sie ist noch in Europa stationiert.

Der beste Ausgangspunkt für den Bau eines Modells der Ross im Maßstab 1/700 dürfte der Bausatz der USS Hopper (DDG-70) von HobbyBoss sein. Dieser Bausatz stellt eine modernisierte Version des Flight I dar, also mit zusätzlichen Satellitenantennen, Nulka-Störkörperwerfern und 2,5-cm-Bushmaster-Geschützen (siehe Besprechungen der Schwesterschiffe Arleigh Burke und Forrest Sherman). Ergänzen müsste man noch den SeaRAM-Starter (z.B. von Fine Molds) und die zusätzlichen Mk-59-Täuschkörperwerfer. Wahrscheinlich müsste auch die Anordnung der Satellitenantennen angepasst werden.

Ross besuchte im Juni 2019 die Kieler Woche (neben ihr lag das Schwesterschiff Gravely der Flight IIA-Version mit Hubschrauberhangar und einem MH-60R Seahawk an Bord, siehe auch diese Fotogalerie):

Hier die Ross beim Ein- und Auslaufen aus Kiel im Juni 2019:

 

Siehe auch diese Fotogalerien von Schiffen der Arleigh Burke-Klasse: Gravely und Bainbridge, Gravely im Januar 2019 sowie von Schwesterschiffen in San Diego und der Oscar Austin in Kiel.

Falk Pletscher (Fotos), Steffi (Fotos), Lars (Fotos, Text)