Das Original

Die Kongo (DDG-173) ist das Typschiff einer Klasse von japanischen Luftverteidigungs-Schiffen (klassifiziert als Zerstörer), ihre drei Schwesterschiffe sind Kirishima (DDG-174), Myoko (DDG-175) und Chokai (DDG-176).

Die Kongo-Klasse ist eine Weiterentwicklung der Arleigh Burke-Klasse der US-Marine und war die erste Klasse außerhalb der US-Marine mit dem AEGIS-System. Das Grundkonzept der Kongo-Klasse ähnelt den frühen Schiffen der Arleigh Burke-Klasse, der beiden Klassen unterscheiden sich aber in vielen Punkten. Die Kongo-Klasse ist größer, die Rumpfform erinnert an die S-Form des Decksprungs der japanischen Schiffe im Zweiten Weltkrieg, sie hat höhere Aufbauten und einen Gittermast statt des Dreibeinmast bei den US-amerikanischen Schiffen. Die Aufbauten sind von der charakteristischen Anordnung der SPY-1-Radarantennen geprägt. Die Bewaffnung ist ähnlich. Statt des 12,7 cm MK 45 L/54 der US-Schiffe, verfügen die japanischen Schiffe über eine OTO-Breda 12,7 cm L/54 mit einer höheren Feuergeschwindigkeit. Allerdings haben die japanischen Schiffe keine Tomahawk-Marschflugkörper, die die wesentliche Offensivfähigkeit der Arleigh Burke-Klasse darstellt, sondern können aus den VLS nur SM-2 MR Flugabwehrraketen und ASROC gegen U-Boote verschießen. Tests für die Ausrüstung mit SM-3 gegen ballistische Raketen wurden bereits durchgeführt. Ein Hubschrauberlandedeck ist vorhanden, aber kein Hangar. Aus der Kongo-Klasse wurde die Atago-Klasse entwickelt, von der zwei Schiffe (Atago, DDG-177 und Ashigara, DDG-178) gebaut wurden. Die Kongo-Klasse hat Kreuzer-Größe und ist wahrscheinlich nur aus politischen Gründen als Lenkwaffen-Zerstörer (DDG) klassifiziert.

Die Kongo-Klasse hat eine Verdrängung von 9485 t und eine Länge von 161 m. Die Schiffe sind 21 m breit und haben einen Tiefgang von 6,1 m. Mit 102 160 PS erreichen sie 30 kn.

Bewaffnung Kongo 1993
VLS mit 90 Zellen (29 vorne, 61 achtern mit SM-2MR SAM und ASROC)
8 Harpoon SSM (zwei Vierfachstarter)
1 x 12,7 cm L/54 OTO-Breda
2 x 2 cm L/76 Vulcan Phalanx Mk 15 (zwei sechsrohrige Geschütze)
6 x 32,4 cm Torpedorohre (zwei Drillinge)

Kongo wurde von 1990-93 bei Mitsubishi in Nagasaki gebaut und ist als Teil der Escort 2/Escort Div 62 in Sasebo stationiert.
 

Das Modell

Die Kongo habe ich aus dem Hasegawa-Bausatz gebaut. Der Bausatz ist gut detailliert, die Passgenauigkeit ist aber nicht gerade perfekt. Insbesondere an den Aufbauten tauchen diverse Spalten auf.

Meine Kongo soll einen frühen Bauzustand darstellen. Hierfür habe ich mich insbesondere an den Zeichnungen in Model Art May 2008 orientiert. Unterschiede zum heutigen Ausrüstungszustand bestehen bei den Satellitenantennen, diversen anderen Antennen und den Decksmarkierungen. Im Bausatz liegen auch nur die OE-82C-Satellitenantennen für die frühe Version bei – nicht die heute auf der Kongo eingesetzte USC-42-Antenne.

Der Mast besteht überwiegend aus Ätzteilen von Pit-Road (JMSDF Aegis Photo-Etched Parts). Alle Antennen habe ich von den Spritzgussteilen abgeschnitten und auf die geätzten Plattformen geklebt. Die OPS-28C-Antenne (auf Teil C22 des Hasegawa-Bausatzes) erschien mir zu klein, weshalb ich sie durch ein Teil aus einem Plastikrundstab ersetzt habe. Die Plattform hinten am Mast für die OE-82C-Satellitenantenne fehlt bei den Ätzteilen. Ich habe Teil C15 aus dem Bausatz angepasst und mit neuen Abstützungen aus gezogenen Gussast versehen.

Die SPG-62-Feuerleitgeräte (Teile P9 und P10) sind mit gezogenen Gussästen verfeinert. Auch die Stabantennen wurden durch gezogene Gussäste verschiedener Stärken ersetzt. Das 12,7 cm-Rohr ist aus der Messingrohr-Restekiste von Burkhardt (danke!). Die beiden Fallreep sind Ätzteile aus dem oben erwähnten Satz von Pit-Road. Auf einen Hubschrauber habe ich verzichtet, da die Kongo über keinen Hangar verfügt und deshalb kein Hubschrauber an Bord stationiert ist. Die Seahawk, die dem Bausatz beiliegt, ist aber von den Abmessungen her sowieso unbrauchbar.

Bemalt ist die Kongo mit Vallejo 836 London Grey für die vertikalen Flächen und Vallejo 869 Basatl Grey für die Decks. Die Abziehbilder von Hasegawa sind recht gut. Der Belag für die Laufwege mittschiffs musste aber etwas angepasst werden.

Hier noch ein paar Vergleichphotos mit einem älteren Revell-Modell der USS Arleigh Burke - die Unterschiede zwischen den beiden Klassen sind im direkten Vergleich viel deutlicher, als wenn man die Schiffe einzeln sieht.

Quellen


Lars