Das Original
Das deutsche Schnellboot S 513 (oder SA 20) wurde als MAS 554 für die italienische Marine gebaut. Sie gehörte zur 3. Serie des Typs 500. Der Typ 500 wurde 1936-41 gebaut. Es waren relativ kleine und schnelle Boote. Auf die kleinen MAS-Typen folgte ab 1941 die größeren, seetüchtigeren Schnellboote des MS-Typs, die auf von Jugoslawien erbeuteten Schnellbooten von Lürssen beruhten. Die Kriegsmarine nutzte eine Reihe von MAS-Schnellbooten des Typs 500, die sie im Schwarzen Meer von der italienischen Marine übernahm bzw. nach dem italienischen Waffenstillstand 1943 erbeutete.
Die Schnellboote des Typs 500 waren 18,7 m lang, 4,6 m breit und verdrängten 28,3 t. Der Antrieb erfolgte durch vier Benzinmotoren, zwei mit zusammen 2300 PS für die Höchstgeschwindigkeit von 43 kn, zwei mit zusammen 280 PS für eine Marschgeschwindigkeit von 8,5 kn. Die Besatzung bestand aus 13 Mann, die Bewaffnung aus einem 2-cm-Geschütz, zwei 45-cm-Torpedos und sechs Wasserbomben.
Das Schnellboot MAS 554 wurde 1941 von C.R.D.A. in Monfalcone gebaut und diente bei der IV. MAS-Flottille, u.a. für Angriffe auf den Geleitzug von Operation Pedestal. Im September 1943 wurde es durch das deutsche Schnellboot S 54 im Arsenal von Venedig erbeutet und in S 513 (oder SA 20) umbenannt und diente bis April 1945 bei der Kriegsmarine, als es in Monfalcone selbst versenkt wurde.
Das Modell
Inspiriert durch den Beitrag im Buch Deutsche Schnellboote 1939-1945 von Jean-Philippe Dallies-Labourdette habe ich versucht, eine 'Kriegsmarine-Version' für unsere Dauerausstellung '100 Jahre Schnellboote in deutschen Marinen' vom Förderverein Museumsschnellboot e.V. Wilhelmshhaven zu bauen. Das Modell steht mittlerweile in in unseren Traditionsräumen auf Zerstörer Mölders im Deutschen Marinemuseum Wilhelmshaven. Infos zu unserer Dauerausstellung finden sich hier.
Das Modell wurde auf Grundlage des MAS-Bausatz M.A.S. 568 4a Serie im Maßstab 1/35 von Italeri gebaut.
Bemerkenswert am Boot war u.a. wie die Torpedos abgeschossen worden sind: nicht in Fahrtrichtung oder rückwärts ausgestossen, sie wurden seitwärts in voller Fahrt herauskatapultiert. Interessant ist auch das Gestänge auf dem vorderem Oberdeck, die Hydrophone, weiter die Steuerung der Ruderanlage per Stahlseile mit Umlenkungen aus dem Steuerhaus über Oberdeck nach achtern.
Volker Groth
(Text über Original von Lars)