Das Original
Der Leichte Kreuzer Oyodo wurde von 1941-43 in Kure gebaut und war als Flaggschiff für Uboot-Flottillen vorgesehen. Um für die Uboote Ziele zu finden, sollten von der Oyodo die Aufklärer des Typs E15K1 "Norm" eingesetzt werden. Für diese wurden ein Hangar und ein 45m Katapult auf dem Achterdeck installiert.
Die Oyodo wurde aber nicht in dieser Funktion eingesetzt, da die Taktik der japanischen Uboote verändert worden war. Zudem wurde die E15K1 nicht einsatzbereit. Deshalb erfolgte Anfang 1944 der Umbau der Oyodo zum Flaggschiff der Kombinierten Flotte, wofür der Hangar zu Wohnquartieren umgebaut, die Flakbewaffnung stark verstärkt, ein Standardkatapult eingebaut und nur noch zwei Achi E13A1 "Jake" (Typ 0 Dreisitzer) auf dem Achterdeck mitgeführt wurden.
Die Oyodo war an der Operation SHO-I-GO (Schlacht um Leyte) im Oktober 1944 beteiligt und war dabei Teil von Admiral Ozawas Flotte. Sie verfügte als einziges Schiff dieser Flotte über Aufklärungsflugzeuge. Die Oyodo wurde am 28.7.1945 in Kure in flachen Wasser durch Flugzeuge der US-Marine versenkt. 1947 wurde sie gehoben und 1948 abgewrackt.
Die Oyodo hatte eine Verdrängung von 11 433 t, eine Länge von 192 m und eine Breite von 16,6 m. Die Bewaffnung im Oktober 1944 waren zwei 15,5 cm Drillingstürme (ausgebaut aus der Mogami-Klasse), vier 10 cm Zwillinge, zwölf 2,5 cm Drillinge, 16 2,5 cm Einzelflak und zwei E13A1.
Das Modell
Der Bausatz von Fujimi gehört zu den älteren der Waterline-Serie und stellt etwa den Zustand während der Schlacht um Leyte da. Mein Modell stellt ebenfalls den Zustand der Oyodo im Oktober 1944 da. Dafür waren aber zahlreiche kleinere Modifikationen notwendig, wobei ich mich auf die Pläne in Profile Morskie Nr. 60 gestützt habe.
Modifiziert ist der Bug, den Fujimi mehr als Klipperbug darstellt, die Lüfter unter dem Schornstein und vor dem Hangar und die Basis und Funkbuden des Fockmasts. Bei der Brücke habe ich diverse Plattformen hinzugefügt und den Windschutz der offenen Brücke neu gebaut. Auch die beiden Masten habe ich neu aus gezogenen Gußästen gebaut. Den Schornstein habe ich oben offen gelassen und auf die Darstellung der Unterteilung verzichtet. Die beiden Scheinwerferplattformen habe ich verbessert. Die Splitterschutzschilde der 2,5 cm Drillinge sind Papier, während die Splitterschutzschilder der 10 cm Flak hinten geöffnet wurden. Den Aufbau vor dem Katapult habe ich vorne gemäß den Plänen modifiziert. Bei den 15,5 cm Türmen habe ich die Blastbags ergänzt, während ich die 10 cm Flak ohne Verbesserung verwendet habe. Die Boote, Davits, 2,5 cm Drillinge, die Typ 94 FLG für die schwere Flak, die No.21 und No. 22-Radarantennen, das Katapult, die Scheinwerfer, die Anker und die E13A1 sind aus den Levithian-Sätzen. Die 2,5 cm Einzelflak habe ich selbst gebaut.
Für den Anstrich habe ich Humbrol 156 und 100 (Decks) verwendet, die meiner Meinung passend sind.
Ich empfehle diesen Fujimi-Bausatz wegen der zahlreichen notwendigen Änderungen nur eingeschränkt. Allerdings stellt dieser Bausatz bisher die einzige Möglichkeit dar, diesen interessanten Kreuzer, der sich durch seine Formgebung und dem großen ehemaligen Hangar von anderen japanischen Kreuzern hervorhebt, zu bauen.
Lars Scharff