Das Original

Die australische Fregatte HMAS Warramunga (FFH 152) gehört zur Anzac-Klasse, die auf eine Ausschreibung der australischen und neuseeländischen Marine in den 1980ern zurück geht. Ziel war es, ihre Fregatten der River- bzw. Leander-Klasse zu ersetzen. Die Wahl fiel auf den deutschen MEKO 200-Entwurf und es wurden acht Fregatten für die australische und zwei für die neuseeländische Marine bestellt. Sie wurden von australischen und neuseeländischen Werften gebaut. Die australische Marine erhielt Anzac, Arunta, Warramunga, Stuart, Parramatta, Ballarat, Toowoomba und Perth (FFH 150 bis 157). Für die neuseeländische Marine wurden Te Kaha (F77) und Te Mana (F111) gebaut.

Der MEKO 200-Entwurf war sehr erfolgreich, von 1985 bis 2006 wurden insgesamt 25 Fregatten gebaut. Neben den australischen und neuseeländischen Schiffen gingen acht an die türkische Marine (MEKO 200TN, Yavuz- und Barbaros-Klasse), drei an die portugiesische Marine (MEKO 200PN) und vier an die griechische Marine (MEKO 200HN, Hydra-Klasse).

Die Anzac-Klasse hat einen etwas längeren Rumpf als die ersten Schiffe des MEKO 200-Entwurfs - die Yavuz- und Vasco da Gama-Klasse - und ähnelt am meisten der griechischen Hydra-Klasse sowie den letzten beiden Schiffen der türkischen Barbaros-Klasse. Wie bei diesen ist am Bug ein Schanzkleid vorhanden. Auch die Bewaffnung ähnelt den griechischen und türkischen Fregatten. Alle verfügen über Senkrechtstarter für Sea Sparrow (später ESSM)-Flugabwehrraketen statt des Mk 29-Starters der früheren Schiffe und haben ein 12,7 cm-Geschütz. Die australischen Schiffen haben Harpoon-Anti-Schiffs-Raketen, die allerdings im Gegensatz zu den meisten anderen MEKO 200-Fregatten nicht hinter sondern vor der Brücke aufgestellt sind. Die australischen Schiffe wurden 2010-17 modernisiert, wobei statt des Gittermasts ein leichterer, verkleideter als Fockmast errichtet wurde. Die bedeutenste Änderung ist der massive neue Großmast, der neben dem SPS-49-Radar auch die CEAFAR und CEAMOUNT phasengesteuerten Radars trägt. Auch das Buggeschütz, die Harpoon-Raketen und Torpedos wurden durch neuere Varianten (teilweise schon früher) ersetzt.

Die Warramunga ist 118,0 m lang, 14,8 m breit und verdrängt 3600 t. Der Antrieb besteht aus zwei Dieseln und einer Gasturbine, die insgesamt 47.852 PS leisten, womit 27 kn erreicht werden. Die Besatzung besteht aus 163 Seeleuten.

Bewaffnung
1 x 12,7 cm L/54-Geschütz
4 x 1,27 cm Maschinengewehre
8 Harpoon-Anti-Schiffsraketen (zwei Vierfach-Starter)
32 ESSM-Flugabwehrraketen (achtzelliger VLS Mk 41-Senkrechtstarter, vier ESSM pro Zelle)
6 x 32,4 cm Mk 32-Torpedorohre (MU-90-Torpedos)
1 Sikorsky MH-60R Seahawk-Bordhubschrauber

Die HMAS Warramunga wurde 1997 bis 2001 von Tenix Defence, Williamstown gebaut (Segmente aber auch im australischen Newcastle und neuseeländischen Whangarei). Ursprünglich war ihr Heimhathafen die Fleet Base West, Garden Island, nach der Modernisierung 2014-15 ist es die Fleet Base East, Sidney. Sie wurde schon mehrfach im Persischen Golf und Indischen Ozean eingesetzt.

Das Modell

Das Modell der australischen Fregatte HMAS Warramunga habe ich aus dem "Royal Australian Navy Anzac-class frigate (Post ASMD Modification)"-Bausatz von Dodo Models gebaut. Der Bausatz stellt die Anzac-Klasse nach der Modernisierung dar. Allerdings kann man nicht aus dem Kasten alle Schiffe der Klasse bauen, da einige der Schiffe immer noch über den alten 12,7 cm-Turm verfügen, der nicht im Bausatz enthalten ist. Von den Schiffen, die den neuen Turm haben, suchte ich mir HMAS Warramunga im Zustand von 2017 aus.

Wie bei dem zweiten Bausatz der Anzac-Klasse von Dodo Models, ist auch hier die Anleitung nicht perfekt. Viele Teile sind nicht mit Nummern in der Anleitung, so dass man viel auf Fotos suchen muss. Dazu gibt es noch kleinere Unterschiede zwischen den Schwesterschiffen. Ich habe Schutzschilde für die Positionen der Maschinengewehre mittschiffs und achtern auf dem Hangar aus Plastikstreifen und ein drittes Beiboot (von Orange Hobby) ergänzt. Die Satellitenantenne (Teil 02) habe ich durch eine kleinere Antenne, die auch aus einem Plastikstab geschliffen habe, ersetzt. Die vier Antennen (Teile 38) am Großmast sind nicht an Bord von Warramunga, sie wurden also weggelassen. Für die seitlichen Galerien über den Torpedorohren liegen nicht genügend Abstützungen bei, so dass ich aus Resten von anderen Teile welche anfertigte. Auf dem Hubschrauberdeck wurden noch zwei diagonale weiße Streifen ergänzt.

Für die Bemalung habe ich wieder Farben von Vallejo Model Color benutzt. Die australische Marine benutzt heute nicht mehr ihr grünliches Grau, sondern hat auf Farben gewechselt, die denen der US Navy entsprechen. Ich habe von Vallejo Model Color 154 (989) Signalgrau für die vertikalen Flächen und 159 (991) Straubgrau für die Decks verwendet.

Zum Abschluss Gruppenfotos mit anderen MEKO-Fregatten: HMAS Anzac (im Zustand von 2003 vor dem Umbau) und SAS Amatola des Typs MEKO A-200 (Valour-Klasse).

Quellen

Lars