Titel: British Warships in the Age of Sail 1603-1714. Design, Construction, Careers, and Fates
Autor: Rif Winfield
Verlag: Seaforth Publishing
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN: 978-1-84832-040-6
Umfang: 314 Seiten mit schwarz-weißen Plänen, Karten, Zeichnungen, Bildern und Fotos
Preis: ca. 60 €
Inhalt
Rif Winfield setzt seine Serie fort und nach British Warships in the Age of Sail 1714-1792 und British Warships in the Age of Sail 1793-1817 (man könnte noch The Sail & Steam Navy List mit David Lyon nennen, aber hier ist ein weiterer Band für die Zeit von 1817-1863 geplant) mit einem Band fort, der die Epoche von dem Tod Königin Elizabeth I. und damit dem Beginn der Herrschaft der Stuarts, über den Bürgerkrieg, den Commenwealth, Cromwells Protectorate, die Rückkehr der Stuarts, der Glorious Revolution bis zu Königin Annes Tod und damit Beginn der Herrschaft der Hannoveraner beschreibt. Genauer gesagt werden alle englischen bzw. britischen Schiffe dieser Epoche, in die auch die drei English-Holländischen Kriege sowie mehrere Kriege gegen Spanien und Frankreich fallen, aufgelistet.
Das englisch-sprachige Buch ist großformatig und beginnt mit einem Vorwort von Andrew Lambert (das gleich den Rahmen von 1603 bis mindestens 1817 spannt). Diesem folgen eine Einleitung, Danksagungen, Angaben über die Daten, die Frage englische oder britische Schiffe (genauer gesagt: hier werden dann alle schottischen Schiffe der Epoche aufgeführt), Angaben über Kanonen, Literaturverzeichnis, die Verantwortlichen der Royal Navy der Epoche (Navy Bord), eine Chronologie, eine Auflistung aller Schlachten plus der beteiligten Schiffe (in der Regel von beiden Seiten) sowie einem Glossar und Abkürzungsverzeichnis (hier werden z.B. auch Schiffstypen und Decksbezeichnungen erklärt).
Nach diesen einleitenden Kapiteln bilden acht Kapitel den Hauptteil, in dem alle damaligen Schiffe geordnet nach Typ beschrieben werden: Schiffe ersten, zweiten, dritten, vierten, fünften und sechsten Ranges sowie nicht klassifizierte Schiffe und angemietete Schiffe. Da es 1603 noch kein Rangsystem gab, ordnet Winfield die älteren Schiffe nach späteren Kriterien zu, wobei hier die Entwicklung der Schiffe berücksichtigt wird. Dazu sind die Schiffe in den jeweiligen Kapiteln weiter unterteilt, je nach dem ob sie am 24. März 1603 schon vorhanden oder bestellt waren, ob sie nach dem 24.3.1603 bestellt wurden, nach 2. Mai 1660 bestellt wurden (also der Rückkehr der Stuarts) oder nach 18. Dezember 1688 (nach der Glorious Revolution) bestellt wurden. Bei den Schiffen des dritten bis sechsten Rangs gibt es bei den späteren Schiffen weitere Untergliederungen, z.B. Schiffe 4. Ranges mit 50 Kanonen und mit 60-64 Kanonen.
Zu den einzelnen Klassen bzw. Gruppen von Schiffen gibt es eine kurze Einleitung und dann die technische Angaben inklusive Abmessungen und Bewaffnung sowie den Lebenslauf in Stichworten der einzelnen Schiffe. Der Lebenslauf enthält auch die Namen der jeweils kommandierenden Offiziere und ist oft sehr detailliert, auch bei kleineren Schiffen.
Das Buch ist umfassend illustriert. Nicht von jedem Schiff finden sich Abbildungen, aber durch eine Mischung von zeitgenössischen Zeichnungen und Bildern sowie Aussschnitten aus Schlachtabbildungen, Fotos von zeitgenössischen Modellen und Originalplänen (praktisch nur solche aus dem 18. Jahrhundert, weil kaum ältere existieren) ist die Entwicklung der einzelnen Schiffstypen gut gezeigt. Enthalten sind auch einzelne Pläne aus dänischen (in erster Linie Produkte der damaligen Spionage) und französischen (erbeutete Schiffe) Quellen.
Der Anhang besteht aus einer Auflistung der englischen Schiffe, die 1588 gegen die Spanische Armada gekämpft haben; die Baukosten englischer Schiffe 1659-70; Auflistungen aller Schiffe der Royal Navy von 1625, Dezember 1653, Juni 1660, Dezember 1677, August 1688 und August 1714; ein Liste der Stappelläufe von 1603-1714 geordnet nach Werften und Reihenfolge; eine Auflistung der Verantwortlichen für die Werften (Master Shipwrights) sowie einem getrennten Index für die Kriegsschiffe und angemieteten Schiffe.
Fazit
Das Buch dürfte sicher ein Standardwerk für Schiffe der Royal Navy im 17. und frühen 18. Jahrhundert werden und ist sowohl für Historiker als auch Schiffsmodellbauer
uneingeschränkt empfehlenswert
Lars