Das Original
Der japanische Lenkwaffenzerstörer Sawakaze ist das dritte Schiff der Tachikaze-Klasse. Die Tachikaze-Klasse sollte die japanischen U-Jagd- und Geleitgeschwader (Escort Force) gegen Luftangriffe verteidigen und war eine Weiterentwicklung der 1962-65 gebauten Amatsukaze, des ersten japanischen Lenkwaffenzerstörers.
Wie die Amatsukaze verfügt auch die Tachikaze-Klasse für den Zweck der Flugabwehr über einen Mk 13-Raketenstarter, allerdings erhielt die Tachikaze-Klasse gleich SM-1-Raketen statt Tartar, die anfangs auf dem älteren Schiff zum Einsatz kamen. Die Tachikaze-Klasse wurde gegenüber dem Vorgängertyp vergrößert. Einerseits wurde die Bewaffnung verstärkt, so kamen statt zwei 7,62 cm Zwillingen zwei 12,7 cm-Geschütze an Bord. Andererseits wurde deutlich verbesserte Elektronik verwendet, wobei wiederum jedes Schiff der Tachikaze-Klasse gegenüber dem Vorgänger ein besseres Kommandosystem erhielt. Von der Tachikaze-Klasse wurden von 1973-83 drei Schiffe gebaut: DDG-168 Tachikaze, DDG-169 Asakaze und DDG-170 Sawakaze. Die Schiffe wurden nach der Fertigstellung mit Harpoon-Anti-Schiffsraketen (konnten über den Mk 13-Starter abgeschossen werden) und Phalanx-Nahbereichsabwehrgeschützen ausgerüstet. Auf der Tachikaze wurde das achtere 12,7 cm-Geschütz entfernt und durch ein Deckshaus ersetzt, als sie 1998 zum Flaggschiff umgebaut wurde.
Sawakaze ist 143 m lang, 14,3 m breit und verdrängt 4010 t. Ihre Dampfturbinen leisten 70 000 PS (nach anderen Angaben nur 60 000 PS), womit 32 kn erreicht wurden.
Bewaffnung 2010
2 x 12,7 cm L/54 Mk 42 (zwei Einzellafetten)
2 x 2 cm L/76 Phalanx-Nahbereichsabwehrgeschütze (zwei Lafetten mit sechsrohrigen M61 Vulcan Gatling-Maschinenkanonen)
1 Mk 13 Einfach-Starter für SM-1 MR-Flugabwehrraketen und Harpoon-Antischiffsraketen
1 Typ 74 ASROC-U-Jagd-Raketenstarter (Achtfach-Starter)
6 x 32,4 cm Torpedorohre (zwei Typ 68/HOS-301/Mk 32-Drillingsrohre)
Sawakaze wurde von 1979-1983 von Mitsubishi in Nagasaki gebaut. Bis 2007 war sie Teil der 2. Escort Force (U-Jagd- und Geleitgeschwader). Eine Escort Force setzt sich aus einem Hubschrauber-tragenden Zerstörer (DDH) als Flaggschiff, zwei Lenkwaffenzerstörer (DDG) als Flugabwehrschiffe und fünf Zerstörer (DD und DDK) als U-Jagdschiff zusammen und waren ursprünglich Teil des 8-8-Konzepts: acht Zerstörer, die acht Hubschrauber mit sich führten. Sawakaze hatte ihren Heimathafen in Sasebo. Sie wurde durch die neuen Lenkwaffenzerstörer der Atago-Klasse ersetzt und ersetzte ihrerseits das Schwesterschiff Tachikaze als Flaggschiff der District Force von Yokosuka. Die District Forces setzen sich aus veralteten Zerstörern (DD) und modernen Geleitzerstörern (DE) zusammen. Am 25. Juni 2010 wurde sie außer Dienst gestellt.
Das Modell
Das Modell der Sawakaze habe ich aus dem PitRoad (Skywave)-Bausatz J-07E gebaut, der auch Ätzteile enthält. Der Bausatz ist dafür ausgelegt, alle drei Schiffe der Klasse zu bauen. Die Unterschiede zwischen den Schwesterschiffen sind also weitgehend berücksichtigt und laut Bauanleitung können auch verschiedene Bauzustände dargestellt werden. Abziehbilder liegen allerdings nur für die Sawakaze bei. Die Ätzteile passen allerdings unverändert nur für die Tachikaze (dazu später mehr).
Da ich die meisten Fotos von den späten Bauzustand aus den späten 2000er hatte, entschloss ich mich die Sawakaze so dazustellen. Der Bau war unproblematisch, lediglich ein paar kleine Sinkstellen am Rumpf mussten verspachtelt werden. Allerdings habe ich mich etwas zu stark an der Anleitung orientiert und deshalb Teil C25 mit den NOLQ-1-ECM-Antennen benutzt. Ein Vergleich mit Fotos und auch der Bemalanleitung des Bausatzes zeigt, dass dieses Deckshaus nur im frühen Bauzustand so ähnlich aussah, später aber nach vorne verlängert wurde. Dazu ist es zu niedrig. Ich benutzte Plastikplatten, um das Deckshaus entsprechend zu erweitern.
Für die Rohre der 12,7 cm-Geschütze benutze ich Master-Teile (allerdings für ein späteres 12,7 cm-Modell gedacht, passt aber halbwegs). Bei den Phalanx habe ich die viel zu dicken und kurzen Gatling-Rohre durch einen gezogenen Gussast ersetzt. Bei dem Mk 13-Starter für die SM-1 habe ich hinten das Teil ergänzt, auf dass die Rakete mit dem Heck aufsitzt. Bei der SM-1-Rakete habe ich die Stabilisierungsflossen durch dünnere Plastikteile ersetzt. Die Mk 32-Torpedodrillinge habe ich aus Plastikrohren neu aufgebaut, da die Bausatzteile zu dick sind. Den Seahawk-Hubschrauber habe ich weggelassen, da auf der Sawakaze zwar ein Landedeck vorhanden ist, aber permantent kein Hubschrauber mitgeführt werden kann.
Für den Fockmast habe ich die Ätzteile als Grundlage genommen. Der geätzte Gittermast passt allerdings nur für die Tachikaze. Für die Sawakaze (und die Asakaze) muss man den obersten Teil entfernen. Man kann sich in Bezug auf die Höhe der Gitterstruktur an den Bausatzteilen A37/38/63/64 orientieren. Der obere Teil des Mast habe ich aus dem Bausatzteil A51 gebaut, allerdings dessen Spitze mit Draht- und Plastikteilen verbessert. Dazu kamen noch diverse andere kleinere Ergänzungen aus gezogenen Gussast. Die OPS-11-Radarantenne habe ich aus den Ätzteilen gebaut, für die OPS-28- und SPS-52-Antennen habe ich die Plastikteile verwendet. Die OE-82-Satellitenantennen habe ich weggelassen, da diese auf keinen der Fotos sichtbar waren. Genauso habe ich eine Antenne (Teil B38) zwischen den SPG-51-Feuerleitgeräten weggelassen. Die SPG-51 selbst sind zu hoch, weshalb ich ihre Basis reduziert habe. Dazu habe ich den Empfänger, der auf den Plastikteilen nur angedeutet ist, neu gemacht. Zwei kleine Antennen auf der Brücke habe ich noch mit Teilen von JAG Collective bzw. diversen Plastikresten ergänzt.
Für die Bemalung habe ich mir noch einmal zahlreiche Fotos angeschaut, da ich die Farben, die ich mittels Farbchips für meine letzten JMSDF-Schiffe ausgewählt habe, für ein 1/700-Modell für zu dunkel erachte. Für die Sawakaze habe ich Vallejo 155 Silbergrau für die vertikalen Teile und Vallejo 158 Mittelgrau für die Decks benutzt. Die Laufflächen habe ich Vallejo 159 Staubgrau genutzt, für das Flugdeck und die oberen Teile der Schornsteine und Masten Vallejo 167 Anthrazitgrau. Gealtert habe ich mit Vallejo 120 Beige und Vallejo 139 Mahagonibraun.
Quellen
- Tachikaze-Klasse (Wikipedia, dt.)
- Tachikaze class destroyer (Wikipedia, engl.)
- Ships of the World No. 742, 2011
- DDG-170 Sawakaze (Fotos auf jmsd.info)
- Conway's All the World's Fighting Ships 1947-1995 von Robert Gardiner (Herausgeber), London, 1995
- The Encyclopedia of Warships from World War II to the present day von Robert Jackson (Herausgeber), London, 2006
- Kampfsysteme der U.S. Navy von Stefan Terzibaschitsch, Hamburg, 2001
- JMSDF DD Haruna/Shirane Class, 2009
Lars