20.03.2003 - 10 Jahre Irak-Krieg (Dritter Golf-Krieg)
Als Teil der CSG-9 um den Träger Abraham Lincoln waren auch zwei Jagd-U-Boote der Los Angeles-Klasse, Honolulu und Cheyenne, vor zehn Jahren an den ersten Angriffen auf den Irak beteiligt (Jahrestage auf Modellmarine).
Das Original
Honolulu wurde als letztes U-Boot des Flight I der Los Angeles-Klasse gebaut. Die vorhergehenden Klassen atomar getriebener Jagd-U-Booten – Skipjack, Tresher (Permit) und Sturgeon – verfügten alle über den gleichen Antrieb, so dass die durch die Ausrüstung bedingte Größenzunahme mit einer Abnahme der Geschwindigkeit verbunden war. Um mit den russischen Jagd-U-Booten des Projekts 627 (November-Klasse) und amerikanischen Trägerkampfgruppen mithalten zu können, war ein stärkerer Antrieb notwendig, der wiederum einen größeren Rumpfdurchmesser bedingte. Die Folge war eine deutliche Größenzunahme der Los Angeles-Klasse. Die Boote dienen einerseits zum Geleit von Trägerkampfgruppen, d.h. zu deren Schutz vor gegnerischen U-Booten. Sie können aber auch zur Aufklärung und Angriffe auf Landziele mittels Tomahawk-Marschflugkörpern eingesetzt werden. 31 Boote des Flight I wurden gebaut, darauf folgten acht Boote des Flight II, die Tomahawk nicht nur durch die Torpedorohre, sondern auch von 12 Senkrechtstartern abfeuern können. Beim letzten Los der Klasse, Flight III, wurden die Tiefenruder vom Turm zum Bug verlegt, so dass sie einziehbar waren. Dadurch können die Schiffe durch dickeres Eis hindurch auftauchen und so besser in der Arktis operieren. Von diesem Los wurden 23 Boote gebaut. 2012 waren von den insgesamt 62 Booten noch 42 in Dienst. Viele der älteren Boote wurden statt einer Neubefüllung des Reaktors, der nach 15 bis 20 Jahren anfiel, außer Dienst gestellt. Wegen der hohen Kosten der Nachfolgeklassen (Seawolf, Virginia) dürften diese die Los Angeles-Klasse nicht bald ersetzen können, so dass letztere noch einige Zeit in Dienst bleiben könnten (oder die Anzahl der Jagd-U-Boote wird weiter reduziert, was angesichts der Haushaltslage nicht unwahrscheinlich ist).
Honululu war 110,3 m lang, 10 m breit und verdrängte 6082 t über Wasser und 6927 t unter Wasser. Der atomare Antrieb bestand aus einem Reaktor, der Dampf für zwei Turbinen liefert, die eine Schraube trieben. Er leistete 35.000 PS, womit unter Wasser über 30 kn und über Wasser über 25 kn erreicht wurden. Die Besatzung umfasst 129 Personen. Die Bewaffnung bestand aus vier 53,3 cm-Torpedorohren, aus denen Mk 48-Torpedos, Harpoon-Anti-Schiffsraketen und Tomahawk-Marschflugkörper abgefeuert werden können (bzw. Minen gelegt werden können; anfangs wurden auch SUBROC-U-Jagd-Raketen mitgeführt).
Honolulu (SSN-718) wurde 1981-85 von Newport News Shipbuilding and Drydock Co. in Newport News gebaut und wurde der Pazifik-Flotte mit Heimathafen Pearl Harbor zugeteilt. 2002-03 war sie als Teil der Trägerkampfgruppe CSG-9 am Afghanistan- und Irak-Krieg beteiligt. 2003 erreichte sie als erstes Boot des Flight I der Los Angeles-Klasse den Nordpol und sammelte dort Wasserproben für mehrere Universitäten. 2007 wurde Honululu außer Dienst gestellt und abgewrackt. Ihr kompletter Bug wurde abgetrennt und ersetzte den Bug der San Francisco, der 2005 bei einem Auflaufen auf einen Unterwasserberg zerstört worden war.
Das Modell
Die Honolulu ist Teil des IG Waterline-Gemeinschaftsprojektes Trägerkampfgruppe 1942 und 2002, genauer Teil eines Dioramas der Trägerkampfgruppe CSG-9 in der Zusammensetzung von 2002/03. Gebaut habe ich sie aus dem HobbyBoss-Bausatz der Los Angeles. Da das Modell ein Wasserlinienmodell werden sollte, musste der obere Rumpfteil entsprechend angepasst werden. HobbyBoss teilt die Rümpfe bei Bausätzen von modernen U-Booten an der dicksten Stelle, d.h. deutlich unter der Wasserlinie. Formenbautechnisch mag dies sehr vorteilhaft sein (ansonsten müsste der Rumpf für ein Vollrumpfmodell wahrscheinlich aus drei Teilen zusammengesetzt werden), für Wasserlinienmodelle bedeutet dies aber Sägen und Schleifen. Ansonsten ist der Bau aufgrund der wenigen Teile sehr einfach. Die Detaillierung ist ok, die Kacheln am Rumpf sind aber nicht dargestellt.
Bemalt habe ich die Honolulu mit Vallejo 166 Dunkelgrau, was etwas mit 167 Anthrazitgrau abgedunkelt wurde. Der Sonar wurde mit 167 gestrichen. Die Ausfahrgeräte erhielten ein Tarnmuster aus 154 Signalgrau und 159 Staubgrau. Da die Boote bei Einsatzfahrten keine Kennnummern führen, habe ich diese nicht angebracht.
Quellen
- USS Honolulu (SSN-718) (Wikipedia)
- Honolulu III (DANFS)
- Honolulu (SSN-718) (navsource.org)
- Los Angeles-Klasse (Wikipedia)
- Seapower von John D. Gresham und Ian Westwell, London, 2004
- Die Schiffe der U.S. Navy von Stefan Terzibaschitsch, Hamburg, 2002
- Conway’s All the World’s Fighting Ships 1947-1995 von Robert Gardiner (Herausgeber), London, 1995
- The Encyclopedia of Warships from World War II to the present day von Robert Jackson (Herausgeber), Hoo, 2006
- Submarine Laboratory Historical Timeline
Lars