Ross Cougar - der letzte Fang

Nachdem Frank Spahr vor längerer Zeit diesen Bausatz gebaut und das Modell hier gezeigt hat (Bausatzbesprechung und gebautes Modell), war ich ganz heiß auf einen solchen Trawler. Vielleicht geprägt durch eine Kindheit an der Nordsee... oder meinen Hang mich mit den miesesten Bausätzen zu befassen...

Die Brückenfenster mussten alle geöffnet werden. Viele Teile, wie der Mast, mussten etwas angepasst werden. Allerdings kann man die meisten Teile dieses Revell-Bausatzes maximal zur Ermittlung der Größenverhältnisse nutzen... Besser ist es, sie neu zu bauen und/oder auf den Zubehörhandel zurückzugreifen. So verwendete ich für meinen Trawler viele Fotoätzteile wie Türen, Aufgänge und Leitern. Die Anker und Ketten sind von Krick, dort gab es auch Blöcke passend für die Taue. Andere Teile stammen aus der Sammelschublade. Für die Rettungsringe verwendete ich Dichtungsringe, die Halterungen der Rettungsringe entstanden aus Fotätzteilresten. Das Beiboot habe ich mit ponalgetränktem Tuch versehen und mit Litzendraht als Verspannung verklebt. Die Reling ist aus Fotoätzteilen. Kleine Glasperlen dienen als Schwimmer und Gewichte der Fischernetze - danke Mutti! Für den Fang benutzte ich Reiskörner, silberblau angemalt und mit Punkten versehen. Die Fahne des Trawlers ist auf Alufolie geklebt, die ist schön dünn und gut formbar.

Die Wasserplatte entstand aus Styrodur, ich habe sie grob ausgeschnitten und mit dem Brenner etwas strukturiert. Den Übergang von Wasser zu Rumpf modellierte ich mit Acrylspachtelmasse.

Für die Tentakeln verwendete ich Epo Putty, das ist auch bei größeren Teilen schön stabil und trotzdem elastisch. Bei den Figuren habe ich eine Nummer kleiner genommen - 1/160 aus dem Preiser-Programm fand ich passender.

Den Rumpf grundierte ich mit Braun. Darauf kam ein erster Anstrich in Schwarz und dann ging es an die Verrostung. Erste Versuche erfolgten mit Pigmenten von Vallejo, letztlich verwendete ich aber Pigmente von Kreidezeit.de. Die sind um Klassen besser! Der Anbieter hat zwar keine riesige Auswahl, aber die Qualität ist unglaublich. Die Aufbauten wurden erst in jungfräulichem Weiß gestrichen und bekamen leichte Rostspuren. Das Ganze wurde dann mit Ockerpigmenten von Kreidezeit gründlich gealtert. Das Deck erhielt eine Grundierung mit Acrylfarben, die Strukturen sind mit Ölfarben dargestellt. Der Schriftzug auf dem Rumpf besteht aus Rubbelbuchstaben. Die gab es früher bei jedem Schreibwarenhändler, heute sind sie eine Rarität. Diese sind von Woodland.

Ein Baubericht findet sich im Modellboard.

Fazit

Ja, jederzeit wieder, obwohl Schiffe nicht zu meinem Beuteschema gehören. Der Bausatz von Revell stellt einen vor besondere Anforderungen, bedarf viel, viel Zeit, Fantasie und Geduld.

Kolja Ensthaler