Profil

Modell: Panzerkreuzer Sankt Georg (1917/18)
Hersteller: WSW
Maßstab: 1/700
Art. Nr.: WSW 700-44
Preis: 54,9 Euro
Material: Resin plus Ätzteile

Original

Die Sankt Georg war der dritte Panzerkreuzer nach Kaiserin und Königin Maria Theresia und Kaiser Karl VI. der österreichisch-ungarischen k.u.k.-Marine. Sie wurde als Reaktion auf die italienische Guiseppe Garibaldi-Klasse entworfen und zeichnete sich wie diese durch eine Kalibervielfalt aus. Sie erhielt neben der schweren Artillerie (24 cm) und der mittleren Artillerie (15 cm) noch eine mittelschwere Artillerie (19 cm). Sankt Georg verdrängte 8199 t, hatte eine Länge von 124,3 m, eine Breite von 19,01 m und einen Tiefgang von 7,41 m.

Bewaffnung 1905
2 x 24 cm L/40 (ein Zwillingsturm)
5 x 19 cm L/42 (ein Einzelturm, vier in Kasematten)
4 x 15 cm L/40 (in Kasematten)
9 x 6,6 cm L/45
2 x 6,6 cm L/18 Bootsgeschütze
6 x 4,7 cm L/44 Skoda
2 x 4,7 cm L/33 Hotchkiss
4 x 3,7 cm L/33 Hotchkiss
2 x 3,7 cm Vickers (im Vormars)
2 x 8 mm MGs
2 x 45 cm Torpedorohre (seitlich, unter Wasser)

Bewaffnung 1918
2 x 24 cm L/40 (ein Zwillingsturm)
5 x 19 cm L/42 (ein Einzelturm, vier in Kasematten)
4 x 15 cm L/40 (in Kasematten)
8 x 6,6 cm L/45
1 x 6,6 cm L/50 BAG (Ballonabwehrgeschütz, ab Ende 1915)
2 x 6,6 cm L/18 Bootsgeschütze
8 x 4,7 cm L/44 Skoda (ab etwa 1914)
2 x 4,7 cm L/33 Hotchkiss (ab etwa 1914)
2 x 8 mm MGs in Ballonabwehrlafetten (ab Ende 1915)
2 x 45 cm Torpedorohre (seitlich, unter Wasser)

Sankt Georg wurde am 11.3.1901 im Seearsenal Pola auf Kiel gelegt. Sie lief am 8.12.1903 vom Stapel und die Indienststellung erfolgte am 31.7.1905. Sankt Georg wurde im Ersten Weltkrieg in der Adria für diverse Landbeschießungen und als Rückhalt für die Aktionen der Späkreuzer (Rapidkreuzer) eingesetzt. Am 1.3. 1918 meuterten die Matrosen, übernahmen das Schiff und machten es zur Kommandozentrale des Matrosenaufstands von Cattaro. Nach Niederschlagung des Aufstands wurde Sankt Georg am 14.3.1918 abgerüstet und am 7.4. außer Dienst gestellt. 1920 wurde sie Großbritannien zugesprochen und nach Tarent zum Abwracken verkauft.

Das Modell

Der Bausatz von WSW stellt die Sankt Georg im Zustand 1917/18 da. Der Rückbau in einen früheren Zustand ist relativ leicht, da lediglich die Plattform für das 6,6 cm BAG modifiziert und das BAG gegen ein 6,6 cm L/45 ausgetauscht werden muss, sowie diverse kleinere Veränderungen an den Masten (Anbringen der T-Antenne am Großmast und kein Krähennest am Fockmast) und den leichten Geschützen durchgeführt werden müssen. Dies würde eine Darstellung im olivgrünen Friedensanstrich ("Montecuccolin") ermöglichen. Ich habe aber vorgezogen Sankt Georg im Zustand des Matrosenaufstands zu bauen.

Der Bau dieses Resinbausatzes bereitet keinerlei Probleme. Wie bei WSW gewohnt, ist der Rumpf sehr detailliert und es müssen nur wenige Baugruppen – z.B. die Schornsteine und die Brückendecks – noch hinzugefügt werden. Etwas störend bei meinen Exemplar des Rumpfs sind eine Reihe von sehr kleinen Luftblasen nahe der Wasserlinie. Die Bauanleitung ist sehr übersichtlich und besteht aus Photos, die klar die einzelnen Baustufen zeigen. Die Geschütze sind überwiegend gut dargestellt und für die Kasemattgeschütze liegen Rohre bei. Lediglich die 6,6 cm L/45 mittschiffs gefallen mir weniger, da es hier vereinzelte eingegossene Luftblasen gibt. Für die Davits, die Bootsständer mittschiffs, die Reling der Galerie achtern und für die Schornsteingrille liegen Ätzteile bei. Dazu gibt es noch geätzte Relings und Leitern, die ich aber nicht verwendet habe. Nach Anleitung habe ich die Rahe und das Krähennest aus gezogenen Gießästen selbst hergestellt. Die einzige Veränderung, die ich vorgenommen habe, war die Entfernung eines Lüfters auf dem Vorschiff direkt am Bug, da ich diesen auf keinem Photo entdecken konnte.

Dargestellt habe ich den lichtgrauen Anstrich, der auch in der Anleitung beschrieben ist. Die vertikalen Flächen und Teile des Vorder- und Achterdecks habe ich mit Humbrol 64 gestrichen. Sankt Georg hatte hier eine Besonderheit, da das Vorder- und Achterdecks nicht beplankt waren, sondern einen Belag aus Asbestzement hatten, auf dem Linoleum in der Schiffsfarbe angebracht war. Teile des Vorderdecks waren in Dunkelgrau, wofür ich, wie für Teile der Aufbautendecks und die Poller, Humbrol 67 verwendet habe. Das Oberdeck mittschiffs, die Plattform auf dem achteren Aufbau, sowie das Brückendeck und die Innenseiten der Boote sind holzfarben. Die Schornsteinkappen, Scheinwerfer und Ankerketten habe ich schwarz bemalt.

Zu der Sankt Georg kann ich "Marine Arsinal 27 Die Kreuzer der k. und k. Marine" (1994), "Die Kreuzer und Kreuzerprojekte der Österreichisch-Ungarischen k.u.k. Kriegsmarine 1884-1918" von Karl Schrott (Elbe-Spree-Verlag, 1995) und "Kreuzer und Kreuzerprojekte der k.u.k. Kriegsmarine 1889-1918" (Mittler, 2002) empfehlen.

Fazit

Die Sankt Georg von WSW kann ich uneingeschränkt empfehlen. Direkt aus dem Kasten gebaut kann man ein schönes Models dieses Panzerkreuzers der k.u.k.-Marine herstellen.

Lars