Das Original
Die russische Korvette Odinzowo (Одинцово, Odintsovo) gehört zum Projekt 22800, auch Karakurt-Klasse genannt. Diese Klasse, klassifiziert als kleines Raketenschiff (MRK), ist Teil des Erneuerungsprogramms der russischen Marine. Sie ergänzen die Korvetten des Projekts 21631 (Buyan-M) für die Verteidigung des Küstenvorfelds und sollen im Vergleich zu den Korvetten des Projekts 21631, die auch für den Einsatz im flachen Meeren und Flüssen gedacht sind, seetüchtiger sein. Es sind 18 Korvetten geplant.
Die Karakurt-Klasse ist primär zur Bekämpfung von Schiffen und Landziele ausgelegt und hat hierfür einen Senkrechtstarter hinter dem Mast. Die Flugabwehr beschränkt sich auf ein Nahbereichsabwehrsystem, wobei die ersten beiden Schiffe Mytischtsch und Sowjetsk mit zwei AK-630-Geschützen ausgerüstet sind, während die anderen Schiffe das Panzir-System erhalten, das sowohl über Geschütze als auch Raketen verfügt. Es sind keine U-Jagd-Waffen vorhanden.
Von den 18 geplanten Schiffen sind sechs für die Baltische Flotte, sechs für die Schwarzmeerflotte und sechs für die Pazifikflotte gedacht. Aktuell sind drei Schiffe im Dienst der Baltischen Flotte.
Odinzowo ist 67,0 m lang, 11,0 m breit und verdrängt 870 t. Der Antrieb erfolgt mit drei Dieselmotoren, die zusammen 24.000 PS leisten, womit 30 kn erreicht werden. Die Besatzung besteht aus 39 Seeleuten.
Bewaffnung
1 x 7,62 cm AK-176MA-Geschütz
2 x 1,27 cm Kort-Maschinengewehre
8fach Senkrechtstarter für Oniks-Anti-Schiffsraketen und Kalibr-Marschflugkörper
1 Panzir-M-Nahbereichsabwehrsystem mit acht Flugabwehrraketen und zwei 3 cm-Kanonen
Odinzowo sollte ursprünglich Schkwal heißen und wurde 2016-20 von der Pella-Werft in Otradnoje bei St. Petersburg gebaut. Sie gehört zur der Abteilung kleiner Raketenschiffe der 36. Brigade Raketenboote, die in Baltijsk stationiert ist.
Das Modell
Das Modell der russischen Korvette Odinzowo baute ich aus dem Bausatz von Dodo Models (Bausatzbesprechung). Der Bausatz ist sehr detailliert und besteht aus einem Rumpf komplett mit Aufbauten aus Resin sowie 3D-gedruckten Teile und Fotoätzteilen. Der Bausatz lässt sich gut bauen, aber bei den 3D-gedruckten Teilen ist Vorsicht beim Abtrennen der Teile geboten. Ich beschädigte dabei den Mast so stark, dass ich ihn Großteils neu bauen musste. Auch bei dem sehr detaillierten Panzir-Nahbereichsabwehrsystem brach ich Teile ab, die ich aber wieder ankleben konnte. Im Vergleich zur Anleitung war eine Rettungsinsel zu wenig vorhanden, aber ich fand Fotos mit nur neun Rettungsinseln an Bord. Die längeren Peitschenantennen aus Fotoätzteilen waren mir zu dick, weshalb ich sie durch 0,05-mm-Kupferdraht ersetzte.
Der Anstrich der Odinzowo ist relativ einfach, da die vertikalen Teile in der gleichen Farbe wie die Decks gestrichen sind. Ich verwendete hierfür 154 (989) Signalgrau von Vallejo Model Colour. Der hintere Teil des Rumpfs ist mit 167 (995) Anthrazitgrau bemalt, der Heckspiegel selbst ist aber im Gegensatz zur Anleitung grau gestrichen. Für einige der Antennen verwendete ich 4 (820) Cremeweiß bzw. 152 (883) Hellgrau.
Zuletzt ein Vergleich mit zwei anderen modernen Einheiten der russischen Flotte, der Korvette Soobrasitelny (2011) des Projekts 20380 (Stereguschtschi-Klasse) sowie der Fregatte Admiral Gorschkow (2016) (Projekt 22350).
Quellen
- Odinzowo (Schiff) (Wikipedia)
- Odinzowo (Foto 2021, Wikipedia)
- Karakurt-Klasse (Wikipedia, auch englische und russische Version)
- Die Russische Seekriegsflotte von Hans-Joachim Hiller, Braunschweig, 2021 (Buchbesprechung)
- Odinzowo und andere Schiffe der Karakurt-Klasse (viele Fotos, bastion-karpenko.ru)
Lars