17.01.1941 - 80 Jahre Schlacht von Ko Chang

 


Heute vor 80 Jahren, am 17. Januar 1941, griff ein französisches Geschwader ein thailändisches in Ko Chang an (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Im Januar 1941 eskalierte der Französisch-Thailändischen Krieg mit einer thailändischen Invasion in Laos und Kambodscha, die ein Versuch war, die im 19. Jahrhunderte an Frankreich verlorenen Gebiete zurück zu erobern. Der Krieg verlief an Land und zu Luft günstig für Thailand, so dass die französische Marine mit einem Gegenangriff auf thailändische Küstenstädte versuchte, die Armee zu entlasten. Der französische Angriff wurde von dem Leichten Kreuzer Lamotte-Picquet und den Avisos Dumont D'Urville, Amiral Charner, Tahure und Marne durchgeführt. Ko Chang wurden von den Schiffen der thailändischen 3. Flottille verteidigt, darunter das Küstenpanzerschiff Thonburi, die Torpedoboote Rayong, Chonburi und Songkla sowie dem Minenleger Nong Sarai. Dazu lag das Fischereischutzschiff Thiew Uthok im Hafen. Nur drei der thailändischen Schiffe waren an der Schlacht direkt beteiligt - Thonburi, Chonburi und Songkla - und alle drei wurden von den französischen Schiffen versenkt.

Das Original

Das thailändische Küstenpanzerschiff Thonburi (เรือหลวงธนบุรี, auch Dhonburi transkribiert) und sein Schwesterschiff Sri Ayutthaya (เรือหลวงศรีอยุธยาSri Ayudhya) waren bis lange nach dem Zweiten Weltkrieg die größten Einheiten der thailändischen Marine. Diese 2500-t-Schiffe wurden in Japan bestellt und 1938 in Dienst gestellt. Thonburi wurde am 17. Januar 1941 in der Schlacht von Ko Chang versenkt. Obwohl sie gehoben wurde, war die Schäden zu umfangreich und die Reparatur deshalb unwirtschaftlich. Sie wurde deshalb als schwimmendes Hauptquartier benutzt bis sie in den 1950er abgewrackt wurde. Glücklicherweise konnten ihre Aufbauten und der vorderere 20,3-cm-Turm als Denkmal erhalten werden. Sri Ayutthaya dagegen hatte während und nach dem Zweiten Weltkrieg einen relativ ruhigen Lebenslauf. Leider ging sie während eines gescheiterten Putschversuchs 1951 verloren.


Mein Modell stellt die Thonburi vor Anker dar, nachdem sie am 15. Januar 1941 in Ko Chang angekommen war. Sie diente damals als Flaggschiff der 3. Flottille, zu der außer ihr noch zwei Torpedoboote der Trad-Klasse und zwei Hilfsfahrzeuge gehörten. Weniger als 48 Stunden später wurde sie vor Anker von einem französischen Geschwader, das von dem Leichten Kreuzer Lamotte-Picquet angeführt wurde, überrascht. Die Überraschung war fast perfekt, wenn nicht ein französisches Wasserflugzeug 30 Minuten vor der Ankunft der französischen Schiffe versucht hätte die vor Anker liegenden Schiffe anzugreifen. Dies gab den thailändischen Besatzung etwas Zeit auf die Gefechtsstationen zu gehen, aber nicht genügend Zeit für die Torpedoboote Dampf aufzumachen. Diese wurden zuerst von den französischen angegriffen und versenkt. Thonburi konnte, dank ihrer Dieselmotoren, Fahrt aufnehmen und griff die französischen Schiffe an. Allerdings traf Lamotte-Picquet früh die Brücke der Thonburi, wobei ihr Kommandeur und sein Stab getötet wurde. Dazu brach ein Feuer aus und konnte nicht unter Kontrolle gebracht werden. Thonburi zog sich deshalb schwer getroffen in flache Gewässer zurück, wohin ihr der französische Leichte Kreuzer nicht folgen konnte und sich deshalb zurück zog. Die thailändische Marine erlitt in ihrer einzigen Schlacht in der neueren Geschichte schwere Verluste. Allerdings wurde die französische Marine so gehindert die thailändischen Küstengebiete anzugreifen und versagte so dabei die Situation an Land zu beeinflussen. Die Japaner entschlossen sich wahrscheinlich wegen der Schlacht einzugreifen und so wurde der Französisch-Thailändische Krieg durch ein Friedensabkommen beendet.

Das Modell

Lange gab es von der Thonburi nur einen Resinbausatz eines japanischen Kleinserienhersteller. Der Bausatz war sehr einfach und die Vorbildgetreue spiegelte die schlechte Quellenlage wieder. Plötzlich brachten 2020 zwei chinesische Hersteller Bausätze der Thonburi im Maßstab 1/700 heraus. Mein Modell baute ich aus dem Bausatz von Seed Hobby (Five Star), die ihren Bausatz wenige Monate vor Snowman Model herausbrachten.

Die Thonburi von Seed Hobby wirkt recht vorbildgetreu. Die enthaltenen Fotoätzteile und gedrehten Messingrohre sind von guter Qualität. Allerdings ist die Detaillierung des Decks nicht so gut. Die Anleitung ist klar, aber die Interpretation einiger Teile ist falsch, insbesondere der Bootskran. Seed Hobby hat auch keine Schweinwerfer, Beiboote und Ankerwinde beigelegt. Die Anleitung verweist für die Beiboote auf die Zubehörsets des gleichen Herstellers, aber bietet keine Hinweise woher man die anderen Teile nehmen soll. Es wirkt fast so als hätten sie diese Teile vergessen.


Ich verbesserte den Bausatz soweit ich konnte. Ich würde sagen, dass er etwa 85% vorbildgetreu ist.

Für das Modell baute ich eine kleine Wasserbasis, die das ruhige, blaue Wasser im Golf von Thailand darstellt.


Nanond Nopparat

(übersetzt aus dem Englischen von Lars)