Schnellboot S-100 in 1/350 von Max Hecker

Das Original

Aufgrund absoluter alliierter Materialüberlegenheit zu Wasser und in der Luft wurde der Krieg zur See ab 1944 immer härter. Das Revier der Schnellboote, der Ärmelkanal und auch die Ostsee, stand im Zeichen zunehmender Luftangriffe eines häufig auch zahlenmäßig überlegenen Gegners, der auch gezielt Jagd auf S-Boote machte. Daher zielten die Anstrengungen der S-Boot-Besatzungen erstrangig auf erhöhte Feuerkraft und -geschwindigkeit sowie eine wirksamere Luftabwehr ab, die mit dem gefürchteten Flak-Vierling C 38 erheblich verbessert werden konnte.

Die Bauwerft Friedrich Lürssen /Vegesack entwickelte zu Beginn des Krieges diesen schnellen, seetüchtigen Schnellboottyp, der selbst bei schwerer See Höchstfahrt erlaubte, glänzende Manövriereigenschaften besaß und bis zum Kriegsende ohne grundsätzliche Änderungen gebaut wurde. Die Schnellboote, auch S-Boote genannt, bewährten sich ganz allgemein im Geleit- und Sicherungsdienst, in der Seeaufklärung bei Minenunternehmungen und vor allem in der Bekämpfung von Überwassereinheiten und gegnerischen U-Booten. Sie operierten überwiegend an der niederländischen und französischen Küste, unter der englischen Küste und im Ärmelkanal sowie in der Nord- und Ostsee, wurden aber auch im Mittelmeer und im Schwarzen Meer eingesetzt. Die finale Version war der Typ S-100, der ab 1943 produziert wurde und als bestes Schnellboot seiner Zeit bezeichnet werden kann.

Die deutschen Schnellboote, die im Zweiten Weltkrieg schließlich eine Länge von etwa 35 m und ein Gewicht von 100 t hatten, erhielten zwei in der Back eingebaute Torpedorohre mit charakteristischen Aussparungen für die Klappen der Torpedorohre. Dazu kamen mehrere leichte Rohrwaffen verschiedenen Kalibers, deren Anzahl während des Krieges laufend zunahm. Ab der mit S-100 beginnenden Bauserie hatten die Boote eine gepanzerte Kalottenbrücke, um zumindest das Brückenpersonal vor der Waffenwirkung von Tieffliegern zu schützen. Der Rumpf war in Komposit-Bauweise mit Spantengerüst aus einer Aluminiumlegierung und mehrlagiger Holzbeplankung (Diagonalkraweel) gebaut.
Diese Schnellboote, von denen über 200 Exemplare zum Einsatz kamen, griffen vor allem nachts die Küstenschifffahrt um die britischen Inseln an, wurden aber auch über Autostraßen und auf Binnenschifffahrtswegen ins Mittelmeer und das Schwarze Meer verlegt.

Die Alliierten nannten die deutschen Schnellboote E-Boats, eine Abkürzung für Enemy-Boats (Feindboote). Ab etwa 1943 ging die Hauptlast der Offensive durch Überwasserkräfte auf die Schnellboote über, da die großen Einheiten entweder vernichtet waren, oder nicht mehr mit Aussicht auf Erfolg operieren konnten. Entsprechend hoch waren die Verluste der Schnellbootfahrer, obwohl sich die Boote selbst als sehr widerstandsfähig erwiesen.

Quellen:
Die Schiffe der Deutschen Kriegsmarine und Luftwaffe 1939 - 45, Erich Gröner, Lehmanns Verlag, München 1954
Die Deutsche Flotte 1848 - 1945, Kroschel - Evers
Wikipedia

Schnellboot S-100 in 1/350 von Max Hecker

Das Modell

Das Modell wurde von Max Hecker aus dem Trumpeter Bausatz S-100 im Maßstab 1/350 gebaut. Zusätzlich wurden Figuren von Preiser sowie Reling von Gold Medal Models (GMM) verwendet.

Der Trumpeter Bausatz bietet ein gutes Modell in Vollrumpfversion, aber mit weniger Ätzteilen als beim Bronco-Modell. Es fehlen Relingteile und das Gestänge für die Rohrabweiser.

Max Hecker (Modell)
Jörg (Text zum Original)