Quelle: Wikimedia Commons/Olaf Rahardt
Der damalige, diktatorisch regierende Präsident Venezuelas, Cipriano Castro, weigerte sich die Kredite bei ausländischen Banken, die die Vorgängerregime aufgenommen hatten, zu bezahlen. Darauf organisierten das Deutsche Reich, Großbritannien und Italien eine Blockade Venezuelas, um die Rückzahlung zu erzwingen - ein klassisches Beispiel der damaligen Kanonenbootpolitik. Die Kaiserliche Marine setzte den Geschützten Kreuzer (Großen Kreuzer) SMS Vineta, den Geschützte Kreuzer (Kleinen Kreuzer) SMS Gazelle, der Ungeschützte Kreuzer SMS Falke, das Kanonenboot SMS Panther sowie die Korvetten (Schulschiffe) SMS Stein und SMS Charlotte ein. Die Royal Navy schickte die Geschützten Kreuzer HMS Ariadne, HMS Charybdis, HMS Indefatigable, HMS Tribune, HMS Retribution und HMS Pallas, die Sloops HMS Alert und HMS Fantome sowie die Zerstörer HMS Quail und HMS Rocket ein. Das italienische Kontingent bestand aus den Panzerkreuzern Carlo Alberto sowie den Geschützen Kreuzern Giovanni Bausan und Elba. Die venezolanische Marine verfügte über nur wenige Schiffe. Die größten Schiffe waren der Kreuzer (mehr ein Kanonenboot) Restaurador und das Torpedokanonenboot Bolívar. Britische und deutsche Schiffe eroberten den Großteil der Schiffe der venezolanischen Marine, so auch den Kreuzer Restaurador, der durch den deutschen Kreuzer SMS Gazelle erobert und in in den Dienst der Kaiserlichen Marine gestellt wurde. Neben der Blockade griffen die verbündeten Marinen mehrfach venezolanische Forts an. Nach einem Angriff durch SMS Vineta am 21. Januar 1903 drehte sich die öffentliche Meinung in den USA und Großbritannien und die US-Regierung machte Druck für eine politische Lösung. Am 13. Februar 1903 wurde ein Übereinkommen erzielt, worauf die Blockade am 15. Februar aufgehoben wurde.
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