Das Original

Das polnische Forschungs- und Schulschiff Horyzont II wird von der Uniwersytet Morski w Gdyni (Seefahrt-Universität Gdynia) betrieben und dient der Ausbildung von Seeleuten, als Forschungsschiff sowie als Versorgungsschiff für die polnische Forschungsstation auf Spitzbergen. Die Horyzont II ersetze die Horyzont und Zenit. Die Horyzont II wurde 1987 als Zweimastschoner für den Einsatz in Polargebieten begonnen (Projekt Polarex). Wegen Geldmangel wurde der Bau eingestellt. Der unfertige Rumpf wurde 1999 von der Universität gekauft und nach einem neuen Entwurf als dieselgetriebenes Schiff fertig gestellt.

Horyzont II ist 56,3 m lang, 11,4 m breit und verdrängt 1321 BRZ. Der Antrieb erfolgt über einen Dieselmotor mit 2311 PS, womit 12 kn erreicht werden. Die Besatzung besteht aus 14 Personen. Kabinen sind für 57 Personen vorhanden, so dass auch Studenten und Wissenschaftler untergebracht werden können.

Horyzont II wurde 1987-92 als Polarex von Gdanska Stocznia „Remontowa“ in Gdańsk begonnen und dann 1999-2000 als Horyzont II fertig gestellt. Sie dient seither als Schul- und Forschungsschiff. Sie versorgt auch regelmäßig die polnische Forschungsstation Polska Stacja Polarna im Hornsund auf Spitzbergen (Svalbard) und dient in den dortigen Gewässern als Forschungsschiff. 2000/01 unternahm sie auch eine Reise zur polnischen Forschungsstation Arctowski auf King George Island (nahe der Antarktischen Halbinsel). Dabei zeigt sich aber, dass Horyzont II für so weite Reisen zu klein ist.

Das Modell

Das polnische Forschungs- und Schulschiff Horyzont II habe ich aus dem Kartonbogen von JSC gebaut. Dieser ist im Maßstab 1/250 und ein relativ einfach gestalteter Bausatz. Ich habe den Bogen eingescannt, auf 1/700 skaliert und auf 120-g-Papier ausgedruckt.

Der Rumpf ist für einen Kartonmodellbausatz ungewöhnlich aufgebaut, aber für JSC nicht untypisch. Es gibt keinen Längsspant und Querspanten, sondern der Mittelteil des Rumpfs (zusammen mit dem Großteil des Aufbaus) wird zu einer boxartigen Struktur gefaltet, die dem Rumpf die Stabilität verleiht. Vor- und Achterschiff werden nur durch die Kombination der Rumpfseiten mit eingeklebten Decksteilen geformt. Ich habe die Klebelaschen überall entfernt und statt dessen innen an die Teile Papierstücke geklebt, die als Klebelaschen dienten. Ich finde, dass so die Teile besser zusammen geklebt werden können. Der Zusammenbau war für jemanden wie mich, der nur sehr selten Kartonmodelle baut, relativ unproblematisch. Die Ausnahme war der Teil des Aufbaus unter der Brücke, die Vorderseite der Brücke selbst und die achteren Wände des des Aufbaus. Hier hatte ich etwas Passschwierigkeiten.

Viele kleinere Teile baute ich nicht aus Papier, sondern aus Plastik, Metall oder nahm sie aus Restekiste. Die Ankerwinde, die Kräne, Navigationsradarantennen und Scheinwerfer sind aus Plastik, die Masten und Peitschenantennen sind aus Metall, die Rettungsinseln und die Satellitenantenne aus der Restekiste und das Beiboot von Gwylan Models.

Ich habe nur die neu gebauten Teile mit Acrylfarben von Vallejo Model Color bemalt, ansonsten habe ich nur einige der schwarzen Markierungen für Faltkanten und mit Weißleim verschlossene Spalten mit weißer Acrylfarbe übermalt.

Während und nach dem Bau sind mir einige Dinge aufgefallen, die man besser machen könnte: Insbesondere im Maßstab 1/700 wirken die Fenster besser, wenn man sie komplett schwarz färben würde. Ein besserer Drucker als mein eigener würde wohl die Farben besser wieder geben. Problematisch ist auch der Zusammenbau des Decks unter der Brücke (Teil 10) mit dem Rumpf/Aufbau (Teil 1). Hier empfehle ich besser die überlappenden Teile von Teil 10 abzuschneiden und als Klebelasche lieber ein Stück Papier innen an das Teil zu kleben. So vermeidet man die hässliche Stufe hier.

Links mit dem älteren Forschungsschiff R/V Sir Horace Lamb (1943) und rechts mit dem jüngeren Polarforschungsschiff L'Astrolabe (2017).

 

Quellen

Lars