Das Original
Das große Pionier-Landungsboot 40 war 19 m lang, 5,93 m breit und hatte einen Tiefgang von 0,75 m. Angetrieben wurde es durch zwei Deutz-Motoren à 86 PS, welche das Boot auf bis zu 20 Stundenkilometer beschleunigten. Die Regellast der Boote betrug 20 - 40 Tonnen oder 150 Mann. Die Boote waren in zwei spiegelgleiche Längshälften teilbar, um so auf einem SS-Bahnwagon verladen werden zu können.
Das Modell
Dass die kleinen, meist unbekannten Marineeinheiten mich mehr faszinieren als die großen Schlachtschiffe ist ja ausreichend bekannt. Vor einiger Zeit habe ich ein Foto von einem relativ kleinen deutschen Landungsboot in einem Buch gesehen. Dieses war mit einem britischen „Valentine“ Panzer beladen. Außer dem Hinweis, dass es sich um ein Landungsmanöver im Hinblick auf die Invasion Englands handelte, gab keine weitere Beschreibung zu dem Bild. Meine Recherchen im Internet haben mir dann tatsächlich Fotos und Pläne von je einem Pi-L-Boot 40, 41 und 43 gebracht.
Wie bei mir schon Tradition wurde das Pi-L-Boot 40 aus Kartonage, Kunststoffsheets und Funierholz gebaut. Die beiden Bugklappen lassen sich öffnen. Die hinter den Bugklappen stehenden Holzbohlen werden dann nach vorn geklappt um einen rechten Winkel zu bekommen. Auf diesen Winkel werden dann die 4 Sturmbrücken (je 2 Stück zusammen) gelegt, so dass die Transportierten die Fähre verlassen können.
Der Steuerstand war im Original selten mehr als ein Rohrgestänge in das Planen eingehängt wurden. Ich habe diesen aus Messingdraht gelötet. Die Armaturen Anker, Ketten und Seile sind Kleinteile aus der Bastelkiste. Den Mast habe ich aus einem Schaschlik-Spieß gebaut.
Die Winde ist ein Eigenbau aus Kunststoff und einer Kurbel aus Messingdraht. Das Gleiche gilt für die Poller. Da die Boote nur leicht bewaffnet waren, habe ich zwei MG 42 mit Trommelmagazinen aufgestellt. Die Beladung und die Besatzung stammt von verschiedenen Herstellern und stellt eine Aufklärungseinheit dar.
Die Boote waren richtige Arbeitstiere und sahen auch entsprechend aus. Beulen, Rost und Beschädigungen, so wie ein gewisser Grad an Verschmutzung waren an der Tagesordnung.
Die Bauzeit betrug ca. 100 Stunden. Für Fragen stehe ich gern zur Verfügung.
Michael Kayser