Titel: Navires & Histoire N° 124 Février/Mars 2021
Autor: Frédéric Stahl (Chefredakteur)
Verlag: Les Editions LELA PRESSE
Erscheinungsjahr: 2021
ISSN: 1280-4290
Umfang: 98 Seiten mit Farb- und Schwarz-Weiß-Fotos sowie Zeichnungen
Preis: 12 € (beim Verlag), 13,6 € (NNT)

Inhalt

Diese Ausgabe von Navires & Histoire hat die Planungen für einen neuen französischen Flugzeugträger, die Geschichte der finnischen Marine während des Zweiten Weltkriegs, Reedereien aus Marseilles und Liberty-Schiffe in sowjetischen Diensten zum Thema:

• PANG Un "Project Assurément Non Garanti" von Frédéric Stahl: über den geplanten neuen französischen Flugzeugträger, der 2038 die Charles de Gaulle ersetzen soll. Wie man an dem zynischen Untertitel sieht ("Projekt sicherlich nicht garantiert"), ist der Autor des Artikels nicht überzeugt, dass dieses Schiff je gebaut wird. Er beschreibt die verschiedenen Planungen neuer französischer Flugzeugträger, die alle nicht realisiert wurden, d.h. die verschiedenen Entwürfen für den PA2 von Projet Romeo und Projet Juliette über das geplanten Schwesterschiff der britischen Queen Elizabeth-Klasse zum PANG. Es wird auch auf verschiedene andere aktuelle Flugzeugträgerprojekte eingegangen. Bebildert ist der Artikel mit Darstellungen der verschiedenen Entwürfe und Fotos von anderen modernen Flugzeugträgern.
• Queques actualités von Frédéric Stahl über die Ereignisse zwischen November 2020 bis Januar 2021: Chronologisch wird auf Neubauten, Einsätze und Konflikte eingegangen, wobei man in dieser Ausgabe besonders viele Neubauten sieht. Viele Farbfotos zeigen die Neubauten, Projekte und im Dienst befindlichen Schiffe, darunter z.B. Fotos der ägyptischen Fregatte Alexandria (ex Mubarak ex USS Copeland), die inzwischen wie die türkischen Schwesterschiffe mit SMART-S-Radar nachgerüstet wurde, was mir bisher unbekannt war.
• Suomen merivoimat 1917-1947. La marine finlandaise dans la second guerre mondiale (II) von Frédéric Stahl über die Geschichte der finnischen Marine. Dieser Artikel folgt auf den ersten Teil in Ausgabe 123 und hat die Einsätze zu Beginn der Operation Barbarossa zum Thema. Thema sind auch die deutschen Angriffe auf die sowjetische Flotte. Zahlreiche Schwarz-Weiß-Fotos zeigen die beteiligten finnischen, deutschen und sowjetischen Schiffe (plus ein schwedisches), siehe Beispielseite unten. Die finnischen Tarnschemen sind sehr interessant, auch einige auf deutschen Schnellbooten wären sicher ein interessantes Vorbild. 

• Les armements marseillais (4e partie) von René Alloin: Artikelserie über die Reedereien aus Marseilles, weitere Teile erschienen in den Ausgaben 121, 122 und 123. Hier geht es um die Société Louis Arnaud, Touache Frères et Cie, die spätere Compagnie de Navigation Mixte, sowie E. Caillol & H. SaintPiere. Insbesondere erstere Reederei hatte eine lange Geschichte vom 19. bis zum späten 20. Jahrhundert und man findet zahlreiche Abbildungen ihrer Fracht- und Passagierschiffe.
• Les Liberty ships soviétique. 2. Les Liberty ships soviétiques en temps de paix von Jean-Yves Brouard : nach dem ersten Teil über die Einsätze im Zweiten Weltkrieg in Ausgabe 123 behandelt dieser Artikel ihre Lebensläufe nach dem Krieg. Neben typischen Einsätzen als Frachter wurden einige zur Unterstützung der Fischereiflotten umgebaut, wobei teilweise die Aufbauten deutlich vergrößert wurden (siehe Pamyati Kirova ex Horace Bushnell auf der Beispielseite unten links), während andere dem Zustand während des Kriegs noch ähnelten (siehe Tungus ex Sieur Duluth unten rechts). Der Artikel bietet sicher einige interessante Ideen, um aus einem der Bausätze von Liberty-Schiffen mal etwas anders zu bauen.

Vorne im Heft finden sich noch Leserbriefe und einige Buchbesprechungen.

Fazit

Eine interessante Ausgabe, z.B. die Zusammenfassung der verschiedenen französischen Flugzeugträgerprojekte oder die Geschichte der finnischen Marine. Wie immer ist die Navires & Histoire reich illustriert und damit für Modellbauer als Quelle geeignet.

empfehlenswert

Lars