Titel: Navires & Histoire 146 Decembre 2024/Janvier 2025
Autor: Jean-Luc Fouquet (Chefredakteur)
Verlag: Lela Press
Erscheinungsjahr: 2024
ISSN: 1280-4290
Umfang: 96 Seiten mit vielen Schwarz-Weiß- und Farbfotos
Preis: 13 € (beim Verlag), 14,6 € (bei NNT Modell + Buch)
Inhalt
Die Ausgabe von Navires & Histoire zum Jahreswechsel 2024/25 enthält u.a. Artikel über die 3. Flotte der US Navy in den Taifunen im Zweiten Weltkrieg, das Passagierschiff Antilles, das letzte britische Schlachtschiff HMS Vanguard und den neuen französischen Versorger Jacques Chevalier.
Vorne im Heft finden sich Buch- und Bausatzbesprechungen, Leserbriefe, etwas über die Filme über den Untergang der Wilhelm Gustloff, das 2018 entdeckte Wrack des russischen Panzerkreuzers Dimitri Donskoi (in der Schlacht von Tsushima versenkt), über die Geschichte des französischen Marineoffiziers Louis-Philippe de Rigaud, die Erinnerungsveranstaltung zu dem 80. Jahrestag der Landung in der Provence und einige kurze Artikel über aktuelle Schiffe, z.B. den iranischen Drohnenträger Shahid Bahman Bagheri.
An längeren Artikel sind enthalten:
- BRF Jacques Chevalier von Raymoind Reboul: über den neuen französischen Versorger Jacques Chevalier, das Typschiff einer Klasse von vier seit 2021 gebauten Schiffen, die wiederum eine Variante der italienischen Vulcano-Klasse sind. Der Artikel beschreibt die Eigenschaften und technischen Daten des Schiffs. Enthalten sind auch einige Farbfotos des Schiffs, teils Gesamtansichten, teils Aufnahmen an Bord. Es gibt meines Wissens noch keinen 1/700 Bausatz des Schiffs (nur in 1/1250 von Shipshape.fr bzw. die italienische Variante im Maßstab 1/700 von Doggy Industries und Delphis).
- La 3e Flotte U.S. au cœur des typhons von René Alloin: erster Teil einer Artikelserie über die 3. Flotte der US Navy, die im Zweiten Weltkrieg zwei Mal in einen Taifun fuhr. Dieser Teil widmet sich der Geschichte dieses Trägerverbands im Taifuns Cobra am 17. und 18. Dezember 1944. Die 3. Flotte war damals der stärkste Überwasserverband der Welt und bestand u.a. aus sieben Flottenträgern, sechs Leichten Trägern, acht Schlachtschiffen und 14 Kreuzern dazu noch zahlreiche Zerstörern und die Versorger (Geleitträger mit Ersatzflugzeugen, Tanker etc.). Der Artikel beschreibt die Hintergründe dieser Katastrophe - die Schlacht um Leyte - und die Ereignisse während des Taifuns. Hier werden insbesondere die Geschichte einzelner, besonders hart getroffener Schiffe beschrieben. 790 Seeleute der US Navy starben, drei Zerstörer sanken, viele Flugzeuge gingen verloren und neun Schiffe wurden schwerer beschädigt. Die Flotte wurde über ein Gebiet über 3000 Seemeilen zerstreut. Die zahlreichen Schwarz-Weiß-Fotos zeigen die beteiligten Schiffe, oft während des Sturms, u.a. Leichte Träger der Independence-Klasse mit extremer Schlagseite, aber auch einige Fotos der Kamikaze-Angriffe vor dem Sturm.
- La Carénage du Maillé-Brézé à Saint-Nazaire von Jean Moulin: über die französische U-Jagd-Fregatte Maillé-Brézé, die heute Museumsschiff in Nantes ist. Sie wurde ursprünglich als Zerstörer des Typs 47 gebaut und in den 1960ern zur U-Jagd-Fregatte umgebaut. Sie wurde 2024 in Saint-Nazaire eingedockt und überholt, ist aber inzwischen zurück in Nantes. Mehrere Farbaufnahmen der Maillé-Brézé während des Wertaufenthalts sind enthalten.
- Le paquebot Antilles von Alain Spohr: über das 1948-53 gebaute Passagierschiff Antilles der Compagnie Générale Transatlantique (über ihr Schwesterschiff Flandre waren Artikel in Ausgabe 142 und 143). Der Artikel beschreibt den Bau, die technischen Eigenschaften, Einrichtung und Lebenslauf dieses Schiffs, das auf dem Liniendienst zu den Antillen und für Kreuzfahrten in der Karibik verwendet wurde. Am 8. Januar 1971 lief sie während einer Kreuzfahrt auf ein Riff bei der Insel Mustique, geriet in Brand und musste aufgegeben werden. Zu den Schiffen, die alle Passagiere und Besatzung retteten, gehörte die Queen Elizabeth 2. Ein Exkurs beschreibt die Phase der Marinewerft Brest, in der es statt Marineschiffe Handelsschiffe wie die Antilles baute. Viele Schwarz-Weiß- und Farbfotos zeigen das Schiff sowohl in Gesamtansichten als auch Detailansichten sowie verschiedene Ansichten aus zeitgenössischen Werbebroschüren. Es sind auch Aufnahmen des Verlusts und des aufgelaufenen und ausgebrannten Wracks enthalten.
- Le cuirassé de la reine HMS Vanguard von Philippe Caresse über das letzte britische Schlachtschiff, HMS Vanguard. Die Geschichte des Entwurfs, die technischen Eigenschaften und der Lebenslauf des Schiffs werden beschrieben. Zahlreiche Fotos, teilweise auch farbig, zeigen das Schiff zu verschiedenen Zeitpunkten, auch einige Detailaufnahmen. Als Zeichnungen sind Rumpflinien (nur Querschnitte) und eine sehr kleine Seitenansicht und Aufsicht sind enthalten.
- L'Archipel Chesterfield et les Récifs Bellone, un nombre impressionnant de naufrages von Dominique Charvin: über zwei französische Inselgruppen (große Riffe) nordöstlich von Australien und eine lange Serie von Schiffsverlusten im 19. Jahrhundert auf diesen sowie ein mysteriöses Wrack, das 2019 von der französischen Marine dort gefunden wurde.
Fazit
Diese Ausgabe ist wieder interessant, ich fand insbesondere den sehr umfangreichen Artikel über die 3. Flotte im Taifun Cobra sowohl von den Fotos als auch dem Text spannend.
empfehlenswert
Lars