Die De Havilland DH.110 Sea Vixen wurde in den späten 1940ern als zweisitziges Allwetter-Jagdflugzeug für die Royal Navy entworfen. Die Auslegung der Vampire und Venom des gleichen Herstellers wurde beibehalten, allerdings erhielt die Sea Vixen Pfeilflügel. Die beiden Besatzungsmitglieder saßen nebeneinander, der Radaroffizier saß aber tiefer im Rumpf und hatte nur eine beschränkte Sicht. Für die Royal Navy wurden 145 Maschinen gebaut, die von 1959-72 dienten. Sie wurden 1964 in Tanganjika (heute ein Teil von Tansania) gegen eine Meuterei der dortigen Truppen und im Yemen gegen einen Aufstand eingesetzt.
Charakteristisch für die Sea Vixen FAW 2-Version sind die über die Flügelvorderkante hinausgezogenen Leitwerkträger, in denen Treibstofftanks untergebracht waren. Sie konnte zudem nicht nur Firestreak-Luft-Luft-Raketen sondern auch Red Top-Luft-Luft-Raketen verwenden.
Die Sea Vixen FAW 2 ist 16,9 m lang, hat 15,4 m Spannweite und ein Startgewicht von 21,2 t. Der Antrieb erfolgte durch zwei Strahltriebwerke mit je 50 kN-Schub, womit 600 kn (1110 km/h) erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus zwei Mann. Als Bewaffnung konnte mitgeführt werden:
- an den vier Außenpositionen: gelenkte Raketen (vier Red Top-Luft-Luft-Raketen oder zwei Bullpup-Luft-Boden-Raketen) oder vier Behälter für ungelenkte Luft-Boden-Raketen oder Bomben (vier 227-kg-Bomben oder zwei 454-kg-Bomben)
- aus dem Rumpf ausfahrbar: zwei Behälter für ungelenkte Luft-Luft-Raketen
Die Sea Vixen FAW 2 mit der Kennung XS576 diente 1965-70 bei der 899. Staffel, u.a. auf dem Flugzeugträger HMS Eagle. Sie wurde 1972 an das Imperial War Museum in Duxford übergeben, wo ich sie im Oktober 2019 fotografierte:
Lars